Die potentiellen Topstars bei Olympia 2024

Ein internationales Turnier bietet Spielerinnen die Chance, sich zu zeigen. Bei den Olympischen Spielen könnten mehrere Fußballerinnen den entscheidenden Unterschied machen und international bekannt werden. Hier erfahrt ihr, wer diese Spielerinnen sind.
Salma Paralluelo (links) und Aitana Bonmati.
Salma Paralluelo (links) und Aitana Bonmati. / Quality Sport Images/GettyImages
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Ein internationales Turnier bietet auch immer die perfekte Bühne sich, als Spielerin individuell zu zeigen. Bei den Olympischen Spielen in Paris gibt es gleich mehrere Fußballerinnen, die für ihre Teams den entscheidenden Unterschied machen könnten. Wer diese sind, erfahrt ihr hier:

Offensivpower für Spanien

Auf fast jeder Position ist das spanische Team gespickt mit Weltklasse-Spielerinnen, sei es Aitana Bonmati oder Alexia Putellas. Diese werden auch bei den Olympischen Spielen zum Non-plus-Ultra zählen. Dennoch gibt es eine Spielerin in den spanischen Reihen, die das Turnier nutzen könnte, um den endgültigen Durchbruch zu schaffen: Salma Paralluelo. Die erst 20-jährige Flügelstürmerin vom FC Barcelona reihte sich in der abgelaufenen Saison mit 20 Treffern in 19 Spielen nur knapp hinter der Torschützenkönigin Carolin Graham Hansen ein. Bei der WM 2023 wurde Paralluelo, die ursprünglich aus der Leichtathletik kommt, zur besten jungen Spielerin ausgezeichnet. Ihre Schnelligkeit und Torgefahr wird so manchen Defensivreihen einige Probleme bereiten.

Salma Paralluelo
Kommt aus der Leichtathletik: Salma Paralluelo. / Jam Media/GettyImages

Japanische Mittelfeldstrategin

Schnelle Pässe, konzentriertes Defensivverhalten und sichere Abschlüsse: Die japanische Frauennationalelf konnte mit ihrem Spielstil bei der WM viele Fans mit sich reißen. Yui Hasegawa zieht bei den Nadeshiko im Mittelfeld die Fäden. Die 27-Jährige versteht es, sich clever zwischen den Räumen zu bewegen und Pässe zu antizipieren. Hasegawa läuft für Manchester City in der englischen Women's Super League auf. Dort gehört sie mit 1.248 erfolgreichen Pässen und einem Wert von 89,9 Prozent zu den passgenausten Spielerinnen der Liga. Die Mittelfeldspielerin hat gerne den Ball am Fuß und initiiert die Angriffe ihres Teams. Auch in der Defensive kann sich Yui Hasegawa behaupten und komplementiert somit ihr Portfolio.

Yui Hasegawa
Yui Hasegawa im Trikot der japanischen Nationalmannschaft. / Brad Smith/ISI Photos/USSF/GettyImages

Die teuersten Spielerinnen der Welt für Sambia

Im Fußball der Frauen steigen die Ablösesummen so langsam aber sicher. Mit Rachael Kundananji und Barbra Banda hat die sambische Nationalmannschaft die zwei teuersten Spielerinnen der Geschichte in ihren Reihen. Die 24-jährige Kundananji ist vor allem für ihre Kaltschnäuzigkeit bekannt. Außerdem verliert Rachael Kundananji nur selten den Ball, wenn sie ins Tempodribbling geht. Ihre Sturm-Partnerin ist keine geringere als die zweit-teuerste Spielerin der Welt, Barbra Banda. Die Schüsse der bei Orlando Pride spielenden 24-Jährigen fanden in der bisherigen NWSL-Saison so oft ihren Weg ins Tor wie bei keiner anderen Spielerin. Sowohl Banda als auch Kundananji zeichnet zudem eine gute Körperlichkeit aus.

Barbra Banda, Racheal Kundananji, Valeria Del Campo
Barbra Banda (rechts) und Racheal Kundananji beim Jubeln. / Buda Mendes/GettyImages

Kolumbianisches Wunderkind

2023 wurde sie als "Golden Girl" ausgezeichnet und trägt seitdem den Titel als beste U21-Spielerin Europas: Linda Caicedo. Die 19-Jährige verzaubert die Fans mit ihrer Übersicht, Technik und ihrer eleganten Spielweise. Vielen deutschen Fans wird Caicedo in Erinnerung geblieben sein, als ihr Traumtor gegen die DFB-Elf den Grundstein für das Gruppenaus legte. Bereits mit 14 Jahren spielte Linda Caicedo für Kolumbiens A-Nationalteam. Kurze Zeit später wurde das Ausnahmetalent mit Eierstockkrebs diagnostiziert. Nach mehreren Chemotherapien kämpfte sich Linda Caicedo zurück und ist bereits jetzt eine feste Größe in der kolumbianischen Nationalmannschaft.

Linda Caicedo
Linda Caicedo zählt zu den Top-Talenten. / Diego Souto/GettyImages

Gesamtpaket aus Frankreich

Offensivpower zeichnet das Team der Gastgeberinnen aus. Katoto, Diani, Cascarino, Henry und Le Sommer sind dabei nur fünf Namen, die Fans auf dem Zettel haben sollten. Doch auch in der Defensive sticht eine Spielerin besonders hervor: Sakina Karchaoui. Die Spielerin von Paris Saint-Germain ist auf der linken Abwehrseite unterwegs, wobei ihr Fokus längst nicht nur auf dem Verteidigen liegt. Karchaoui ist das Paradebeispiel einer modernen Außenverteidigerin, die sich auch in die Offensive einschaltet. Dort sorgt die 28-Jährige durch maßgeschneiderte Flanken für den ein oder anderen Assist und kann sich auch gelegentlich selber in die Torschützenliste eintragen. Neben Sakina Karchaoui ist natürlich auch Wendie Renard ein absoluter Pfeiler in der Hintermannschaft der Französinnen, die schon seit etlichen Jahren auf dem höchsten Niveau performt.

Sakina Karchaoui
Sakina Karchaoui am Ball für Paris Saint-Germain / Franco Arland/GettyImages

"Big Game Bühl"

Mit dem Ausfall von Lena Oberdorf fällt dem DFB-Tross eine Topspielerin weg. Dennoch hat das Team von Horst Hrubesch genug individuelle Klasse, um sich mit den Besten der Besten zu messen. Besonders wichtig wird hierbei Klara Bühl werden: Die 23-Jährige ist aus der Startelf der deutschen Mannschaft nicht wegzudenken und sorgt durch ihre Dribblings und strammen Abschlüssen immer wieder für torgefährliche Aktionen. Längst machte sich Bühl auch international einen Namen. Dass eine Spielerin alleine keine Wunder bewirken kann, sollte klar sein. Das DFB-Team braucht eine gute Mannschaftsleistung, um sich realistische Chancen zu wahren. Sjoeke Nüsken und Elisa Senß sind zwei weitere Kandidatinnen, die die Olympischen Spiele nutzen könnten, um international auf sich aufmerksam zu machen.

Klara Buehl, Lilli Purtscheller
Offensivkraft Klara Bühl im Duell mit Lilli Purtscheller. / Selim Sudheimer/GettyImages

Smith, Lavelle und Girma

Bei den Rekord-Weltmeisterinnen gibt es gleich mehrere Spielerinnen, die den entscheidenden Unterschied machen könnten. In der Offensive sind das vor allem Sophia Smith und Rose Lavelle. Während Lavelle als Anschieberin und kreativer Kopf gilt, zeichnet sich Smith häufig durch ihre Tore aus. In bisher 14 Spielen der NWSL-Saison traf die 23-Jährige 10-mal, für das USWNT netzte Smith sogar 20-mal in bisher 50 Partien. In der Abwehr tat sich zuletzt Naomi Girma hervor, die sich auch immer mehr am Spielaufbau beteiligt und durch eine gute Passgenauigkeit hervorsticht.

Sophia Smith
Sophia Smith, die Mittelstürmerin der USA. / Greg Fiume/USSF/GettyImages

Europäische Power in Down Under

Auch Australien setzt auf Teampower anstatt individuelle Klasse. Verzichten müssen die Matildas auf ihren Superstar Sam Kerr. In der Offensive sind es vor allem Mary Folwer, Hayley Raso und Caitlin Foord, die durch ihre Tore den Verlust von Kerr zu kompensieren versuchen. Dass gute Außenverteidigerinnen eher rar gesät sind, ist nichts Unbekanntes. Mit Ellie Carpenter haben die Australierinnen eine der besten Außenverteidigerinnen der europäischen Ligen auf dem Platz stehen. Bei ihrem Verein Olympique Lyon gehört die 24-Jährige längst zum Stamminventar. An Carpenters Zweikampfstärke beißen sich einige Gegnerinnen die Zähne aus.

Ellie Carpenter
Ellie Carpenter im Trikot der Matildas. / Matt King/GettyImages

Strippenzieherin-Fleming

Auf Seiten der amtierenden Titelverteidigerinnen besticht eine Spielerin im Mittelfeld durch gute Leistungen - Jessie Fleming. Früher bei Chelsea, heute bei den Portland Throns spielend, zeigt Fleming regelmäßig ihre ganze Klasse. Das Talent der 26-Jährigen liegt vor allem im Spielaufbau. Als Strippenzieherin agiert Jessie Fleming im Mittelfeld der kanadischen Nationalmannschaft. Seit einem halben Jahr führt die flexible Fußballerin ihre Nation als Kapitänin auf den Platz und versucht als absolute Leistungsträgerin mehr Verantwortung zu übernehmen.

Jessie Fleming
Die Kanadierin Jessie Fleming. / Soobum Im/GettyImages

Die ewige Legende Brasiliens

Blickt man auf den brasilianischen Kader, braucht man nicht lange nach dem Superstar suchen. Marta wird berechtigterweise als beste Spielerinnen des 21. Jahrhunderts gehandelt und wird nach den Olympischen Spielen ihre Schuhe für die Nationalmannschaft an den Nagel hängen. Zuletzt bremsten Wadenprobleme die 38-jährige Ausnahmesportlerin aus. Ob sie für die vollen 90 Minuten fit genug ist, wird sich erst noch herausstellen.

Marta Vieira
Marta, die wohl beste Fußballerin der Welt. / Eurasia Sport Images/GettyImages

Nigerias Offensiv- und Defensivakteurinnen

Nigerias Assisat Oshoala ist wohl vielen Kennern ein Begriff. Lange Zeit war die 29-Jährige in der WSL (Liverpool und Arsenal) und beim FC Barcelona unterwegs. Aktuell steht Oshoala bei Bay FC (NWSL) unter Vertrag. Ihr Tempo und ihre Dribblingstärke zeichnen sie aus. Doch auch in der Defensive hat Nigeria mit Michelle Alozie eine erfahrene Rechtsverteidigerin in den eigenen Reihen. Zwar zählen die Super Falcons zu den Underdogs, können aber immer für eine Überraschung gut sein.

Assisat Oshoala
Spielte auch schon für den FC Barcelona: Assisat Oshoala. / Diego Souto/GettyImages

Neuseelands 5-malige Olympionikin

Das Standing, das Ali Riley in Neuseeland genießt, wird ihr so schnell niemand nachmachen. Die 36-Jährige fährt nun bereits zu ihrer fünften Olympiade - seit 2008 durfte Riley zu allen Olympischen Spielen reisen. Die Außenverteidigerin und Kapitänin der Ferns sorgt für Stabilität und Ruhe. Zwar ist sie nicht mehr die Jüngste, aber für die neuseeländische Mannschaft weiterhin von immenser Bedeutung und definitiv der Top-Star des Teams.

Ali Riley
Trägt die Nummer 7: Ali Riley. / Catherine Ivill/GettyImages

Es bleibt spannend zu sehen, welche Spielerin am Ende den bleibendsten Eindruck hinterlässt. Klar ist aber, dass kein Team aufgrund von Individualität gewinnen wird. Am Ende wird die Mannschaft siegen, die die individuelle Klasse am besten als Team auf den Platz bringt.