Frauen-Bundesliga: Die Topelf zum 10. Spieltag

Glodis Viggosdottir
Glodis Viggosdottir / Jasmin Walter/GettyImages
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Im letzten Team of the Week vor der Winterpause sind die Bayern am stärksten vertreten. Drei Münchnerinnen schafften es in unsere Auswahl. Dazu kommen zwei Duos aus Frankfurt und Essen sowie je eine Leverkusenerinnen, eine Bremerin, eine Kölnerin und eine Wolfsburgerin.


Die Topelf im Überblick:

TW: Friederike Repohl (Bayer Leverkusen)

Die Leverkusener Schlussfrau bewahrte ihre Farben mit einer tollen Parade gegen Zadrazil vor dem Rückstand (29.), Bei Stanways 0:1 eine Minute später war Repohl allerdings chancenlos, ebenso wie beim 0:2 durch Sydney Lohmann (62.). Zwischen und nach den Münchner Treffern strahlte die 28-Jährige große Sicherheit aus, parierte etwa gegen Schüller (36.), Stanway (70.) oder Rudelic (87.).


RV: Michaela Brandenburg (Werder Bremen)

Für Werder Bremen fällt das Hinrundenfazit gemischt aus: So stabil sich die Defensive in den meisten Spielen präsentierte, so wenig fanden die Hanseatinnen bei ihren Angriffen spielerische Lösungen. Besonders in den Duellen mit der direkten Konkurrenz ließ Werder so Punkte liegen. Dank des Unentschiedens gegen die favorisierte TSG Hoffenheim kann Bremen jetzt immerhin mit einem versöhnlichen Abschluss in die Winterpause gehen. Großen Anteil daran hatte Michaela Brandenburg mit ihrem Ausgleich zum 1:1, als sie nach einer Ecke am schnellsten schaltete. Brandenburg, im Sommer aus Sand gekommen, hat sich als wertvolle Verpflichtung für Werder erwiesen. Sie ist flexibel und kann sowohl innen als auch außen in der Abwehrkette spielen, was Bremen-Trainer Thomas Horsch defensiv mehr Optionen gibt. Besonders auffällig sind Brandenburgs Tempoläufe über den Flügel, mit denen sie den Ball nach vorne trägt. Gegen Hoffenheim war sie etwas weniger offensiv unterwegs als in manch anderem Spiel, machte ihren Job in der zentralen Verteidigung aber gut. Die 24-Jährige klärte zweimal stark und war defensiv sehr aufmerksam.


IV: Glodis Viggosdottir (Bayern München)

Bayerns Abwehrchefin befindet sich in absoluter Topform. Gegen Leverkusen war die Isländerin erneut nicht zu überwinden und hätte beinahe sogar ein Tor erzielt. Nicht umsonst stellen die Münchnerinnen mit nur drei Gegentreffern die beste Defensive der Liga.


IV: Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt)

Es waren traurige Szenen am letzten Wochenende in der VW-Arena: Nach der klaren Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen Wolfsburg war Sara Doorsoun, letztes Jahr aus der Autostadt an den Main gewechselt, den Tränen nahe. Die Innenverteidigerin bekam, wie die gesamte Eintracht-Abwehr, die pfeilschnelle Wolfsburger Offensive nicht in den Griff, und dazu kam für Doorsoun noch ein unglückliches Eigentor. Umso größer war daher die Freude der ambitionierten Doorsoun, als sie gegen Potsdam traf - diesmal in das richtige Tor. Und wie: Doorsoun schweißte den Ball von der Strafraumkante direkt unter die Latte, ein echtes Traumtor. Sichtbar emotional lief die Nummer 33 zum Jubeln zur Trainerbank - ohne Frage eine der Szenen des Spieltags. Mit ihrem 3:0 war das Spiel dann endgültig entschieden, hinten ließ das Duo Doorsoun & Nüsken gegen harmlose Turbinen nichts anbrennen. Doorsoun kurbelte dazu den Spielaufbau mit einigen guten Antritten und langen Bällen an.


LV: Myrthe Moorrees (1. FC Köln)

Moorrees kam nach 25 Minuten für die verletzte Genessee Puntigam ins Spiel. Sieben Minuten später hätte sie beinahe die Kölner Führung durch Lotta Cordes vorbereitet, deren Schuss jedoch in letzter Sekunde geblockt wurde. Kurz nach der Pause kam die Niederländerin dann selbst zum Abschluss und hämmerte das Leder an den Querbalken - schade, mit einem Tor hätte sie sich einen Tag vor ihrem Geburtstag selbst das beste Geschenk machen können. Dennoch muss die heute 28-Jährige nicht enttäuscht sein. Dass der FC gegen die offensivstarken Freiburgerinnen die Null hielt und einen Punkt holte, war auch ein Verdienst der Linksverteidigerin.


DM: Sarah Zadrazil (Bayern München)

Für gewöhnlich waltet die Österreicherin ihres Amtes als laufstarke Abräumerin gewissenhaft, aber unauffällig. Gegen Leverkusen bot Zadrazil aber nicht nur defensiv eine überzeugende Vorstellung, sondern schaltete sich auch immer wieder klug ins Spiel mit dem Ball ein. So gab sie etwa den Assist zum Führungstreffer und schrammte nur hauchzart an einem eigenen Tor vorbei.


ZM: Georgia Stanway (Bayern München)

Wessen Führungstreffer legte Zadrazil eigentlich vor? Richtig, den von Georgia Stanway! Die Engländerin ließ Bayer 04-Schlussfrau Repohl mit einem satten Schuss ins linke Eck keine Chance. Darüber hinaus war Stanway als Pre-Assistgeberin entscheidend am 2:0 beteiligt und zeigte auch abgesehen von den Scorerpunkten eine fantastische Leistung.


RM: Antonia Baaß (SGS Essen)

Vor dem Spiel gegen Duisburg hatte die SGS Essen nur sieben Treffer erzielt. Von dem wichtigen Derby im Abstiegskampf hatten sich die meisten Fans in der Schauinsland Reisen-Arena wohl kein Torfestival erhofft - doch sie wurden eines Besseren belehrt, Essen schoss gleich sechs Treffer. Mittelfeldspielerin Baaß schaffte es, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, obwohl sie erst in der 63. Minute eingewechselt wurde. Sie harmonierte sehr gut mit Endemann, Piljic und Edwards und kam ein ums andere Mal in die Lücken der Duisburger Abwehr. Bei ihren zwei Vorlagen mit sehr guter Übersicht.


LM: Vivien Endemann (SGS Essen)

Die SGS drehte in der zweiten Hälfte auf, was nicht unwesentlich mit Vivien Endemanns Einwechslung in der 46. Minute zusammenhing. Die 21-Jährige war bei Essens Kontern brandgefährlich und durch ihre Schnelligkeit von der wackeligen Duisburger Defensive kaum zu stoppen. Sofort, als sie auf dem Platz stand, nahm Endemann eine zentrale Rolle im Essener Angriff ein und erzielte perfekt und präzise das so wichtige 2:0. Duisburgs überforderte Verteidigung bekam Endemann nie in den Griff, das Spiel war wie gemacht für die hochtalentierte Stürmerin der SGS, die noch ein weiteres Tor und eine Vorlage beisteuerte.


ST: Tabea Waßmuth (VfL Wolfsburg)

Letzte Saison zeigte Tabea Waßmuth der Welt, was für eine gute Torschützin sie sein kann: Mit ganzen zehn Treffern in der Champions League machte sich die 25-Jährige auch international einen Namen. Diese Saison war Waßmuth vor dem Tor noch nicht ganz so erfolgreich, was auch mit der verschäften Konkurrenzsituation im Wolfsburger Sturm zusammenhängt. Auf jeder Position kann Tommy Stroot zwischen mindestens zwei absoluten Topspielerinnen wählen. Am Sonntag gegen Meppen bekam Waßmuth wieder einmal die Chance zu Beginn an und bewies dabei wieder ihren exzellenten Torriecher. Zweimal war die Flügelspielerin nach einer Hereingabe zur Stelle und vollendete gedankenschnell. Darüber hinaus war Waßmuth sehr quirlig, brachte sich mit guten Hereingaben und Dribblings ein und holte so auch noch einen Elfmeter heraus.


ST: Géraldine Reuteler (Eintracht Frankfurt)

Anders als Waßmuth trug sich Géraldine Reuteler zwar nicht selbst in die Torschützenliste ein. Dafür bereitete die Schweizerin beim 3:0-Erfolg ihrer Eintracht über Turbine Potsdam zwei Treffer vor. Bei Tanja Pawolleks 1:0 legte Reuteler klug für die im Rückraum lauernde Kapitänin ab. Beim 2:0 bediente sie Sturmpartnerin Lara Prasnikar mustergültig. Die Slowenin musste nur noch einschieben. Eigentlich hätte Reuteler auch das zweite Tor ihrer Kollegin zum 4:0 in der 56. Minute mit einem klasse Pass in die Tiefe vorbereitet. Aber diesmal scheiterte Prasnikar am Pfosten.


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