Frauen-Bundesliga: Diese Spielerinnen haben bei Bayern und Wolfsburg gespielt

Bald ungewohnt in Rot: Lena Oberdorf
Bald ungewohnt in Rot: Lena Oberdorf / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Lena Oberdorf ist das nächste Beispiel in einer langen Reihe: Die 22-Jährige wechselt von Wolfsburg zum größten Rivalen in der Frauen-Bundesliga, Bayern München. Damit ist sie nur eine von vielen Spielerinnen, die bei den beiden Vereinen unter Vertrag standen. Auch diese zehn Spielerinnen waren bei Bayern und Wolfsburg aktiv - auch wenn nicht alle direkt wechselten:

1. Pernille Harder

Alexander Straus, Pernille Harder
Pernille Harder (rechts) im Gespräch mit Alexander Straus / Sebastian Widmann/GettyImages

Eins der prominentesten Beispiele ist natürlich Pernille Harder. 2017 kam die Dänin zum VfL Wolfsburg, wo sie in der Offensiv-Reihe mit Ewa Pajor und Caroline Graham Hansen zur Weltklasse-Spielerin reifte. Drei Jahre später verließ Harder den Verein, um bei Chelsea mit ihrer Partnerin Magdalena Eriksson zusammenzuspielen.

Eine Rückkehr in die Bundesliga hatte Harder lange ausgeschlossen - so kam ihr Wechsel im Sommer 2023 für viele überraschend. Wie Oberdorf lobte auch Harder das Projekt und die Ambitionen der Münchnerinnen.

2. Lina Magull

Lina Magull
Führungsspielerin beim FCB: Lina Magull / Alexander Hassenstein/GettyImages

Lina Magull ist Kapitänin, Führungsspielerin und Mittelfeld-Maestra beim FC Bayern München. Da vergisst man schnell, dass sie auch schon beim VfL Wolfsburg gespielt hat: Magull kam 2012 als Nachwuchstalent vom FSV Gütersloh an den Mittellandkanal, da war sie 18 Jahre alt. Für den VfL kam sie zu 42 Einsätzen und neun Toren, stand aber nicht immer in der Startelf.

Nach einer Leihe verpflichtete der SC Freiburg sie fest. Im Breisgau bekam die Edeltechnikerin die gewünschte Spielzeit und entwickelte sich als Spielerin weiter. Nach ihrem Wechsel zu Bayern vor fünf Jahren wurde sie zur Stammspielerin und ist heute aus München nicht mehr wegzudenken. Ihr Vertrag läuft bis 2024.

3. Marina Hegering

Marina Hegering
Aufmerksame Verteidigerin: Marina Hegering / Christof Koepsel/GettyImages

Bayern München war für Marina Hegering nicht irgendeine Station in der Karriere: Zum ersten Mal konnte die Verteidigerin dort als Profifußballerin spielen und ihre Leidenschaft zum Beruf machen.

2020 kam sie nach einer langen Leidenszeit mit einer hartnäckigen Fersenverletzung aus Essen und wurde in München schnell zur Leistungsträgerin. Umso mehr ärgerten sich die Bayern-Fans, als sie zwei Jahre später nach Norddeutschland wechselte.

Der Grund: Bei Wolfsburg hat Hegering einen besonderen Vertrag unterschrieben, der es ihr erlaubt, nach der Zeit als aktiven Spielerin zum Trainerteam dazuzustoßen. Von Bayerns Seite aus hätte es ein solches Angebot nicht gegeben, so Hegering. "Das ist absolut nicht selbstverständlich und verdeutlicht die Wertschätzung, die mir von den VfL-Verantwortlichen entgegengebracht wird", sagte sie zu der Einigung.

4. Jovana Damnjanovic

Jovana Damnjanovic
Jovana Damnjanovic im Bayern-Trikot / Visionhaus/GettyImages

Auch bei Jovana Damnjanovic vergisst man leicht, dass sie schon einmal bei Wolfsburg gespielt hat. Seit sechs Jahren ist die Serbin inzwischen beim FC Bayern München und füllt ihre Rolle als Backup-Stürmerin dort verlässlich aus.

Als sie bei Wolfsburg spielte, war die jetzt 28-Jährige noch recht jung, mit 19 Jahren gewann sie dort die Champions League. Im Spox-Interview sagte Damnjanovic: "Ich bin froh, dass ich mit den Spielerinnen spielen durfte, die dort (Anm: in der UWCL für Wolfsburg) getroffen haben und nicht mehr spielen: Nadine Kessler, Martina Müller, Conny Pohlers."

Denselben Erfolg mit Bayern zu feiern, hätte aber noch eine besondere Bedeutung für sie: "Die Champions League mit Wolfsburg zu gewinnen, ist natürlich schon unglaublich. Aber sie mit diesem Team zu gewinnen, das wäre unvergleichlich für mich. Denn wir sind nicht einfach nur Teamkolleginnen, auch wenn sich das abgedroschen anhört. Wir sind sehr viel mehr als das."

5. Fridolina Rolfö

Marta Torrejon, Fridolina Rolfo
Fridolina Rolfö (rechts) im Bayern-Trikot gegen ihren aktuellen Klub, Barcelona / David Ramos/GettyImages

Fridolina Rolfö ist eine Stürmerin mit Tempo, Technik und einem guten Schuss. Kein Wunder, dass die Schwedin bereits bei einigen der größten Klubs im Frauenfußball gespielt hat. 2017 kam sie von Linköpings zu Bayern, erzielte dort in 40 Spielen 18 Tore und wurde zu einer wichtigen Spielerin im FCB-Ensemble.

Ihr Abgang zu Wolfsburg tat Bayern weh. Rolfö war in einer schwierigen Phase für den VfL konstant eine der Besten auf dem Platz. 2021 flatterte dann ein Angebot vom FC Barcelona in ihren Schreibtisch, und auch bei den Katalaninnen konnte Rolfö überzeugen.

6. Jill Roord

Jill Roord
Jill Roord im Spiel gegen Bayern München / Stuart Franklin/GettyImages

Für Jill Roord waren ihre zwei Jahre bei Bayern München der Durchbruch: 2017 kam sie als talentierte Offensivspielerin von Twente Enschede. Bei Bayern zog die 20-Jährige die Aufmerksamkeit von weiteren großen Vereinen auf sich und es zog sie nach zwei Jahren zu Arsenal nach London.

Im Trikot der Gunners zeigte sie wechselhafte Leistungen, und so ganz funktionierte der Transfer nicht. Der Schritt zurück nach Deutschland, zum VfL, ließ Roord dann in ihrer Lieblingsposition aufblühen, die Niederländerin schoss in ihrer ersten Saison in Wolfsburg einige wichtige Tore.

Das zweite Jahr verlief etwas durchwachsener, und Roords Zukunft in Deutschland ist, trotz Treuebekenntnis zum VfL, noch unklar. Bereits im letzten Sommer stand die torgefährliche Mittelfeldspielerin kurz vor einem Wechsel nach Barcelona. Jetzt sagt Roord: "Ich bin auch glücklich hier und glaube, wir sind sehr erfolgreich. Das passt gut", betont aber auch, dass ein Wechsel nicht in ihren Händen liegt. Ob der VfL sie trotz gültigen Vertrags ziehen lässt?

7. Carolin Simon

Carolin Simon
Carolin Simon in Aktion / Daniel Kopatsch/GettyImages

Carolin Simon gehört zu den vielen Spielerinnen, die sich zunächst bei Wolfsburg nicht durchsetzen konnten, dann aber anderswo eine steile Karriere machten. Mit 19 Jahren kam sie zum VfL, aber es blieb ein Kurzaufenthalt. Simon war als Ersatz für die verletzte Maren Tetzlaff gekommen, kam aber nur zu zwei Spielen im DFB-Pokal und zu einer Handvoll Einsätzen für das zweite Team.

Nach einem Jahr kamen beide Seiten zum Schluss, dass der Wechsel nicht funktioniert hatte, ihr Vertrag wurde aufgelöst. Über Leverkusen, Freiburg und Lyon kam Simon dann 2019 zu Bayern, wo sie als Linksverteidigerin gesetzt ist. Im Januar hat sie ihren Vertrag bis 2024 verlängert.

8. Kathrin Hendrich

Jovana Damnjanovic, Kathrin Hendrich
Jovana Damnjanovic (links) und Kathrin Hendrich: Früher liefen beide für den anderen Klub auf / Martin Rose/GettyImages

Kathrin Hendrich wechselte ohne Umwege von München nach Wolfsburg: Die Abwehrspielerin ging 2020 den Schritt zum VfL, nach zwei Jahren bei Bayern. Zuvor hatte Hendrich bei Leverkusen und Frankfurt gespielt. Für Hendrich lohnte sich der Wechsel: Bei Wolfsburg gewann sie zum ersten Mal die Meisterschale und den DFB-Pokal und ist Stammspielerin.

9. Kristin Demann

Kristin Demann
Kristin Demann im Bayern-Shirt / Alexander Hassenstein/GettyImages

Zum Ende der Karriere nochmal von Bayern zu Wolfsburg: So ähnlich wie Marina Hegering hat es auch Kristin Demann gemacht. Die defensive Mittelfeldspielerin wechselte diese Saison zum VfL, wo sie vor allem als Backup eingesetzt wird. Das war auch bei Bayern der Fall, wo sie zuvor fünf Jahre lang gespielt hatte. Nach einer kurzen Leihe nach Köln entschloss sich Demann dann, eine neue Herausforderung in Wolfsburg anzugehen.

10. Julia Simic

Merle Frohms, Julia Simic
Merle Frohms (links) und Julia Simic: Früher Teamkolleginnen in Wolfsburg / Oliver Kremer at Pixolli Studios/GettyImages

Beim FC Bayern begann Julia Simic ihre Karriere und wurde vom jungen Talent zur Bundesliga-Spielerin: Bereits mit 16 Jahren kam sie nach München, wo sie mehr als 100 Einsätze in der Frauen-Bundesliga sammelte. Ihre Zeit beim FCB war allerdings auch von mehreren schweren Verletzungen geprägt.

Nach acht Jahren entschloss sie sich daher zu einem Wechsel und landete über die Zwischenstation Potsdam bei Wolfsburg. Nach zwei Jahren am Mittellandkanal ließ Simic ihre Karriere in Freiburg, London (West Ham) und Mailand ausklingen. Heute arbeitet sie als Kommentatorin und TV-Expertin.