Ehrung für Franz Beckenbauer: Adresse der Allianz Arena wird umbenannt

Es war ein bewegender Moment bei der Eröffnungsfeier der Europameisterschaft. Heidi Beckenbauer, die Witwe von Franz Beckenbauer, betrat mit dem Pokal das Spielfeld, streckte anschließend die Hand gen Himmel, grüßte so ihren langjährigen Ehemann und sorgte knapp fünf Monate nach dem Tod des Kaisers bei vielen Zuschauern für Gänsehaut und feuchte Augen.

Eine große Geste für einen großen Fußballer und eine noch größere Persönlichkeit. Kaiser Franz Beckenbauer hat den deutschen Fußball geprägt wie kaum ein anderer. Weltmeister als Spieler 1974, Weltmeister als Trainer 1990, über 400 Spiele in der Bundesliga, zweimal Ballon D'or und fünfmal Deutscher Meister. Die Liste der Erfolge Beckenbauers ist schier endlos, als Spieler, Trainer und Funktionär war der Kaiser im deutschen Fußball über viele Jahrzehnte nicht wegzudenken. Neben der deutschen Nationalmannschaft hat Beckenbauer natürlich vor allem für einen Verein Großes geleistet: den FC Bayern München.

Beim Rekordmeister wurde Beckenbauer zur absoluten Vereinslegende und blieb den Münchnern auch nach seiner aktiven Karriere erhalten. Nachdem er als Trainer mit dem DFB die Weltmeisterschaft gewonnen hatte und auch in Frankreich tätig war, kehrte er 1991 als Vizepräsident nach München zurück, war von 1994 bis 2009 Präsident des Vereins und wurde anschließend zum Ehrenpräsidenten ernannt. In den letzten Jahren zog sich Beckenbauer aus gesundheitlichen Gründen weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück, im Januar verstarb er im Alter von 78 Jahren in Salzburg.

Statue und Straßenumbenennung: Besondere Ehrung für den Kaiser

Die Anteilnahme nach seinem Tod war riesig, neben einer großen Gedenkveranstaltung folgte als erste Ehrung seitens des FC Bayern München die Entscheidung, eine Statue des Kaisers vor der Allianz Arena zu errichten - direkt neben der Statue des Bombers der Nation, dem guten Freund und ehemaligen Mitspieler von Franz Beckenbauer, Gerd Müller.

Doch damit nicht genug. Der Weltklasse-Libero soll nach Berichten der tz und des Münchner Merkur eine weitere Ehrung erhalten: Die Werner-Heisenberg-Allee 25, die Adresse der Allianz Arena, soll in den Franz-Beckenbauer-Platz 5 umbenannt werden, das habe der Ältestenrat des Münchner Stadtrats am Freitag beschlossen. Damit wurde dem ausdrücklichen Wunsch von Heidi Beckenbauer entsprochen, die sich gewünscht hatte, dass eine Adresse in Stadionnähe nach ihrem Mann benannt wird. Beckenbauer hat zwar nie selbst in der erst 2005 errichteten Arena gespielt, war aber maßgeblich am Bau beteiligt.

Übrigens: Die Hausnummer fünf wurde bewusst in Anlehnung an Beckenbauers legendärer Trikotnummer gewählt.