Frankreich Legenden: Die besten französischen Fußballer aller Zeiten
• Die zweimaligen Weltmeister sind dafür bekannt, brillante Kicker zu entwickeln
• Kylian Mbappe zählt zu den modernen Weltstars von Les Bleus
Fast schon unheimlich, aber wahr: Frankreich hat es als eine von ganz wenigen Nationen geschafft, immer wieder Generation um Generation an Weltklasse-Fußballspielern hervorzubringen.
Dadurch hat der zweimalige Weltmeister im Laufe der Jahre zahlreiche Ausnahmekönner hervorgebracht, die sich einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert haben. Dabei haben auf allen möglichen Positionen legendäre Spieler die Farben der Equipe Tricolore getragen. Viele der talentiertesten Fußballer Frankreichs haben mit ihrem Spiel Fans auf der ganzen Welt begeistert.
Die Auswahl war groß: Hier sind die 25 besten Spieler, die Frankreich je auf der internationalen Bühne vertreten haben.
25. Sylvain Wiltord
Im selben Jahr, in dem er sein erstes Länderspiel absolvierte, wurde Sylvain Wiltord bereits zu Frankreichs Fußballer des Jahres gewählt - 1999. Seine Karriere beendete er später mit 92 Länderspielen für Les Bleus auf dem Buckel.
Der dynamische Flügelstürmer verpasste die Weltmeisterschaft 1998 im eigenen Land noch verletzt, spielte dann aber beim Triumph bei der EURO 2000 eine entscheidende Rolle. Er erzielte in der vierten Minute der Nachspielzeit das Ausgleichstor, welches das Finale gegen Italien in die Verlängerung brachte.
24. Jean Tigana
Auch Jean Tigana wusste, wie es sich anfühlt, Europameister zu sein, verhalf er Frankreich doch zum Gewinn des ersten internationalen Titels im Jahr 1984. Als unermüdlicher Läufer bildete die Ikone aus Bordeaux bei diesem Turnier einen wichtigen Teil des Mittelfelds und war somit entscheidend für den Erfolg von Les Bleus.
Tigana konnte zwar nur ein einziges Tor für Frankreich erzielen, war aber dank seiner exzellenten Ballverteilung ein wichtiger Akteur in den 1980er-Jahren.
23. David Trezeguet
Wiltord erzielte zwar das Tor, das die EURO 2000 in die Verlängerung schickte, aber es war David Trezeguet, der wenig später das 'Golden Goal' erzielte. In der 103. Spielminute traf der Mittelstürmer per wuchtigem Volleyschuss zum französischen Siegtor.
Damit hatte Trezeguet ohne Zweifel den Höhepunkt seines Schaffens auf internationaler Bühne erreicht, auch wenn die Juventus-Legende 1998 schon den WM-Titel gewonnen hatte. Bei der Weltmeisterschaft 2006 spielte er erneut eine entscheidende Rolle, diesmal mit seinem Fehlschuss im Elfmeterschießen des WM-Finals gegen Italien jedoch im negativen Sinne.
22. Karim Benzema
Obwohl Karim Benzema in 15 Jahren 97-mal für Frankreich auflief, schwebt über seiner Karriere im Nationalteam noch immer die Frage: "Was wäre, wenn?" Denn eine sehr turbulente Beziehung zum Französischen Fußballverband FFF begrenzte seine Auftritte im Nationaltrikot, Benzema konnte keinen großen Titel für sein Land gewinnen.
Stattdessen bleibt der Gewinn der UEFA Nations League im Jahr 2021 seine größte Errungenschaft mit dem Nationalteam. An das pure Talent des Ballon-d'or-Gewinners kommen jedoch nicht viele Franzosen heran.
21. Hugo Lloris
Hugo Lloris spaltete schon immer die Gemüter. Es war schwierig, herauszufinden, wie gut er tatsächlich ist. Aber die Tatsache, dass er 121-mal Kapitän der französischen Nationalmannschaft war und damit so oft wie kein anderer Spieler, spricht Bände.
Nicht zu vergessen, dass er 2018 als Kapitän die Weltmeisterschaft gewonnen hat und Frankreichs Spieler mit den meisten Auftritten im Nationaltrikot ist. Auch wenn er wohl von der fehlenden Konkurrenz profitiert hat, ist das immer noch eine enorme Leistung.
20. Franck Ribery
Weil auch er oft im Clinch mit dem FFF lag, erreichte Franck Ribery auf der internationalen Bühne wohl nicht das, was möglich gewesen wäre. Der dribbelstarke Flügelstürmer war technisch so begabt wie kaum jemand zuvor, verpasste es aber immer wieder, im Frankreich-Trikot an seine Leistungen auf Vereinsebene anzuknüpfen.
Dennoch war er natürlich ein phenomenaler Offensivspieler und Teil der Nationalmannschaft, die 2006 erst im Finale am WM-Titel scheiterte. Seine Karriere im Nationalteam beendete die Bayern-München-Legende mit 16 Toren in 81 Länderspielen.
19. Olivier Giroud
Obwohl er mittlerweile Frankreichs Rekordtorschütze ist, wird Olivier Giroud noch immer nicht von allen französischen Fußballfans gleichermaßen geliebt. Der großgewachsene Mittelstürmer zählt nicht gerade zu den elegantesten Fußballern, was ihm auf der internationalen Bühne womöglich zum Verhängnis wurde.
Giroud erzielte bei der Weltmeisterschaft 2018 kein einziges Tor und war dennoch ein unverzichtbarer Teil in Didier Deschamps Startelf. In seiner typischen Manier zog Giroud die Gegenspieler auf sich und ermöglichte damit seinen Teamkollegen die nötigen Freiheiten, um erfolgreich zu werden.
18. Claude Makelele
Claude Makelele war einst wohl das, was N'Golo Kante heute für Frankreich darstellt. Der frühere Superstar von Real Madrid und Chelsea spielte für Land und Verein auf einem unglaublichen Niveau und stopfte im Mittelfeld alle Lücken.
Makelele gehörte weder 1998 noch 2000 zum französischen Turnierkader, weshalb er heute keinen Titelgewinn mit seinem Land vorweißen kann. Dennoch gilt er als Nationalheld und ist überall in Frankreich höchst beliebt.
17. Alain Giresse
Ebenfalls Teil der Europameister 1984, verbrachte Alain Giresse viele Jahre an der Seite Tiganas bei Bordeaux und im französischen Nationalteam. Gemeinsam dominierten sie auf dem Platz für Land und Verein das Mittelfeld, was Giresse in den 1980er-Jahren dreimal zu Frankreichs Fußballer des Jahres machte.
1982 landete Giresse sogar auf Platz zwei bei der Ballon-d'Or-Wahl und seine exzellenten Vorstellungen zwei Jahre später bescherten ihm einen Platz im 'Team of the Tournament' bei der EURO 1984.
16. Marius Tresor
Bordeaux war in den 1980er Jahren wirklich gesegnet, denn auch der imposante Innenverteidiger Marius Tresor spielte zu Beginn des Jahrzehnts vier Jahre lang für den französischen Traditionsverein. Noch heute zählt Tresor zu den besten französischen Verteidigern aller Zeiten.
Unglücklicherweise bestritt er sein letztes Länderspiel im Jahr 1983, womit er beim Triumph bei der Europameisterschaft 1984 von zuhause zusehen musste.
15. N'Golo Kante
Auch wenn seine Karriere im Nationalteam kürzer war als die anderer französischer Fußballhelden, gibt es keinen Zweifel daran, wie entscheidend N'Golo Kante für den Erfolg von Les Bleus in den vergangenen Jahren war.
Bei der Weltmeisterschaft 2018 stellte Kante fast schon einen 'Cheat Code' im Mittelfeld der Franzosen dar, der nimmermüde sämtliche Löcher stopfte. Wäre der ehemalige Chelsea-Akteur 2022 fit gewesen, hätte das WM-Finale in Katar womöglich einen anderen Verlauf genommen.
14. Laurent Blanc
Laurent Blanc beendete eine außergewöhnliche Nationalmannschafts-Karriere mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1998 und der Europameisterschaft 2000. Mit 97 Einsätze für die Equipe Tricolore zählt er noch heute zu den elf Akteuren mit den meisten Länderspielen für Frankreich und erzielte als Abwehrchef beeindruckende 16 Pflichtspieltore.
Als französischer Nationaltrainer [2010 bis 2012, Anm.] konnte Blanc nicht ganz so sehr überzeugen. Seine Leistungen als Spieler haben ihm jedoch mehr als genug Kredit eingebracht.
13. Just Fontaine
Nur drei Spieler haben heute mehr WM-Tore erzielt als Just Fontaine, der mit 13 Treffern lange Zeit Rekordtorschütze des wichtigsten Fußball-Wettbewerbs der Welt war. Der französische Stürmer absolvierte nur 21 Länderspiele, weil diese in den 1950er-Jahren noch rar gesät waren, erzielte dabei aber beeindruckende 30 Tore.
1958 erzielte Fontaine sogar unfassbare 18 Tore in zwölf Länderspielen, was ihm Platz drei bei der Weltmeisterschaft und im Rennen um den Ballon d'Or einbrachte.
12. Jean-Pierre Papin
Jean-Pierre Papin ist einer der größten französischen Stürmer aller Zeiten und Gewinner des Ballon d'Or im Jahr 1991. Kaum einer konnte seinerzeit mit der Kaltschnäuzigkeit der Marseilles-Legende vor dem Tor mithalten und kaum einer hat wohl einen so typisch französischen Namen wie er.
Papin erzielte in 54 Länderspielen 30 Tore und wurde von den Fans der Equipe Tricolore verehrt, obwohl er Frankreich nie zu einem internationalen Triumph schießen konnte.
11. Antoine Griezmann
Antoine Griezmann zählt zu den Fußballern, die mit ihrem Spielstil alles einfacher aussehen lassen, als es tatsächlich ist. Egal ob in vorderster Front oder in seiner neuen Spielmacher-Rolle im Mittelfeld, die Nummer sieben beeindruckt mit seiner Eleganz auf dem Feld.
Der Fanliebling von Atletico Madrid kann ein Fußballspiel leiten und manipulieren, wie kaum ein anderer, womit er einen essentiellen Anteil am französischen Gewinn der Weltmeisterschaft 2018 hatte.
10. Raymond Kopa
Raymond Kopa war ein bahnbrechender französischer Stürmer, der auf Vereinsebene mehr erreichte als auf der internationalen Bühne. Er gewann drei Europapokale mit Real Madrid und vier Erstligatitel mit Stade Reims, aber sein Einfluss für Les Bleus war dennoch beeindruckend.
Der Stürmer, der in 45 Spielen 18 Mal für Frankreich traf, stand bei der Weltmeisterschaft 1958 kurz vor dem internationalen Triumph und verhalf den Franzosen mit seinen Leistungen zum dritten Platz. Er wurde auch in die Mannschaft des Turniers gewählt und gewann im selben Jahr den Ballon d'Or.
9. Eric Cantona
Frankreich hatte viele umstrittene Stürmer und Eric Cantona ist sicherlich einer von ihnen. Auch er hatte manchmal ein schwieriges Verhältnis zum französischen Fußballverband und zu seinen Trainern, aber sein außergewöhnliches Talent machte ihn bei den Fans schnell beliebt.
Der eigenwillige Stürmer war Teil einer talentierten französischen Mannschaft, die oft unter ihren Möglichkeiten blieb, aber seine individuelle Brillanz half ihm, seinen Namen in die französische Fußballfolklore zu schreiben.
8. Didier Deschamps
Nur drei Menschen haben den WM-Titel als Spieler und als Trainer gewonnen - Didier Deschamps ist einer von ihnen.
Der Mittelfeldspieler war 1998 das Herzstück der WM-Gewinner, führte er sie doch als Kapitän in das Turnier auf heimischem Boden. Zwei Jahre später führte er sein Land bei der Europameisterschaft erneut zum Titel, wobei diesmal eher seine Persönlichkeit und sein Charakter als seine technischen Fähigkeiten am Ball im Vordergrund standen.
Was er als Frankreichs Nationaltrainer geleistet hat, ist ebenfalls bemerkenswert. Er hat dazu beigetragen, eine der beeindruckendsten Nationalmannschaften aller Zeiten aufzubauen.
7. Marcel Desailly
Nur fünf Spieler haben mehr Länderspiele für Frankreich absolviert als Marcel Desailly, der 116-mal für sein Land auflief. Viele Spiele davon bestritt er als Kapitän, denn der Innenverteidiger übernahm nach dem Rücktritt von Deschamps die Binde. Er war der geborene Anführer in der Abwehr.
Desailly war ein wichtiges Mitglied der Mannschaft, die 1998 die Weltmeisterschaft gewann, obwohl er im Finale gegen Brasilien sogar des Feldes verwiesen wurde. Seine zwei gelben Karten erwiesen sich jedoch als unbedeutend, da Frankreich einen 3:0-Sieg errang.
6. Patrick Vieira
Die Liste herausragender, französischer defensiver Mittelfeldspieler in den letzten Jahrzehnten ist wirklich erstaunlich. Zugegeben, Patrick Vieira wurde oft in einer offensiveren Rolle eingesetzt, wo er sein Tempo und seine Körperlichkeit nutzen konnte, um den Gegner zu erdrücken, aber er war genauso gut als Schutzschild für die Viererkette geeignet.
Die Arsenal-Ikone war ein Spieler, mit dem man sich weder auf dem Spielfeld noch auf der Tribüne anlegen sollte - fragt nur bei Roy Keane nach - und war zwölf Jahre lang eine dominierende Figur in Frankreichs Mannschaft, die mit den Les Bleus zwei große Trophäen gewann.
5. Lilian Thuram
Kein Feldspieler hat mehr Einsätze für die französische Nationalmannschaft absolviert als Lillian Thuram. 142 Einsätze im sagenumwobenen blauen Trikot sind eine wahrlich beeindruckende Leistung. Der französische Fußballer des Jahres 1997 feierte in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren große Erfolge mit Les Bleus.
Thuram, dessen Söhne Marcus und Kephren beide ebenfalls schon für Frankreich gespielt haben, war die perfekte Mischung aus Retro- und modernem Verteidiger, der sowohl als Innen- als auch als Rechtsverteidiger spielen konnte.
4. Kylian Mbappé
Fast schon beängstigend, wo Kylian Mbappé einmal auf dieser Liste landen könnte, wenn er seine Schuhe eines Tages an den Nagel hängt, hat er doch große Teile seiner Nationalmannschaftskarriere erst noch vor sich. Die Chancen stehen jedenfalls nicht schlecht, dass es besser sein wird als 'nur' Platz vier.
Manche mögen sagen, dass es noch zu früh ist, Mbappé mit anderen französischen Legenden zu vergleichen, aber er ist bereits ein Weltmeister und nur noch ein Tor von Fontaines Bestmarke beim prestigeträchtigsten Turnier der Fußballwelt entfernt. Bei der Niederlage im WM-Finale 2022 erzielte er einen Hattrick. Ein faszinierender Fußballer, dem die Welt zu Füßen liegt.
3. Thierry Henry
Thierry Henry ist ein Spieler, der Mbappé und unzählige andere Fußballer auf der ganzen Welt inspiriert hat und der Maßstab für französische Flügelspieler ist. Seine Schnelligkeit, sein Können, sein Flair und sein Talent machten ihn nahezu unaufhaltsam und Arsenal profitierte viele Jahre lang von seinen unglaublichen Leistungen.
Mit 51 Toren in 123 Spielen, einer Welt- und einer Europameisterschaft, ist er unbestritten eine französische Legende. Es gibt nur wenige Fußballer, die von Natur aus mehr Freude am Fußball bereiteten als Henry.
2. Michel Platini
Michel Platini ist einer der ursprünglichen französischen Superstars. Der dreifache Ballon d'Or-Sieger war der Dreh- und Angelpunkt beim Gewinn der Europameisterschaft 1984 und einer der talentiertesten Fußballer seiner Generation.
Platini schoss bei der EURO 1984 neun Tore, darunter einen entscheidenden Treffer im Finale gegen Spanien und Dreierpacks in der Gruppenphase gegen Jugoslawien und Belgien. Es war wahrhaftig Platinis Turnier und dessen Krönung im Trikot Frankreichs.
1. Zinedine Zidane
Auch wenn sein berühmtester internationaler Moment - der Kopfstoß im WM-Finale 2006 - in Frankreich nicht in bester Erinnerung geblieben ist, hat Zinedine Zidane die Herzen der Franzosen erobert wie nur wenige Fußballer zuvor. Er wurde in der ganzen Nation verehrt.
Die meisten Fußballfans verliebten sich schnell in ihn, weil er sich im Mittelfeld von Strafraum zu Strafraum bewegte und Spiele mit einem einzigen Schwung seines Stiefels entschied. Als Welt- und Europameister ist Zidane der Beste einer beeindruckenden Truppe.