Frankreich bei der EM 2024: Spielplan, Prognose, beste Spieler

Frankreich startet bei der EM in Deutschland mit klaren Titelambitionen. Wir werfen einen genaueren Blick auf dem zweimaligen Welt- und Europameister.
Frankreich gehört bei der EM zu den Top-Favoriten
Frankreich gehört bei der EM zu den Top-Favoriten / Catherine Steenkeste/GettyImages
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In drei der letzten vier großen Turnieren stand Frankreich im Finale. Zwar konnte nur das WM-Finale gegen Kroatien im Jahre 2018 gewonnen werden, jedoch ist offensichtlich, dass Frankreich seit vielen Jahren zu den absoluten Top-Nationen gehört. Folgerichtig fährt die Grande Nation natürlich mit dem klaren Ziel zur EM, in Deutschland auch den Titel gewinnen zu können.

Frankreichs Spielplan bei der EM

Datum

Begegnung

Uhrzeit

17. Juni 2024

Frankreich - Österreich

21 Uhr

21. Juni 2024

Frankreich - Niederlande

21 Uhr

25. Juni 2024

Frankreich - Polen

18 Uhr

Frankreich muss in der durchaus stark besetzten Gruppe D antreten. Die Bleus bekommen es am 17. Juni zunächst mit Österreich zu tun. Die Alpenrepublik hat zwar arge Verletzungssorgen, jedoch hat Ralf Rangnick eine gut funktionierende und unbequem zu bespielende Truppe zusammengestellt. Vier Tage später kommt es zum Wiedersehen mit der Elftal, die Frankreich in der EM-Quali zweimal bezwingen konnte. Dennoch dürfte die Niederlande der größte Konkurrent im Kampf um den Gruppensieg werden. Zum Abschluss der Gruppenphase geht es am 25. Juni gegen Polen und Superstar Robert Lewandowski.

Sollte Frankreich seine Gruppe gewinnen, steht am 2. Juli in Leipzig das Achtelfinale gegen den Gruppen-Zweiten der Gruppe F (Portugal/Türkei/Tschechien/Georgien) auf dem Plan.


Frankreichs EM-Prognose

Es ist kein Geheimnis, dass Frankreich zu den absoluten Top-Favoriten gehört. Neben England verfügen die Bleus über den am stärksten besetzten Kader aller Nationen. Im Vergleich zu den Three Lions erscheint Frankreich jedoch in der besseren und stabileren Form zu sein. Aus diesem Grunde kann die Grande Nation durchaus als Top-Favorit genannt werden. Nach der schmerzhaften Niederlage im WM-Finale gegen Argentinien dürfte das Team auch vor Tatendrang trotzen. Wer Frankreich bei der EURO in Deutschland bezwingen möchte, benötigt definitiv einen Top-Tag.


Frankreichs EM-Kader

  • Tor: Alphonse Areola (West Ham United), Mike Maignan (AC Mailand), Brice Samba (RC Lens)
  • Abwehr: Jonathan Clauss (Olympique Marseille), Theo Hernández (AC Mailand), Ibrahima Konate (FC Liverpool), Jules Kounde (FC Barcelona), Benjamin Pavard (Inter Mailand), William Saliba (FC Arsenal), Dayot Upamecano (Bayern München), Ferland Mendy (Real Madrid)
  • Mittelfeld: Eduardo Camavinga (Real Madrid), Youssouf Fofana (AS Monaco), Adrien Rabiot (Juventus Turin), Aurélien Tchouameni (Real Madrid), Warren Zaire-Emery (Paris Saint-Germain), N‘Golo Kante (Al-Ittihad)
  • Sturm: Ousmane Dembélé (Paris Saint-Germain), Olivier Giroud (AC Mailand), Antoine Griezmann (Atletico Madrid), Randal Kolo Muani (Paris Saint-Germain), Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain), Marcus Thuram (Inter Mailand), Bradley Barcola (Paris Saint-Germain), Kingsley Coman (FC Bayern)

Frankreichs voraussichtliche Aufstellung

Mike Maignan - Jules Koundé, Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté, Theo Hernández - Aurélien Tchouameni, Adrien Rabiot, Eduardo Camavinga - Ousmane Dembélé, Antoine Griezmann, Kylian Mbappé

Frankreich-Coach Didier Deschamps hat zwar zuletzt gegen Luxemburg in einem 3-5-2-System spielen lassen, jedoch wird es bei der EM wohl auf ein klassischen 4-3-3 hinauslaufen. Angesichts der zahlreichen Stars im Team ist die Konkurrenz groß. William Saliba, N‘Golo Kanté, Jonathan Clauss, Olivier Giroud, Randal Kolo Muani und Marcus Thuram sind Optionen für die Startelf. Kingsley Coman dürfte hingegen eher in einer Edeljoker-Rolle bleiben. Als wirklich ganz klar gesetzt können sich wohl nur Maignan, Hernández, Tchouameni, Griezmann und Mbappé betrachten.


Die Stars im Team

Kylian Mbappe

Der Top-Star schlechthin ist natürlich Kylian Mbappé. Der pfeilschnelle und torgefährliche Angreifer ist der wohl beste Individualist in Europa und kann ein Spiel in Sekundenschnelle entscheiden. Für Frankreich ist es gewiss auch wichtig, dass das Wechsel-Theater um Mbappé vor der EM endlich vorbei ist. Die Franzosen besitzen aber auch eine ganze Reihe weiterer absoluter Top-Spieler.

Theo Hernandez

Theo Hernández ist der vielleicht beste Linksverteidiger der Welt und insbesondere in der Offensive brandgefährlich.

Antoine Griezmann

Antoine Griezmann ist zwar inzwischen in einem fortgeschrittenen Profi-Alter, besticht aber insbesondere im Nationalteam noch immer mit grandiosen Leistungen.

Aurélien Tchouameni

Aurélien Tchouameni gehört inzwischen zu den besten Sechser der Welt und bringt vor allem körperlich unglaublich viel mit.


Frankreichs Stärken und Schwächen

Die große Stärke von Frankreich ist gewiss der enorm stark und breit besetzte Kader, der gespickt mit Top-Stars ist. In der Mannschaft besteht zudem eine gute Mischung aus frischem Blut und erfahrenen Routiniers. Selbst bei mannschaftlich weniger guten Auftritten reicht die Qualität einzelner Stars wie Kylian Mbappé oder auch Ousmane Dembélé und Antoine Griezmann, um aus dem Nichts entscheidend zuzuschlagen. Frankreich kommt in der Regel über eine kompakte Defensive und ist in der Lage, blitzschnell umzuschalten. Das Tempo und das technische Vermögen der Offensivspieler sind so groß, dass schon kleinste Fehler bestraft werden. Hinzu kommt die enorme Erfahrung der einzelnen Akteure: Fast alle Spieler sind bei einem Top-Klub in Europa tätig und haben schon viele wichtige Spiele auf nationaler und internationaler Ebene bestritten. Auf jeder Position sind mehrere Spieler im Kader, die mindestens zum erweiterten Kreise der Top-Stars zählen.

Trotz der brachialen Stärke der Einzelspieler ist Frankreich nicht unbedingt bekannt, den schönsten Fußball zu spielen. Häufig denkt man sich, dass die Franzosen mit ihren Möglichkeiten praktisch jedes Spiel dominieren müssten. Oftmals tut sich das Team aber gerade dann schwer, wenn es darum geht, gegen ein schwächeres und tief stehendes Team wirklich Zug in die Aktionen zu bringen. Die Stärke der Bleus liegt dann doch mehr im Umschaltspiel als in Sachen Kurzpassspiel und Kombinationsfußball. Der enorm breite Kader kann zudem immer mal wieder zu internen Problemen führen. Alle nominierten Spieler blicken auf eine Vita, die stark genug ist, um sich nicht mit einer Nebenrolle zu begnügen. Erschwerend hinzu kommt, dass es durchaus auch schwierigere Charaktere wie Ousmane Dembélé und Marcus Thuram gibt. Bei der WM war es insbesondere Benjamin Pavard, der mit seiner Ersatzrolle unzufrieden war und den Miesepeter raushängen lassen haben soll. Solche Problematiken könnten sich jederzeit wiederholen.


Frankreichs EM-Historie

Frankreich hat mit den Titelgewinnen 1984 und 2000 zwei EM-Erfolge einfahren können. Beim ersten Titel stand ein gewisser Michel Platini als Torschützenkönig im Fokus einer legendären Mannschaft. Les Bleus konnten im Finale Spanien mit 2:0 bezwingen. Bei der EM 2000 gelang Frankreich als erster amtierender Weltmeister zwei Jahre später auch der EM-Sieg. Dieses Kunststück konnte erst Spanien bei der EURO 2012 wiederholen. Die Franzosen triumphierten im Finale gegen Italien durch den Siegestreffer von David Trezeguet.

Die Grande Nation kam auch beim Heim-Turnier im Sommer 2016 ins Finale, unterlag jedoch in der Verlängerung etwas unglücklich gegen Portugal. Bei der letzten Auflage im Jahr 2021 war dann überraschend schon im Achtelfinale Schluss. Die Schweiz kam nach 1:3-Rückstand noch zurück und besiegte Frankreich im Elfmeterschießen. Yann Sommer parierte in diesem einen Elfmeter von Kylian Mbappé. In der ewigen EM-Tabelle belegen die Franzosen den vierten Rang.


Frankreichs Weg zur EM

Nation

Spiele

Tordifferenz

Punkte

Frankreich

8

+26

22

Niederlande

8

+10

18

Griechenland

8

+6

13

Irland

8

-1

6

Gibraltar

8

-41

0

Frankreich hat sich in der Quali-Gruppe B mit sieben Siegen und einem Remis souverän als Gruppensieger durchgesetzt. Die Bleus konnten mit den beiden Siegen gegen die Niederlande (4:0 und 2:1) ein Ausrufezeichen setzen und bezwangen Gibraltar im vergangenen November mit 14:0. Erst beim letzten Gruppenspiel ließen sich die Franzosen beim 2:2 gegen Griechenland noch zwei Punkte wegnehmen.

Im Gegensatz zu der starken EM-Quali lief bei den jüngsten Testspielen nicht alles so richtig rund. Beim Match gegen Deutschland im März dieses Jahres setzte es eine verdiente 0:2-Niederlage. Auch beim 3:2 gegen Chile, beim 3:0 gegen Luxemburg und beim 0:0 gegen Kanada konnte Frankreich nur bedingt überzeugen.

Angesichts der guten Ergebnisse in der EM-Quali ist dennoch festzuhalten, dass die Form der Franzosen im Wesentlichen stimmt. Schließlich ist es auch selten der Fall, dass eine Nation zwischen den großen Events durchgängig überzeugt und keine Schwächen offenbart.


Alles Wichtige zur EM:

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