Frankfurt mit "scheiß Gefühl" nach spätem Remis gegen Pilsen - Stimmen zum Spiel
Von Yannik Möller
Bis in die letzten Minuten des Spiels wähnte sich Eintracht Frankfurt auf einem guten Weg zu einem sicheren Sieg. Noch bis zur 86. Spielminute führten die Gastgeber gegen Viktoria Pilsen in der Europa League mit 3:1, ehe die Gäste aus Tschechien noch zwei Treffer erzielen und somit noch ein 3:3-Unentschieden erreichen konnten.
Entsprechend geschockt und frustriert zeigte sich die SGE nach dem Abpfiff. Schließlich hatte Sportvorstand Markus Krösche vor dem Spiel noch das klare Ziel ausgegeben, unter die ersten Acht der neuen Ligaphase zu kommen, um sich direkt für das Achtelfinale zu qualifizieren. Anstatt zum Auftakt mit einem wichtigen Heimsieg in den internationalen Wettbewerb zu starten, wurden vermeintlich sichere drei Punkte liegen gelassen.
Das Resultat bezeichnete Markus Krösche im Anschluss als "extrem bitter" (Stimmen via RTL/hessenschau). Bis in die finalen Minuten habe die Mannschaft immerhin "ein gutes Spiel gemacht". Der Sportvorstand kritisierte: "Wir haben nach der 3:1-Führung ein bisschen zu sorglos und naiv verteidigt. Wir müssen einfach lernen, solche Spiele konsequenter zu verteidigen und unsere Chancen zu Ende zu spielen."
"Gute Ansätze, Ergebnis nicht gut", lautete daher das ernüchternde Fazit von Krösche. Als positiven Aspekt hob er zumindest noch den Dreier-Sturm hervor, der "gut funktioniert" habe. Erstmals standen Omar Marmoush, Hugo Ekitike und Igor Matanovic gemeinsam in der Startelf.
"Das müssen drei Punkte sein": SGE-Frust über die späten Gegentore
Ansgar Knauff kam nicht umhin, nach dem Abpfiff von einem "scheiß Gefühl" zu sprechen. "Wir haben es über weite Strecken des Spiels gut gemacht und das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. [...] Dann kommen wir gut in die zweite Halbzeit und machen nach den Wechseln zwei Tore. Aber was dann nach dem 3:1 passiert, ist nicht gut. Das kann nicht sein, dass wir da so zusammenfallen", monierte auch er. Man habe sich "zu unsicher am Ball" gezeigt und den schwindenden Ballbesitz dann auch zu schnell abgegeben. "Wir haben gesehen, wie brutal es ist, wenn du nur ein paar Minuten unaufmerksam bist", so der 22-Jährige.
Unmittelbar vor den zwei Gegentoren musste sich Rasmus Kristensen auswechseln lassen. Sein Treffer zur zwischenzeitlichen 3:1-Führung konnte schlussendlich keinen Dreier bringen. "Ich bin natürlich enttäuscht. Ich hatte mir gewünscht, dass mein erstes Tor auch ein Matchwinner-Tor ist", zeigte er sich enttäuscht. Von ihm gab es noch eine klare Ansage: "Wir führen 3:1 fünf Minuten vor Schluss. Das müssen drei Punkte sein. Sie hatten dreieinhalb Chancen und machen drei Tore. Wir müssen schauen, was wir besser machen können."
Dass die Eintracht "ein bisschen zu lässig bei manchen Ballverlusten" war, was wiederum Pilsen gestärkt habe, bemängelte Dino Toppmöller (via kicker). Die Tatsache, dass die zwei späten Gegentreffer aus Einwürfen entstehen konnten, ärgerte ihn ebenfalls. "Vielleicht hat am Ende auch ein bisschen eine ordnende Hand gefehlt", mutmaßte der Coach.
Dabei äußerte Toppmöller auch vorsichtige Kritik an Kaua Santos. Der Torwart sah beim 3:3-Ausgleichstreffer nicht gut aus, hatte er das Gegentor durch sein Herauslaufen eher vereinfacht. Als "ein Slapstick-Tor" bezeichnete der Cheftrainer diese Szene und ergänzte: "Vielleicht war er zu gierig. Am Ende war es nicht die besten Entscheidung. Es ist für ihn ein Lernprozess, wo nicht immer alles so läuft, wie man sich das vielleicht wünscht. Das war ein kleiner Dämpfer für ihn. Jetzt geht es darum, eine Reaktion zu zeigen."
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