Frankfurt gewinnt Nachholspiel in Bremen: Die Eintracht in der Einzelkritik
Von Daniel Holfelder
Die Frauen von Eintracht Frankfurt haben das Nachholspiel beim SV Werder Bremen mit 2:0 für sich entschieden. Obwohl sich die SGE zahlreiche Chancen erarbeitete und noch höher hätte gewinnen müssen, spielte auch Torhüterin Stina Johannes eine entscheidende Rolle. Beim Stand von 1:0 reagierte die Keeperin glänzend gegen Bremens Christin Meyer und verhinderte den überraschenden Ausgleich. Insgesamt zeigten die Frankfurterinnen eine überzeugende Leistung und kehrten mit dem Erfolg verdientermaßen auf den dritten Champions-League-Platz zurück.
Tore:
0:1 Géraldine Reuteler (9. Minute/Vorarbeit Nicole Anyomi)
0:2 Géraldine Reuteler (53./Lara Prasnikar)
Die Highlights der Partie im Video
Die Eintracht in der Einzelkritik
1. Tor & Abwehr
TW: Stina Johannes - Die Eintracht-Keeperin musste während des gesamten Spiels nur ein Mal eingreifen, dann aber entscheidend. In der 48. Minute lief Werder-Stürmerin Christin Meyer frei aufs Frankfurter Tor zu und hatte den Ausgleich auf dem Fuß, Johannes behielt die Nerven, verhinderte reaktionsschnell den Gegentreffer und trug so maßgeblich zum Frankfurter Erfolg bei. Bewertung: 8/10
RV: Sophia Kleinherne - Wie zuletzt in Freiburg mit einer ordentlichen Leistung. Die Nationalspielerin lässt sich defensiv nichts vormachen, muss aber daran arbeiten, gerade in Spielen mit viel eigenem Ballbesitz mehr Offensivpower zu entwickeln. 6/10
RIV: Sara Doorsoun - Wurde von der harmlosen Bremer Offensive vor keine großen Probleme gestellt. Fehlerfreie Vorstellung. In der Schlussminute mit einem mehr oder weniger gefährlichen Distanzschuss, über den sie selbst lachen musste. 7/10
LIV: Sjoeke Nüsken - Nüsken wusste diesmal nicht zu überzeugen. Leistete sich kurz nach der Pause einen katastrophalen Ballverlust gegen Christin Meyer, die daraufhin die große Chance zum Ausgleich hatte (siehe Johannes). Auch in der 81. mit einem schlampigen Abspiel vor dem eigenen Sechzehner, das glücklicherweise nicht bestraft wurde. 5/10
LV: Verena Hanshaw - Die Österreicherin konnte nicht an ihren tollen Auftritt in Freiburg anknüpfen, zeigte aber trotzdem eine solide Leistung. 6/10
2. Mittelfeld
DM: Tanja Pawollek - Weitgehend fehlerlose Vorstellung der Kapitänin, die daran arbeiten muss, gegen tiefstehende Gegner wie Bremen mehr Einfluss aufs Spiel zu nehmen. Nur 48 Ballkontakte (Quelle: FotMob) sind auf ihrer Position zu wenig. 6/10
RZM: Géraldine Reuteler - Doppelpack! Die Schweizerin nutzte beim 1:0 die Schlafmützigkeit der Bremer Defensive und blieb beim 2:0 frei vor dem Tor eiskalt. In der 62. mit einer starken Ablage auf Freigang. Kommt auf ihrer neuen Position im halbrechten Mittelfeld immer besser zurecht. 9/10
LZM: Barbara Dunst - Mit der Flanke vor dem 1:0, darüber hinaus eher unauffällig. Vor allem im zweiten Durchgang gelang es Dunst nicht mehr, wirklich Einfluss aufs Spiel zu nehmen. 6/10
OM: Laura Freigang - Die Nationalspielerin sprühte von Anfang an vor Spielfreude. Viel unterwegs, starke Balleroberungen, mit dem Pre-Assist zum 2:0. Einziger Makel: Freigang vergab gleich vier Riesen-Gelegenheiten (46./61./62./88.). Schade, dass sie ihren tollen Auftritt nicht mit einem Tor krönen konnte. 8/10
3. Angriff
ST: Nicole Anyomi - Zuletzt mit zwei Treffern, diesmal als Vorbereiterin aktiv. Das 1:0 legte die 23-Jährige direkt vor, das 2:0 leitete sie mit einer wichtigen Balleroberung ein. Auch abgesehen von den Toren setzte Anyomi ihre Kolleginnen immer wieder gekonnt in Szene, etwa Laura Freigang in der 46., Lara Prasnikar in der 55. oder Géraldine Reuteler in der 60. Minute. Ein eigenes Tor blieb der Nationalspielerin verwehrt, auch weil sie frei vor dem Bremer Kasten viel zu lang zögerte (76.). 8/10
ST: Lara Prasnikar - Für Prasnikar gilt dasselbe wie für Laura Freigang. Sehr aktiv, viele gute Aktionen, vor dem Tor aber glücklos. Scheiterte früh an Borbe (14.), dann nochmal an Borbe (55.) und schließlich am Pfosten (76.). Klasse Vorlage zum 2:0. 8/10
Einwechslungen
Camilla Küver (65. für Pawollek) - Die 19-Jährige stellte einmal mehr unter Beweis, dass sie eine wertvolle Alternative ist. Ohne Bewertung
Laura Feiersinger (65. für Reuteler) - Vergab in der 74. die große Chance auf ihr Jokertor. In der Nachspielzeit zu unsauber auf Martinez, die wohl zum 3:0 getroffen hätte. Ohne Bewertung
Shekiera Martinez (77. für Prasnikar) - Ihre verunglückte Flanke wäre beinahe im Tor gelandet, klatschte stattdessen an die Latte (78.). Ohne Bewertung
Carlotta Wamser (77. für Anyomi) - Ihr aussichtsreicher Schussversuch wurde geblockt (85.). Ohne Bewertung
Leonie Köster (87. für Dunst) - In der kurzen Spielzeit ohne nennenswerte Aktion. Ohne Bewertung