Kramer setzt in der Schalke-Kabine auf Vertrauen und Eigenverantwortung

Frank Kramer
Frank Kramer / Christof Koepsel/GettyImages
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Bei Schalke 04 möchte Frank Kramer ein gutes Verhältnis zu seiner Mannschaft bekommen, indem er ihr viel Eigenverantwortung ermöglicht. Der Coach hofft auf ein entgegengebrachtes Vertrauen und gute Leistungen.


Mit Frank Kramer als Trainer sind die Zügel ein wenig lockerer auf Schalke - zumindest was die internen Vorgänge betrifft. Während er seine Mannschaft auf dem Platz spielen, arbeiten und viel laufen sehen möchte, gibt er ihr zugleich die Möglichkeit, viele Aspekte des Innenlebens selbst zu klären.

Das grundsätzliche Ziel, das er laut Sportbild verfolgt: Das Team soll so viel wie möglich eigenständig und untereinander regeln. Er ist eher außen vor, was die Kabine betrifft. Zugleich aber immer ansprechbar, sollte er gebraucht werden.

Kramer setzt auf Eigenverantwortung - gesunde Vertrauensbasis als Ziel

Ein wichtiger Aspekt: Dem Bericht zufolge wurde der Strafenkatalog deutlich verkleinert. Das heißt nicht, dass sich die Spieler mehr erlauben können, aber sie sollen mehr auf Eigenverantwortung setzen. Kramer möchte viel über eine gesunde Vertrauensbasis agieren.

Strafen für das Zuspätkommen oder das Vergessen von Materialien gibt es natürlich noch immer, aber etwaige Strafen für das ausbleibende Grüßen von Betreuern oder Mitarbeiten gibt es nicht mehr. Natürlich wird darauf noch immer viel Wert gelegt, aber es soll nicht mehr extra festgehalten werden. Viel eher sollen derartige Aspekte zur Grundlage werden.

Weiterhin ist mit Michael Langer auch ein Spieler für Einsammeln der Strafen zuständig, während der Katalog an sich vom Team erstellt wird.

Auch bei den Ansprachen vor dem Spiel lässt Kramer lieber die Spieler reden. Er selbst ist selbstredend für die Einstellung und die taktische Voraussetzung verantwortlich, was vor den Partien auch nochmals thematisiert wird.

Doch das Einstimmen und die Motivation macht die Mannschaft nun primär selbst. Der Sportbild nach sind dafür vorrangig Danny Latza, Simon Terodde, Ralf Fährmann und auch Neuzugang Tom Krauß verantwortlich.

Tom Krauss
Tom Krauß übernimmt frühzeitig die Verantwortung / Frederic Scheidemann/GettyImages

Ins Bild der eigenverantwortlichen Mannschaft passt auch, dass der Trainer einen Monatsplan für das Training, die Spiele und die freien Tage erstellt. Soweit wie möglich im Voraus, damit sich die Profis ihre Freizeit - etwa mit ihrer Familie - gut einteilen können.

Auch hier die Voraussetzung: Wird dieser frühzeitig erstellte Plan für unnötige (Fern-)Reisen genutzt, die für Stress und Zeitdruck sorgen, funktioniert es nicht.

Das ist die Vertrauensbasis, auf die Kramer setzt - und die bislang gut funktioniert. Er hofft darauf, dass der seinerseits gesetzte Freiraum in Vertrauen und Einsatz wiedergegeben wird. So wie gegen Borussia Mönchengladbach: Königsblau lief ganze 8,5 Kilometer mehr als der Gegner.

Auch Thomas Ouwejan findet positive Worte zum Vorgehen (via Sportbild): "Wichtig ist, dass wir alle auf der gleichen Linie liegen. Wenn einer ausschert, kann es nicht funktionieren. Bei uns ziehen aber alle an einem Strang."


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