"Warum soll das nicht mein Traum sein?" - Florian Krüger denkt an Schalke-Rückkehr
Von Yannik Möller
In seiner dritten Saison läuft es für U21-Nationalstürmer Florian Krüger in Aue persönlich sehr gut. Im Gegensatz zu seinem Jugendklub Schalke, wo in dieser Spielzeit alles den Bach runter geht. Das tut dem Sturm-Youngster einerseits leid, andererseits könnte er sich sogar - unter passenden Umständen - eine Rückkehr vorstellen.
Schalke 04 hat nicht nur sehr, sehr viele Fans und Anhänger, sondern auch zahlreiche Sympathisanten in der Fußball-Welt. Dazu gehört auch Florian Krüger, der mehrere Jahre in der S04-Jugend verbracht hat und dort auf den letzten Schritten zum Profi-Spieler ausgebildet wurde. Seit dem Sommer 2018 spielt der Stürmer für Erzgebirge Aue, wo er in dieser Saison richtig durchstartet: 26 Liga-Einsätze, dabei elf Tore und sechs Vorlagen.
Bei aller Freude über die persönlich sehr starke Spielzeit, so nimmt ihn das Schicksal seines Ex-Klubs doch sehr mit. "Ich habe Schalke vor drei Jahren verlassen. Da war es ein Champions-League-Verein, der Ambitionen hatte, jedes Jahr international zu spielen", so der 22-Jährige gegenüber der WAZ. Nun der Abrutsch: "Nächste Saison spielt Schalke mit hoher Wahrscheinlichkeit in der 2. Bundesliga. Das ist schon krass mit anzusehen und auch schade."
Das Schicksal, sich zur nächsten Saison in Liga zwei wiederzufinden, sollte Königsblau eigentlich nicht blühen, meint Krüger: "So ein Verein gehört nicht in die 2. Liga, für mich ist das einer der Top-5-Vereine in Deutschland."
Aktuell ist der Angreifer noch bei der U21-EM bei der Mannschaft von Stefan Kuntz. An diesem Turnier teilnehmen zu dürfen habe er schon immer geträumt, schließlich habe dieses Team auch "eine enorme Bedeutung". Es sei nicht nur "ein Riesen-Highlight" für ihn, sondern auch "das größte Erlebnis in meiner bisher noch jungen Karriere".
"Warum sollte das nicht mein Traum sein?" Krüger spricht über Schalke-Rückkehr
Nach der EM geht es in den Saisonendspurt, ehe es im Sommer - mal wieder - zu einer Entscheidung in seiner Laufbahn kommen könnte. Immerhin dürfte er mit seinen Leistungen genügend Vereine auf sich aufmerksam gemacht haben. Für ihn offenbar ein potenzielles Thema: Eine Rückkehr nach Gelsenkirchen.
"Wenn es irgendwann passen sollte - ja klar, warum soll das nicht mein Traum sein?", so seine Antwort auf die entsprechende Nachfrage. Krüger weiter: "Das war als Kind mein Verein, mit dem ich noch immer sympathisiere. Aber die Umstände müssen passen."
Aus Sicht von Schalke würde es wohl kaum einen Aspekt geben, der gegen eine Krüger-Rückkehr sprechen würde. Ein junger Spieler, den man selbst ausgebildet hat und der sich selbst nach dreijährigem Abstand noch immer mit dem Klub identifiziert - optimale Voraussetzungen aus Schalke-Sicht.
Natürlich reicht die Verbindung nicht, auch die Qualität sollte stimmen. Bei dieser Frage hat der aus Sachsen-Anhalt stammende Youngster aber längst geantwortet. Seine Statistiken, aber auch seine Auftritte und Leistungen rundherum würden passen, längst hat er sich in der 2. Bundesliga - also auf Profi-Niveau - durchgesetzt.
Auch sein Profil könnte S04 gut gebrauchen: Einen klaren Mittelstürmer, mit 1,86 Metern auch sicherlich nicht klein, der auf gut deutsch weiß, wo das Tor steht. Neben der über die letzten Jahre fehlenden Offensivkraft ein Profil, das lange und ewig gesucht wurde. Die Zweitliga-Erfahrung, die er inzwischen hat sammeln können (74 Einsätze), spräche ebenfalls für eine Rückholaktion. Auch wenn er mit einem geschätzten Marktwert von vier Millionen Euro nicht allzu teuer wäre, müsste jedoch geguckt werden, ob der bis 2023 an Aue gebundene Krüger finanziell zu stemmen wäre.