Flick-Rauswurf? DFB-Präsident äußert sich nach Testspiel-Blamagen
Von Dominik Hager
Das DFB-Team befindet sich nach drei äußerst bedenklichen Testspiel-Auftritten an einem Tiefpunkt. Ein Jahr vor der Heim-EM zeigt die Elf sportlich beschämende Auftritte und hat den Rückhalt aus dem eigenen Land völlig verloren. Helfen könnte da - so sollte man meinen - nur noch ein Trainerwechsel. Hansi Flick erhält jedoch die volle Rückendeckung.
Nach seinen grandiosen Erfolgen mit dem FC Bayern kam Hansi Flick als Heilsbringer zur deutschen Nationalmannschaft. Sein Zauber war aber spätestens mit dem Vorrunden-Aus bei der WM 2022 verflogen. Zwar spielte die Mannschaft in Katar deutlich besser, als es das bittere Resultat erahnen lässt, jedoch half dies letztlich auch nichts.
Problematisch ist zudem, dass das DFB-Team inzwischen nochmal um drei Klassen schwächer spielt als bei der WM und die Spiele verdient verliert. Die üble 0:2-Pleite gegen Kolumbien brachte dem DFB-Team ordentlich Pfiffe und Hansi Flick eine Welle an Kritik ein. Während im Stadion die ersten "Flick-raus-Plakate" zu sehen waren, monierten Experten, dass Flick zu viel probiere, keine erste Elf finde und kein Konzept zu erkennen ist.
Im Interview mit RTL zeigte sich Flick überzeugt davon, die richtigen Ideen für die Mannschaft zu haben, und auch Rudi Völler brachte dem kritisierten Coach Rückendeckung entgegen.
Diese erhält Flick nun auch von DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf. "Ich habe mit Hansi Flick telefoniert. Er selbst, aber auch die Spieler, sind sehr selbstkritisch. Der Bundestrainer hat mir versichert, dass wir im September eine Mannschaft sehen werden, die anders auftritt als zuletzt", verriet dieser gegenüber dem SID.
Neuendorf machte aber auch keinen Hehl daraus, dass man beim DFB angesichts der Leistungen "enttäuscht und frustriert" sei. Aus diesem Grund suchte er auch nochmal den persönlichen Kontakt zu Flick und Völler. In Hinblick auf die EM setzt Neuendorf nun vor allem auf die Erfahrung von Völler. Dieser hat nach der Kolumbien-Partie vor allem die Spieler angezählt und angekündigt, dass einige Nominierte beim nächsten Male nicht mit dabei sein werden.
Es deutet also alles darauf hin, dass es (unüblicherweise) zuerst den Spielern an den Kragen geht und nicht dem Coach. Ganz sicher kann sich aber auch Flick seiner Sache nicht sein. Sport1-Informationen prüft der DFB alle Optionen und auch die Bedingungen für eine Trennung mit dem Bundestrainer. Nach mickrigen drei Siegen in elf Spielen in der Saison 2022/23 gilt es natürlich auch, alles und jeden zu hinterfragen.
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