Finanzielle Probleme beim 1. FC Köln größer als bekannt

Der 1.FC Köln und Steffen Baumgart stehen vor harten Zeiten
Der 1.FC Köln und Steffen Baumgart stehen vor harten Zeiten / Christof Koepsel/GettyImages
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Der 1. FC Köln musste im Sommer auf hochkarätige Neuzugänge verzichten und ist mit nur einem Punkt aus vier Spielen denkbar unglücklich in die neue Saison gestartet. Neben dem sportlichen Aspekt bereitet aber insbesondere die finanzielle Lage aktuell Sorgen.

Kein anderer Bundesliga-Verein hat im Sommer derart wenig Geld auf dem Transfermarkt investiert wie der 1. FC Köln. Lediglich für Abwehrspieler Julian Chabot, der nach Leihe fest verpflichtet werden konnte, flossen 2,5 Millionen Euro. Ansonsten kamen lediglich ablösefreie Spieler und Leih-Profis. Große finanzielle Sprünge konnte man sich auch deswegen nicht leisten, weil man Stars wie Jonas Hector (Karriereende) und Ellyes Skhiri (Wechsel zu Frankfurt) ablösefrei verloren hat.

Laut Informationen des Geissblog.Köln sind die finanziellen Schwierigkeiten der Domstädter schwerwiegender als zunächst angenommen. Dies liegt mitunter daran, dass Rückzahlungen aus Corona-Hilfen fällig werden. Zudem muss man noch eine weitere Altlast miteinberechnen. Dabei handelt es sich um die Fan-Anleihe aus dem Jahr 2016, die 2024 ausläuft.

Die Kölner hatten im Jahr 2016 eine existierende Fan-Anleihe aus dem Jahr 2012 zurückzahlen müssen und überwiesen drei Millionen Euro an private Kreditgeber. Daraufhin lieh man sich kostengünstig frisches Geld, zumal der Leitzins der Europäischen Zentralbank damals bei 0,0 Prozent lag. Demnach konnte der Klub seine festverzinste Anleihe an die Fans für eine jährliche Niedrigzinswährung von 3,5 Prozent herausgeben.

In Summe sollten 15,5 Millionen Euro eingesammelt werden, die als Eigenkapital zählten. Im September 2024 muss der Klub jedoch drei Millionen Euro, die von den 15,5 Millionen Euro als Schmuckanleihen ausgegeben wurden, zurückzahlen. Die übrigen 12,5 Millionen Euro wurden teilweise schon getilgt. In Summe rechnet der Geissblog.Köln mit sieben bis zehn Millionen Euro an Restschuld, die die Kölner binnen eines Jahres ausgleichen müssen.

Aufschub unmöglich: Köln muss 2024 zahlen

Ein Aufschub der Zahlung ist unmöglich und auch eine weitere Fan-Anleihe wie im Jahr 2016 ist heute aufgrund von gestiegenen Zinsen kaum denkbar. Laut Geissblog-Informationen wird es auch keine weitere Anleihe geben. Demnach bleibt den Kölnern nun genau ein Jahr Zeit, bis man in den sauren Apfel beißen muss. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, dass die Kölner in diesem Sommer so sparsam unterwegs waren. Andere Wege, um Kosten einzusparen, gibt es eben auch kaum.

Sorgen dürfte den Kölnern machen, dass man bei den gekommenen Leihspielern wie Luca Waldschmidt, Rasmus Carstensen und Faride Alidou über Kaufoptionen in Höhe von insgesamt acht bis zehn Millionen Euro verfügt. Um den Kader beisammen zu halten, müsste also zwingend Geld fließen. Zudem besteht die Gefahr, dass der internationale Sportgerichtshof den Kölnern erneut eine Transfersperre auferlegt. In diesem Falle könnten keine neuen Spieler verpflichtet werden, was das Ziehen der Klauseln bei Waldschmidt und Co. wohl alternativlos machen würde.

Eine weitere Bedrohung für den Verein stellt natürlich der mögliche Abstieg aus der Bundesliga dar. Köln gehört zwar nicht zu den heißesten Anwärtern auf den Abstieg, jedoch muss man auch dieses Szenario einkalkulieren. Die finanziellen Sorgen würden sich dann schließlich nochmal vergrößern.


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