Fenerbahce verschleppt Transfer von Max Kruse zu Union - müssen die Gerichte entscheiden?
Von Guido Müller
Nicht wenige in Berlin schüttelten ungläubig mit dem Kopf, als die Eisernen von Union Berlin in der ersten August-Woche die Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Max Kruse bekannt gaben. Doch jetzt behindert offenbar Kruses Noch-Klub Fenerbahce den Deal.
Denn einem Sprecher der FIFA zufolge (via Bild), seien "noch nicht alle Dokumente eingereicht, um die Transferprozedur zu initiieren". Versuchen die Türken, den Transfer zu verschleppen oder doch noch auf irgendeine Weise, eine Transferentschädigung zu kassieren? Immerhin verließ Kruse die Metropole am Bosporus nicht unbedingt auf harmonische Art und Weise. Ausbleibende Gehaltszahlungen hatte der 32-jährige Offensivspieler als Grund angegeben, seinen eigentlich noch bis 2022 laufenden Vertrag bei Fener vorzeitig - und unilateral - aufzulösen.
Kruse bei seiner Präsentation in Berlin: "Das müssen Anwälte und Richter klären!"
Doch nun bahnt sich ein Krieg der Büros an. Bereits auf Kruses Entscheidung, den Istanbuler Klub zu verlassen, hatten die Türken mit der Ankündigung juristischer Schritte reagiert. Bei seiner Präsentation an der Alten Försterei hatte Kruse entsprechend schon vorgewarnt: "Das müssen Anwälte und Richter klären."
Union bleibt (noch) ruhig
Von Union-Seite gibt man sich derweil gelassen. Unions Sportchef Oliver Ruhnert erklärte der Bild-Zeitung gegenüber: "Wir haben all das in das TMS (Transferabgleichungs-System der Fifa – d. Red.) eingestellt, was wir zu diesem Zeitpunkt einstellen wollen. Wir haben im Moment keinen Grund oder Druck.“
Kruse zur Zeit sowieso nicht einsatzbereit
Zumal der Spieler selbst momentan gar nicht voll einsatzfähig ist. Nach einer Sprunggelenksverletzung befindet sich Kruse immer noch im Aufbautraining. Positiv für die Berliner: gemäß den FIFA-Regularien dürfte Kruse zumindest für die im September anstehenden Testspiele für Union auf dem Platz stehen.