5 Gründe, wieso Borussia Dortmund mit Felix Passlack verlängern sollte
Von Florian Bajus
Felix Passlack spielt bei Borussia Dortmund plötzlich wieder eine Rolle. Aufgrund der Verletzungssorgen in der Defensive kam der 22-Jährige bereits in drei Partien zum Einsatz und stimmte Trainer Lucien Favre zufrieden. 90min nennt fünf Gründe, warum der Vertrag verlängert werden sollte.
Einst als Supertalent gehandelt, verschwand Felix Passlack vor drei Jahren in der Versenkung. Im Gegenzug zur Verpflichtung von Jeremy Toljan wechselte der Außenverteidiger auf Leihbasis zur TSG Hoffenheim, bei den Kraichgauern kam er aber ebenso selten zum Zug wie in der darauffolgenden Saison bei Norwich City. Seine nächste Station war Fortuna Sittard, erst bei den Niederländern konnte er Fuß fassen und sich im Profifußball behaupten.
Seit der Vorbereitung auf diese Saison ist Passlack zurück in Dortmund und wurde prompt zum Retter in der Not. Weil Lucien Favre die Außenverteidiger ausgingen, musste er sowohl in den Bundesligaspielen gegen Borussia Mönchengladbach und den SC Freiburg als auch im Supercup gegen den FC Bayern aushelfen. Wenn alle Mann an Bord sind, werden Einsätze vermutlich wieder seltener, aber der BVB sollte Passlacks bis 2021 datierten Vertrag aus den folgenden Gründen verlängern:
1. Flexible Alternativen für beide Außenverteidiger-Positionen
Aktuell ist Passlacks Vielseitigkeit sein größter Vorteil. Das Eigengewächs ist gelernter Rechtsverteidiger, kann ohne große Umschweife aber auch als Linksverteidiger agieren - wie gegen Gladbach und Bayern. Da auf dieser Position wegen der Verletzungen von Nico Schulz und Thorgan Hazard der Schuh drückt, ist Passlack derzeit die erste Wahl hinter Raphael Guerreiro. Und sollten sich Thomas Meunier oder Mateu Morey auf der rechten Seite verletzen, kann der 22-jährige Bottroper auch dort aushelfen.
2. Felix Passlack ist jung und entwicklungsfähig
Bei all den Ereignissen in den vergangenen drei Jahren darf nicht vergessen werden, dass Passlack gerade einmal 22 Jahre alt ist. Auch wenn in Dortmund mit Giovanni Reyna und Jude Bellingham aktuell zwei 17-Jährige auftrumpfen: In solch einem jungen Alter durchzustarten, ist nicht der Regelfall.
Passlack hat viele Jahre vor sich und kann sich immer noch weiterentwickeln. In dieser Saison hat er aufgrund des vollen Spielplans die Gelegenheit, wichtige Entwicklungsschritte zu machen. Mit einer Vertragsverlängerung könnte der BVB daher möglicherweise einen ablösefreien Transfer verhindern, sofern Interesse von anderen Vereinen aufkommt.
3. Felix Passlack ist ein Local Player
Passlack hat es sogar in den Champions-League-Kader des BVB geschafft. Einer der Gründe dafür ist die sogenannte "Local Player"-Regel der UEFA, die besagt, dass acht Spieler des Kaders im Alter zwischen 15 und 21 Jahren für drei Jahre bei ihrem Stammverein oder dessen Nationalverband ausgebildet worden sein müssen, wobei die Hälfte dieser Akteure vom Verein ausgebildet worden sein muss.
Passlack wechselte im Alter von 14 Jahren in den BVB-Nachwuchs, verließ den Klub erst mit 19. Damit erfüllt er das Kriterium - und der BVB, dessen Mannschaft immer internationaler wird, hat einen zusätzlichen Local Player in den eigenen Reihen.
4. Günstig im Gehalt
Für die Corona-Krise zollen Spieler und Klubs einen großen Tribut. Im engen Spielplan gehen die Akteure körperlich bis an ihre Grenzen, die Vereine müssen indes große finanzielle Rückschläge verkraften.
Von den konstant steigenden Ablösesummen und Gehältern bleibt auch der BVB nicht verschont. Ein externer Neuzugang könnte in den Vertragsverhandlungen mehr verlangen als Passlack, der nicht zu den Top-Verdienern zählen dürfte. Mit einer Verlängerung hätte man Geld gespart und würde auf eine bereits vorhandene Alternative bauen.
5. Felix Passlack ist reifer zurückgekehrt
Die vergangenen Jahre haben Passlack geprägt. Weder in Hoffenheim noch bei Norwich sollte es laufen, erst in Sittard schaffte er es, sich durchzusetzen.
In der abgelaufenen Spielzeit verpasste er nur ein einziges Pflichtspiel. Passlack ist mit einer Menge Spielpraxis und Erfahrung in den Beinen nach Dortmund zurückgekehrt und dürfte sich spielerisch und menschlich weiterentwickelt haben.
Sollte er in den kommenden Monaten keine Anstalten machen, seine Rolle akzeptieren und wie in Sittard seine Leistung bringen, wenn es gefordert ist, spricht nichts dagegen, die Zusammenarbeit auszudehnen.