Steffen Baumgart sendet Warnung an den FC-Nachwuchs: "Es wird Veränderungen geben"
Von Dominik Hager
Insbesondere seit der Corona-Pandemie sind finanzschwächere Teams auf den eigenen Nachwuchs angewiesen. Der 1. FC Köln fällt genau in diese Kategorie und verfügt mit Steffen Baumgart über einen Coach, der die Talente fördert, aber auch fordert.
Mit sieben Punkten aus vier Spielen ist der FC überraschend stark in die Saison gestartet. Zu verdanken war dies auch den "Local Players". Der Domstadt-Klub verfügt schließlich mit zehn Spielern hiervon bundesligaweit die meisten.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass in Köln immer wieder gute junge Spieler heranreifen. Denken wir dabei nur an Wunderknabe Florian Wirtz, aber auch an Yannick Gerhardt und Ismail Jakobs, die ihre Brötchen inzwischen woanders verdienen.
Baumgart will gezielt vorgehen: "Werden Spieler mit Potenzial an uns binden"
Eine ganze Reihe an Eigengewechsen ist jedoch noch immer beim FC aktiv. Dazu gehören Routiniers wie Timo Horn und Marc Uth, aber auch junge Hoffnungsträger wie Salih Özcan, Jan Thielmann und Noah Katterbach.
Für den FC geht es nun darum, Talente aus dem eigenen Nachwuchs zu entdecken, zu fördern und langfristig zu binden. Im Falle von Florian Wirtz ging das zumindest in Teilen schon ordentlich schief, was den Verein erheblich geschadet hat.
"Wir haben eine sehr gute Nachwuchsarbeit und werden Spieler, in denen wir das Potenzial erkennen, weiter an uns binden", versprach Baumgart gegenüber geissblog.koeln. "Auch da wird es aber Veränderungen geben", kündigte er an.
Klingt ganz so, als stünden beim FC für einige Nachwuchs-Kicker wegweisende Gespräche an. Letztlich gilt es nicht, eine Masse an ordentlichen Spieler mitzuschleppen, sondern die Top-Talente auszumachen und zu fördern.
"Wir werden uns nichts von außen vorgeben lassen, nicht von Beraterfirmen. Da werden wir als Verein klare Entscheidungen treffen. Die Jungs, die uns weiterbringen, wollen wir behalten. Von Jungs, die es nur glauben, muss man sich im ein oder anderen Fall trennen", so der Effzeh-Coach weiter.
Klare Ansage von Baumgart: Wackeln Katterbach und Cestic?
Eine deutliche Ansage vom FC-Coach, die manche vielleicht als Warnschuss sehen müssen, um noch mehr aus sich herauszuholen. Es ist schließlich bei Weitem nicht so, dass jedes Eigengewächs derzeit eine tragende Rolle spielt.
Noah Katterbach hat beispielsweise nach seinen starken Ansätzen in der vergangenen Spielzeiten in der laufenden Saison noch gar nicht gespielt. Baumgart stellte klar, dass sich der Youngster erst wieder über die U21 in den Profikader hochkämpfen müsse.
Ein weiteres Sorgenkind ist Sava-Arangel Cestic, der eigentlich verliehen werden sollte, sich aber in Köln durchsetzen wollte. Allerdings sah auch der Abwehrspieler in dieser Saison noch kein Land und spielte ausschließlich für Köln II in der Regionalliga West.
Durch die Knallhart-Aussage von Baumgart wird klar. dass es sich der Effzeh nicht leisten kann und will, irgendwelche Spieler durchzuschleppen. Zum Glück gibt es aber auch noch andere Beispiele, die belegen, dass der Kölner Nachwuchs auf einem guten Weg ist.
Jan Thielmann, Tim Lemperle (beide 19) und Tomas Ostrak (21) konnten sich in der jungen Saison allesamt in die Scorer-Liste eintragen. Mit Castrop, Sponsel, Wydra oder Diehl stehen weitere Talente in den Startlöchern. Das Quartett durfte in der Saisonvorbereitung auffällig häufig mittrainieren.
Die Geißböcke haben durchaus eine gute Chance, die eigene Nachwuchsarbeit in einem sehr positiven Licht erscheinen zu lassen. Manchmal hat es eben auch Vorteile, wenn aus der Not eine Tugend wird.