FC Chelsea: Hakim Ziyech vor ungewisser Zukunft - wie plant Tuchel mit dem Marokkaner?

Hakim Ziyech konnte in London bislang noch nicht zünden
Hakim Ziyech konnte in London bislang noch nicht zünden / Marc Atkins/Getty Images
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Im Sommer 2020 wechselte Hakim Ziyech für über 40 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zum FC Chelsea, doch bislang konnte der 35-fache marokkanische Nationalspieler in London noch nicht richtig Fuß fassen. Durch die Installation von Thomas Tuchel als Trainer hat sich die Ausgangslage des 27-Jährigen weiter verkompliziert - steht demnach ein jäher Abgang im kommenden Sommer bevor?

Bereits kurz nach seiner Ankunft in Chelsea zog sich Ziyech in der Vorbereitung auf die laufende Saison eine Knieverletzung zu, die ihn erst mit einer wochenlangen Verspätung in die Spielzeit eingreifen ließ. Danach war er auch unter Frank Lampard kein unumstrittener Stammspieler und seitdem Tuchel das Ruder bei den Blues übernommen hat, findet sich Ziyech zumeist auf der Bank wieder.

In den letzten drei Ligaspielen saß Ziyech zweimal über die volle Distanz am Spielfeldrand, einmal stand er überhaupt nicht im Kader. Besonders das Überangebot in Chelseas Offensive könnte den Marokkaner dazu veranlassen, über einen Abschied im kommenden Sommer nachzudenken.

Mount, Havertz, Werner, Pulisic - zu viel für Ziyech?

Tuchel scheint sich mittlerweile auf ein System festgelegt zu haben, in dem er versucht, den in der Offensive recht überladenen Kader adäquat auszuschöpfen. Callum Hudson-Odoi wurde beispielweise vermehrt auf die rechte Bahn im 3-4-3 bzw. 3-4-2-1 beordert. Auf richtige Flügelstürmer verzichtet Tuchel momentan, was Ziyech eigentlich entgegenkommen sollte, da der Linksfuß zwar auch bei Ajax auf dem offensiven rechten Flügel operierte, jedoch dabei eher als verkappter Zehner fungierte, der immer wieder den Weg in die Mitte suchte.

Somit ist Tuchels Ansatz, mit zwei Halbstürmer hinter einer zentralen Spitze aufzulaufen, wie gemalt für Ziyechs Qualitäten. Als abschlussstarker Spielgestalter könnte der Marokkaner sicherlich von diesem System profitieren, allerdings sprechen zwei Faktoren dafür, dass sich Ziyechs persönliche Situation auch in naher Zukunft nicht ändern wird.

Quo vadis, Hakim Ziyech?
Quo vadis, Hakim Ziyech? / Soccrates Images/Getty Images

Zum einen ließ Tuchel zuletzt das Duo Timo Werner und Mason Mount hinter Tammy Abraham oder Oliver Giroud auflaufen. Kai Havertz und Christian Pulisic bewerben sich ebenso um diese Rolle in Tuchels System. Zum anderen scheint Ziyech ob seiner in der Vorbereitung erlittenen Knieverletzung noch lange nicht bei voller Fitness zu sein, die fehlende regelmäßige Spielpraxis erschwert sein Comeback zusätzlich.

Sicherlich ist es noch zu früh, Ziyech einen Abgang nach der Saison nahe zu legen, doch sollte sich Chelseas Kader nicht anderweitig verändern, wird der Marokkaner sich auch bei voller körperlicher Stärke mit mindestens vier weiteren Hochkarätern um zwei oder drei Plätze in der Startelf streiten.

Derzeit gibt es leise Gerüchte, dass die beiden Mailänder Klubs bereits ein Auge auf Ziyech geworfen haben, der noch bis 2025 in Chelsea unter Vertrag steht. Ein Leihgeschäft für eine Saison könnte Sinn ergeben, da Ziyech nur über regelmäßige Einsätze wieder zu alter Frische finden kann.