FC Chelsea gegen Manchester City: Die Stars der Champions-League-Finalisten im direkten Vergleich
Von Dominik Hager
Europa schaut heute gebannt nach Porto, wo das Champions-League-Finale Manchester City gegen den FC Chelsea ansteht. Als Favorit geht Pep Guardiola in das Spiel des Jahres. Thomas Tuchel und die Londoner werden es dem klaren Premier-League-Titelträger jedoch so schwer wie möglich machen wollen. Wie unser Head-to-Head-Vergleich zeigt, wird das jedoch gar nicht so einfach.
Ederson - Edouard Mendy
Wirklich große Unterschiede sind zwischen Ederson und Mendy nicht auszumachen. Der Brasilianer ist seit Jahren ein verlässlicher Mann im City-Kasten, während Mendy sich in London voll durchgesetzt hat. Die laufende Champions-League-Saison spricht eher für den Senegalesen. Zwar haben sich beide Keeper lediglich vier Gegentore eingefangen, jedoch hat der Chelsea-Keeper mit 32 abgewehrten Bällen die Nase vor Ederson, der nur auf 18 Paraden kommt. Zudem zeigte Ederson gegen den BVB Nerven, als er sich von Bellingham den Ball vom Fuß klauen ließ.
Punkt für den FC Chelsea: 0:1
Reece James -Kyle Walker
Auf der Rechtsverteidiger-Position sind Vorteile für die Skyblues auszumachen. Zwar gehört Reece James wahrlich zu den talentiertesten Außenverteidigern Europas und spielt trotz seiner 21 Jahre auf einem konstanten Niveau, Kyle Walker zählt jedoch schon seit einigen Jahren zur europäischen Spitzenklasse. Der Engländer ist schnell, zweikampfstark und erfahren, wodurch er gerade im Defensivverhalten Vorteile gegenüber James hat.
Punkt für Manchester City: 1:1
John Stones - César Azpilicueta
Der Blues-Kapitän Azpilicueta ist seit Jahren ein Aushängeschild Chelseas, wenngleich er mit den Londonern nicht nur gute Zeiten durchmachte. John Stones ist vielleicht so etwas wie eine marginale Schwachstelle, zumal er nicht der Schnellste ist. Wirklich viel zu Schulden kommen lassen hat sich der 27-jährige Engländer in dieser Runde jedoch auch nicht. Trotz allem ist der erfahrene Spanier für die Blues wohl wichtiger als Stones für die Skyblues.
Punkt für den FC Chelsea: 1:2
Rodri - Thiago Silva
Dieses etwas ungleiche Duell ist den verschiedenen Formationen der Finalisten geschuldet. Thiago Silva ist trotz seiner 36 Jahre ein absoluter Erfolgsgarant und vor allem in wichtigen Spielen eigentlich immer eine Bank. Rodri verfügt noch nicht über diese Endspiel-Erfahrung, spielt aber eine absolut brillante Saison. Der Spanier ist in puncto Spielaufbau vielleicht der stärkste Spieler der Welt und hat auch physisch enorm zugelegt. In Summe spielt er definitiv die noch stärkere Runde als Thiago Silva. Demnach geht der Punkt in diesem hochklassigen und knappen Duell an den Mittelfeld-Mann.
Punkt für Manchester City: 2-2
Rúben Dias - Antonio Rüdiger
Die 68 Millionen für Rúben Dias haben sich für die Cityzens definitiv bezahlt gemacht. Der Portugiese ist in der Innenverteidigung eine absolute Bank und sowohl gegen den Ball als auch im Spielaufbau Weltklasse. Konsequenterweise wurde ihm kürzlich der englische Journalisten-Preis "FWA Footballer of the Year" verliehen. Für einen Innenverteidiger eine seltene Ehre, zumal dies in den letzten 30 Jahren keinem anderen Spieler gelungen war. Antonio Rüdiger ist in der Form seines Lebens und vermag es endlich, seinen Körper und seine Schnelligkeit einzusetzen. Zudem hat er auch seine Fehleranzahl deutlich minimiert. Gegen den vielleicht derzeit besten Innenverteidiger der Welt verliert er dennoch.
Punkt für Manchester City: 3-2
Oleksandr Zinchenko - Ben Chilwell
Die Linksverteidiger-Position ist eine der wenigen kleinen Schwachstellen der Skyblues. Zuletzt gelang es jedoch Zinchenko ganz gut, endlich für Stabilität zu sorgen. Der Ukrainer spielt seine vielleicht bislang beste Saison für die Cityzens. Auf Ben Chilwell trifft das jedoch auch zu. Der Engländer ist definitiv offensivstärker und kommt wettbewerbsübergreifend auf elf Scorer-Punkte in der laufenden Saison. Zincheko fällt dagegen mit nur drei Torbeteiligungen etwas ab. Dieser hat jedoch auch hauptsächlich defensive Aufgaben zu vollbringen. Der Punkt geht dennoch knapp an Chilwell.
Punkt für den FC Chelsea: 3-3
İlkay Gündoğan - N´Golo Kanté
İlkay Gündoğan spielt die Saison seines Lebens und zeigte mit wettbewerbsübergreifenden 18 Treffern seine bislang selten gesehene Torgefahr. Der deutsche Nationalspieler ist mit Ball absolute Weltklasse und versteht es sowohl seine Mitspieler in Szene zu setzen, als auch selbst gefährlich zu werden. Kanté ist dagegen ein ganz anderer Spielertyp. Der Franzose ist im Mittelfeld wohl der beste Balleroberer Europas und beherrscht auch das Umschaltspiel auf sehr hohem Niveau. Den Chelsea-Motor kann man gut und gerne als besten zentralen Mittelfeldspieler der Welt bezeichnen. Da er Offensive und Defensive noch ein wenig besser vereint als İlkay Gündoğan, geht der Punkt an ihn. Letzterer muss zudem um seinen Einsatz bangen, zumal er das Abschlusstraining abbrechen musste.
Punkt für den FC Chelsea: 3-4
Bernardo Silva - Jorginho
Bernardo Silva gehört zu den technisch brillantesten Spielern der Welt. Sein Passspiel, seine Ballführung und seine Dribblings sind schon auf einem außergewöhnlichen Level. Jorginho ist auch ein hervorragender Spielgestalter und passt gut an die Seite von Kanté. Zwar spielt der Portugiese vielleicht nicht seine allerbeste Saison, jedoch offenbarte auch der Chelsea-Star im Kampf um die Champions-League-Plätze Nerven. Letztlich ist Bernardo Silva der außergewöhnlichere und bessere Spieler.
Punkt für Manchester City: 4-4
Riyad Mahrez - Christian Pulisic
Riyad Mahrez hat sich gegen die überragende Konkurrenz in der City-Offensive durchgesetzt und spielt eine bärenstarke Saison. Dem Algerier gelangen 15 Scorer-Punkte in der Liga und sechs in der Champions League. Christian Pulisic kommt wettbewerbsübergreifend hingegen nur auf zehn Torbeteiligungen. Der Amerikaner hat zwar leistungstechnisch einen Sprung gemacht, kommt aber an den 30-jährigen Routinier noch nicht heran, der seit Jahren zu den besten Flügelspielern der Premier League zählt.
Punkt für Manchester City: 5-4
Phil Foden - Mason Mount
Im Duell der englischen Youngster hat Phil Foden die Nase vorne. Der 21-jährige Flügelstürmer gehört zu den größten Talenten der Liga und hat wettbewerbsübergreifend bereits 26 Scorer-Punkte auf dem Konto. Mit seiner Geschwindigkeit, Technik und Torgefahr bringt Foden alles mit, was ein Offensiv-Star benötigt. Mount hat zwar ebenfalls noch mal einen klaren Schritt nach vorne gemacht und ist vielleicht die verlässlichste Offensivkraft der Blues, er kommt aber individuell nicht ganz mit dem City-Youngster mit. Wie auch viele seiner Teamkollegen, muss Mount vor allem im Abschluss noch sicherer werden.
Punkt für Manchester City: 6-4
Kevin De Bruyne - Timo Werner
Kevin De Bruyne dürfte im Finale als "Falsche 9" starten. Eigentlich ist es egal, wo Pep Guardiola den Belgier hinstellt, zumal dieser überall sensationelle Leistungen bringt. De Bruyne gehört zu den stärksten Offensivkräften der Welt und ist vor allem als Vorlagengeber eine Klasse für sich. Timo Werner ist zwar nicht so schlecht wie er manchmal gemacht wird, kommt aber gegen den 29-Jährigen nicht an. Der deutsche Nationalspieler arbeitet zwar viel, generiert Chancen und kommt auch selbst regelmäßig zum Abschluss, er vergibt aber zugleich derzeit einfach zu viele Gelegenheiten.
Punkt für Manchester City: 7-4