5 Aufgaben, die der FC Bayern im Winter erledigen muss
Von Dominik Hager
Bereits vor Abschluss der Hinrunde deuteten die Bayern-Bosse an, dass in der Winterpause transfer-technisch wenig passieren wird. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich der Vorstand entspannte Weihnachts- und Neujahrstage machen darf. Auf Salihamidžić, Kahn und Co. warten wichtige Aufgaben. Es gilt sowohl, sich in den eigenen Reihen Klarheit zu verschaffen, als auch interessante Spieler von anderen Klubs im Auge zu behalten.
1. Verträge von Süle, Gnabry und Coman verlängern
Am Verhandlungstisch lief beim FC Bayern zuletzt nicht immer alles nach Plan. Bereits bei David Alaba konnten die Verantwortlichen den Vertrag nicht verlängern, woraufhin dieser die bayerische Landeshauptstadt ablösefrei verlassen konnte. Bei Corentin Tolisso tritt bald das gleiche Schicksal ein.
Im Fall von Niklas Süle, Kingsley Coman und Serge Gnabry gilt es genau das zu verhindern. Insbesondere bei Innenverteidiger Süle steht die Uhr bereits auf fünf vor zwölf.
Trotz seiner starken Hinrunde steht er nicht so hoch im Kurs und scheint sich mit den Münchner Angeboten nicht wirklich anfreunden zu können. Allerdings wäre es aus Bayern-Sicht wichtig, den Spieler zu halten. Süle war in der Hinrunde der konstanteste Innenverteidiger der Münchner. Da kann man auch mal etwas mehr investieren.
Kingsley Coman und Serge Gnabry haben immerhin noch bis 2023 Vertrag, jedoch ziehen sich die Verhandlungen schon enorm lange. Je länger die Gespräche andauern, desto verzwickter wird die Situation meist. Sportlich wäre es für das Team wichtig, Coman und Gnabry zu halten.
Wir sprechen hierbei von Akteuren, die im besten Fußballer-Alter sind und in den nächsten fünf Jahren absolute Säulen im Spiel sein sollten.
Eine zeitnahe Einigung wäre zudem äußerst hilfreich, damit die Akteure mit freien Köpfe in die entscheidende Saisonphase gehen können.
2. Rüdiger, Zakaria und Co: Bayern muss die Lage beobachten
Es gibt eine ganze Fülle an Spielern, deren Verträge im Sommer 2022 auslaufen. Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, Gespräche mit Spielern und Vereinen zu führen und Verträge zu unterzeichnen.
Aufgrund dieser Tatsache könnte es bei dem einen oder anderen Kicker zu spät sein, die Bemühungen auf dem Sommer zu verschieben.
Die internationale Konkurrenz schläft jedenfalls nicht. Inter Mailand soll Matthias Ginter bereits jetzt ein Angebot unterbreitet haben, während Juventus Turin bei Zakaria ebenfalls bereits im Winter ernst machen könnte.
Zudem soll auch Real Madrid bei Antonio Rüdiger schon in sehr fortgeschrittenen Verhandlungen sein.
Mittelfeld-Talent Boubacar Kamara wird ebenfalls heftig von den Premier-League-Klubs Newcastle United und Manchester United umworben.
Eine ganz spannende Personalie ist auch der Ajax-Außenverteidiger Noussair Mazraoui, der ebenfalls nur noch bis Sommer Vertrag hat. Will man einen neuen Rechtsverteidiger, wäre der 24-Jährige eine echte Top-Option.
Zweifelsfrei ist nicht jeder der genannten Spieler zwangsweise eine Verstärkung für den FC Bayern, jedoch sollte man sich genauestens überlegen, welchen Spieler man für die kommende Spielzeit holen möchte. Ansonsten kann ein Wunschspieler schnell vergriffen sein.
3. Lewandowski-Zukunft klären
So langsam muss man sich beim FC Bayern Gedanken darum machen, wie es mit Robert Lewandowski weitergeht. Der Standpunkt der Verantwortlichen scheint klar zu sein: Der polnische Top-Torjäger soll seinen Vertrag über 2023 hinaus verlängern, wofür man offenbar auch auf einen Vorstoß bei Erling Haaland verzichten würde.
Ungewiss ist jedoch, ob Lewandowski einer Vertragsverlängerung zustimmt oder noch mal eine andere Herausforderung sucht. Für die Münchner Verantwortlich gilt es, möglichst schnell Klarheit zu erhalten. Der Super-GAU wäre schließlich, wenn die Bayern bei Haaland keinen Vorstoß wagen und dann auch noch Lewandowski verlieren.
Der Verein wird dem Superstar nur ungern die Pistole vor die Brust setzen, irgendwann wird man daran jedoch vermutlich nicht mehr vorbeikommen. Schließlich gestalten sich die kompletten Transferplanungen anders, wenn die Münchner doch ein Millionen-Paket für Haaland zusammenkratzen müssen/wollen.
Darüber hinaus gestaltet sich die Suche nach einem jungen Sturm-Backup anders; je nachdem, ob Lewandowski im Kader bleibt oder nicht.
4. Alternativen für den Flügel warmhalten
Natürlich ist es eine etwas heikle Angelegenheit, wenn man sich bei zwei Flügelstürmern nicht sicher sein kann, dass sie auch im Verein bleiben. Sollten Serge Gnabry und Kingsley Coman tatsächlich das Weite suchen wollen, müsste natürlich unmittelbar Ersatz her.
In den letzten Wochen und Monaten sind immer wieder interessante Namen durch die Medienberichte aus aller Welt gegeistert. Zuletzt stand insbesondere Raphinha im Fokus. Während brasilianische Medien schon einen Wechsel in diesem Winter kommen sehen, hält Sky dies eher für unwahrscheinlich. Der Offensivspieler von Leeds United wäre genauso wie Ajax-Star Antony eine spannende Alternative für Coman und Gnabry.
Ousmane Dembélé wäre dies auch, wenngleich das Risiko beim Franzosen noch mal eine Ecke höher wäre.
Dennoch kann es nicht schaden, die Lage zu checken und ausfindig zu machen, welche Flügelstürmer für eine Bayern-Unterschrift offen wären und welche nicht. Dies erleichtert die Situation, wenn es denn wirklich mal so weit sein sollte.
5. Aus Tolisso noch Profit schlagen
Es ist bestens bekannt, dass Corentin Tolisso seinen im Sommer auslaufenden Kontrakt nicht verlängert. Der Franzose hat in den letzten Wochen nochmal zeigen können, dass er ein begnadeter Mittelfeldspieler ist. Demnach wäre es durchaus möglich, dass ein anderer Klub gewillt wäre, eine Ablöse für den Spieler zu bezahlen. BILD-Informationen sollen die Münchner auch darauf aus sein.
Derzeit befindet sich Corentin Tolisso aufgrund seiner Corona-Erkrankung in Quarantäne, wodurch die Angelegenheit ruht. Allerdings ist das Transferfenster ja noch eine ganze Weile offen. Sollte sich ein Klub bereit erklären, eine Summe von ca. zehn Millionen Euro aufzubringen, wäre es sinnvoll, das Geld mitzunehmen.
Auf der anderen Seite gilt es jedoch auch, Tolisso nicht für eine Mini-Summe vom Hof zu jagen. Der Mittelfeldspieler hat schließlich gezeigt, dass er ein guter Backup für Kimmich und Goretzka sein kann.