Bayern patzt in Villarreal: Diese 5 Gründe stehen sinnbildlich für die CL-Pleite

Manche Abende sind selbst für Müller und Lewandowski zum Verzweifeln
Manche Abende sind selbst für Müller und Lewandowski zum Verzweifeln / Alex Grimm/GettyImages
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Der FC Bayern hat in Villarreal eine denkwürdige 0:1-Pleite kassiert und ist damit sogar noch gut davongekommen. Während die Münchner Probleme hatten, sich vorne klare Chancen herauszuspielen, brannte es hinten immer wieder lichterloh.

Hier sind die fünf Hauptgründe, warum es für den FC Bayern beim Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel nicht so gut lief:

1. Der frühe Rückstand

Für favorisierte Teams ist es immer extrem unangenehm, früh in Rückstand zu geraten. Dies liegt insbesondere daran, dass der vermeintliche Underdog sich noch mehr zurückziehen und gezielt auf Konter warten kann. Dieses Phänomen tritt besonders häufig gegen spanische Klubs auf, weil diese taktisch einfach unglaublich diszipliniert agieren und die Räume hinten dicht machen.

Der FC Villarreal hat das hervorragend gemacht und den Münchner Offensivspielern somit den Zahn gezogen. Aus Bayern-Sicht hätte der frühe Rückstand sogar noch übler aussehen können, wenn der FC Villarreal seine Konter besser zu Ende gespielt hätte.

2. Keine Champions-League-Einstellung

Hätten die Münchner Liverpool, Manchester City oder Real Madrid vor der Nase gehabt, so wären sie mit Sicherheit mit einer ganz anderen Spannung in die Partie gegangen. Es machte schon den Eindruck als würde man ganz genau wissen, dass man eigentlich besser als Villarreal ist. Genau an diesem Punkt lag jedoch die Tücke. Allein durch dieses unterbewusstes Wissen machen die Spieler dann doch den ein oder anderen Weg weniger, gehen einen Ticken weniger intensiv in die Zweikämpfe und leisten sich hier und da Konzentrationsschwächen.

All diese Folgeerscheinungen bekamen wir am Mittwochabend zu sehen. Sei es der kapitale Fehlpass von Manuel Neuer, das gelegentliche Zurücktraben von Gnabry oder einfach die Tatsache, dass das Münchner Pressing bei Weitem nicht so intensiv und konsequent wie in besten Flick-Zeiten war.

Alles in allem sind wir dann bei einer Mannschaft angekommen, die über weite Strecken der Partie nur 50 Prozent ihrer Leistungsstärke abruft, weil der Kopf nicht derart auf Hochtouren arbeitet, wie es eigentlich nötig gewesen wäre.

3. Konfuse und kopflose Spielweise

In der zweiten Hälfte hat sich dann auch in den Bayern-Köpfen der Gedanke langsam ausgebreitet, dass der Abend in Villarreal böse enden könnte. Daraufhin hat das Team zwar endlich die Intensität hochgefahren, dabei aber ungewohnt kopflos und konfus agiert. Normalerweise ist es eine große Stärke der Bayern, zwar aggressiv anzugreifen, jedoch die Szenen sauber zu Ende zu spielen und mit Geduld zu Torchancen zu kommen.

Diese Geduld war nach etwa einer Stunde wie weggeblasen, was sich sowohl auf dem Weg nach vorne als auch nach hinten bemerkbar gemacht hat. Mit dem Ball wurden überhastete Pässe und aussichtslose Dribblings gestartet, während man in der Rückwärtsbewegung den Laden völlig offen hielt. Immer wieder liefen drei, vier Villarreal-Spieler auf die allein gelassene Innenverteidigung zu.

Letztlich war das kein unmittelbarer Grund für die Niederlage, zumal die Spanier die Räume nicht nutzen konnten, wohl aber ein Grund dafür, dass die Bayern in diesem Spiel einen wirklich brutalen Schiffbruch hätten erleiden können.

4. Zu wenige Ideen und Präsenz im Mittelfeld

Wer ein Mittelfeld mit Kimmich und Musiala stellen kann, der ist eigentlich in der Lage, ein spielerisches Feuerwerk abzubrennen. Beide Spieler sind enorm gut am Ball und haben Stärken, die sich zudem gut ergänzen. Zwar ist es absolut falsch zu sagen, dass die Doppel-Sechs gegen Villarreal ein Totalausfall war - nur war sie eben auch nicht so gut, wie sie es eigentlich sein müsste.

Bei Kimmich fiel auf, dass viele seiner Diagonalbälle nicht ankamen, was es den beiden Außenstürmern natürlich nicht leicht gemacht hat. Musiala zeigte zwar in Ansätzen gute Szenen, konnte aber letztlich auch nicht den entscheidenden Pass setzen oder gefährlich zum Abschluss kommen. Ein wenig fehlte auch die Intensität in den Zweikämpfen, was erst mit der Einwechslung von Goretzka besser wurde.

Kimmich und Musiala gehörten definitiv nicht zu den schwächsten Münchnern, haben aber auf einer Schlüsselposition gespielt und nicht ihre Top-Leistung erbracht. Das hat Villarreal ein Stück weit in die Karten gespielt.

5. Extrem maue Offensivleistung

Der FC Bayern hat in der laufenden Saison bereits unglaublich viele Treffer erzielt, womit es sich fast schon verbietet, die Offensive in Frage zu stellen. Allerdings hat es sich schon in den letzten Wochen angedeutet, dass die Phasen immer länger werden, in denen kaum Torgefahr erzeugt werden kann.

Im Spiel gegen Villarreal war die Defensive definitiv das größere Problem als die Offensive. Das Hauptproblem lag darin, dass es die Münchner nicht geschafft haben, Lewandowski ins Spiel zu bekommen. Dies lag zwar auch am Polen selbst, der keine Durchschlagskraft zeigte, aber auch an den mangelnden Vorlagen.

Top-Vorbereiter Thomas Müller fand keine Räume und damit bis zu seiner Auswechslung fast gar nicht statt. Von Gnabry, Sané und in Teilen auch Coman vermisste man gelungene Dribblings, präzise Flanken und scharfe Abschlüsse. Immer wieder gab es verzweifelte Distanzschüsse, die aber nicht wirklich gefährlich wurden. Gelungene Kombinationen und herausgespielte Torchancen sah man zu selten. In diesem Punkt hinkt der FC Bayern seinem Können und seinen Ansprüchen hinterher.


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