FC Bayern: Vertragspoker mit Alaba wird in Lissabon fortgesetzt
Von Florian Bajus
Nach dem Wutausbruch von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und einigen Sticheleien von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sollen die Gespräche über eine Vertragsverlängerung von David Alaba zeitnah fortgeführt werden. Wie Rummenigge nach dem Testspielsieg des FC Bayern gegen Olympique Marseille (1:0) verkündete, werden sich beide Parteien in Lissabon erneut zusammensetzen.
David Alaba ist kaum in die Verhandlungen involviert, obwohl er im Mittelpunkt der Verhandlungen steht. Deshalb stichelte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge in den vergangenen Wochen vermehrt gegen Berater Pini Zahavi, nicht aber gegen Alaba selbst. Der Innenverteidiger, lobte Rummenigge vielmehr, sei "so etwas wie der schwarze Franz Beckenbauer", ein Abwehrchef, wie er im Buche steht: Der nicht nur gut verteidigt, sondern das Zepter in die Hand nimmt, eine Mannschaft führt und etliche Kommandos gibt.
Deshalb setzten sich Rummenigge und Salihamidzic nach dem Treffen mit Zahavi und Alabas Vater George mit dem Abwehrchef selbst an einen Tisch. "Brazzo und ich hatten nochmal ein gutes Gespräch mit David, in dem wir ihm deutlich gemacht haben, welchen Stellenwert er für Bayern hat und in Zukunft haben kann", sagte Rummenigge bei BILD. Schon in diesem Sechsaugengespräch habe er Alaba mit Beckenbauer verglichen. "David ist ein herausragender Spieler und Mensch, ein absoluter Sympathie-Träger und eine große Identifikationsfigur des FC Bayern", schwärmt Rummenigge.
Weitere Verhandlungen in Lissabon
Die Gespräche sollen deshalb zeitnah fortgesetzt werden. Am 8. August treffen die Bayern in der Allianz Arena auf den FC Chelsea, nach dem Achtelfinal-Hinspiel im Februar (3:0) ist das Tor nach Lissabon weit offen. In Portugal will der Rekordmeister mit den verbliebenen sieben Gegnern im WM-Modus um den Henkelpott kämpfen, während hinter den Kulissen erneut mit der Alaba-Seite verhandelt wird: "Wir haben uns in Lissabon verabredet – so wir uns denn nächsten Samstag für Lissabon qualifizieren", verkündete Rummenigge.
Die Hoffnung auf eine Vertragsverlängerung hat der Vorstandsvorsitzende nicht aufgegeben, im Gegenteil. Rummenigge träumt davon, dass Alaba "seine Karriere beim FC Bayern beendet und Bayern München danach eng verbunden bleibt". Das Finanzielle sei, anders als von Zahavi dargestellt, nicht das Entscheidende: "Ich denke, die Spieler haben – gerade in der heutigen Zeit – verstanden, dass es bei einem Vertrag nicht so sehr um die letzten Euros geht, sondern dass es mindestens genauso auf das Gesamt-Paket ankommt. Auf den Klub, auf die Erfolgsaussichten, das Umfeld, wie zum Beispiel in München mit dieser tollen Stadt."