FC Bayern mit Machtwort bei Alaba - hohe Schmerzgrenze bei Thiago
Von Yannik Möller
Das Ziel des FC Bayern ist klar: Sowohl Thiago als auch David Alaba sollen neue Verträge unterschreiben und dem Rekordmeister erhalten bleiben - derzeit herrscht jedoch Stillstand bei den Gesprächen. Währenddessen ist Kai Havertz weiterhin eine Option als Neuzugang, die jedoch nicht aktiv angegangen wird.
Bei Bayern München sollen Geduld und Ruhe die Devise sein, was den diesjährigen Transfermarkt betrifft. So gut alle Vereine sind von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen, sodass es dauern wird, bis die Spielerwechsel und -verträge langsam an Fahrt aufnehmen. Darin ist sich die Münchener Klubführung einig, berichtet der kicker. So wird "Warten und Geduld haben" das primäre "Gebot der Krise" sein, heißt es. Das betrifft auch interne Pläne, wie etwa die angestrebten Vertragsverlängerungen von David Alaba und Thiago. Auch Kai Havertz spielt noch eine Rolle beim Rekordmeister, wenn auch eine untergeordnete.
Der aktuelle Stand zu den Personalien Alaba, Thiago und Havertz:
1. David Alaba - der Abwehrchef soll bleiben
David Alaba hat sich zum absoluten Abwehrchef unter Hansi Flick bei Bayern München gespielt: Mit starken Leistungen und als Führungsfigur ist er derzeit nicht aus der Defensive des deutschen Rekordmeisters wegzudenken. Auch wenn er weiterhin auf der eher ungewohnten Position des Innenverteidigers spielt, so gilt er als einer der derzeit wichtigsten Spieler der Bayern, vor allem für Flick. Dementsprechend besteht weiterhin der Wunsch des Vereins, dass Alaba einen neuen Vertrag unterschreibt, der über 2021 hinaus läuft.
Laut kicker gibt es aktuell aber keine Bewegung in diesem Thema. Die jeweiligen Positionen seien soweit ausgetauscht worden, Alaba dürfte mit einem neuen Arbeitspapier zu den absoluten Spitzenverdienern beim FCB werden, wobei auch sein momentanes Gehalt schon im oberen Bereich des Teams mitspielt.
Einen vorzeitigen Abschied nach dieser Saison lehnen die Vereinsbosse definitiv ab, ein grundsätzliches Nein wird jedem Interessenten, der eine Anfrage an sie heranträgt, entgegnet. Wenn der Österreicher also nicht verlängern will, wird er 2021 ablösefrei gehen - so der Plan des Rekordmeisters. Allerdings wird es für Alaba kaum eine andere Adresse geben, bei der er gleichzeitig den sportlichen Erfolg mit dem hohen Gehalt vereinen könnte. Somit gilt Bayern-Verbleib weiterhin als das wahrscheinlichste Szenario, auch wenn die Parteien wohl noch nicht vor einem Abschluss der Gespräche stehen.
2. Thiago - Vertrag zur Unterschrift schon bereit?
Ein grundsätzlich ähnliches Schema wie bei Alaba zeichnet sich auch bei Thiago ab. Der Spanier ist - im wahrsten Sinne des Wortes - eine zentrale Figur im Spiel der Münchener, mit Joshua Kimmich zusammen ist er eine Bank im Mittelfeld. Somit ist der Fall klar: Auch er soll einen neuen, länger laufenden Vertrag unterschreiben.
Der kicker berichtet indes, dass die Gespräche zwischen der Thiago-Seite und dem Verein bereits fortgeschrittener sind oder waren. So soll der Vertrag eigentlich fertig bereit liegen, nur noch die Unterschrift des 29-Jährigen soll fehlen. Da die "Möglichkeiten ausgereizt" seien, heißt es weiter, wird sich wohl nur noch sehr wenig am vorliegenden Angebot ändern, wenn überhaupt.
Auch Thiago soll über den Sommer gehalten werden, zunächst ungeachtet der Vertragssituation. Bei einer ausbleibenden Unterschrift bliebe er bis 2021, dann wäre er ablösefrei. Sollte ein anderer Klub schon in diesem Sommer aktiv werden wollen, müsste er laut kicker 60 bis 80 Millionen Euro investieren - vor allem in der aktuellen Situation mehr als unwahrscheinlich. Ein grundsätzliches Nein zu einem Verkauf, wie bei Alaba, gibt es zwar nicht - doch ein vorzeitiger Abschied ist auch beim Spanier ein ungewolltes und unwahrscheinliches Szenario.
3. Kai Havertz - eine (aktuell) untergeordnete Option
Mit seinen derzeitigen Top-Leistungen kann Kai Havertz erneut auf sich aufmerksam machen. Der 20-Jährige möchte nach wie vor im Sommer den nächsten Schritt wagen, Bayer Leverkusen verlassen und zu einem der ganz großen europäischen Klubs wechseln - auch der FC Bayern wird regelmäßig mit ihm in Verbindung gebracht.
Allerdings soll der Offensivspieler keine Priorität in den Planungen genießen. Zwar ist Trainer Hansi Flick ein klarer Befürworter Havertz', doch scheint er momentan eine maximal beiläufige Option für den kommenden Sommer zu sein. Bislang, so der kicker, habe der gebürtige Aachener zurecht nicht das Gefühl bekommen, dass die Münchener ihn unbedingt verpflichten wollen.
Gleichzeitig soll auch der Blick des Spielers nicht primär zu den Bayern gehen, doch laut "absoluten Insidern" sei ein Wechsel an die Säbener Straße weiterhin möglich und sicherlich nicht ausgeschlossen. Aber: Verlängert Thiago seinen Vertrag, wird der Werkself-Star nicht kommen, der finanzielle Spielraum wäre dann erschöpft. Natürlich auch, weil Leroy Sané nach wie vor das große Transferziel ist und bei ihm bereits einige Millionen Euro eingeplant werden müssen.