Sané über ungeimpfte Mitspieler: "Will, dass sie im Kader sind"
Von Dominik Hager
Vor wenigen Wochen stand der FC Bayern vorrangig aufgrund von spektakulären sportlichen Leistungen im Rampenlicht. Allerdings müssen die Münchner auch ihrem Ruf als FC Hollywood gerecht werden und mit Chaos und Ärger neben dem Platz für Schlagzeilen sorgen. Derzeit reicht ein ungeimpftes Quintett, um weite Teile der Negativ-Berichterstattung füllen zu können.
Eine 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg, ein Quintett in der häuslichen Isolation und die Diskussionen um die Gehaltskürzungen für Spieler in Quarantäne sorgen dafür, dass beim FC Bayern derzeit jeder nur noch genervt ist.
Hauptgrund dafür ist die sture Haltung der ungeimpften Spieler, die die sportlichen Ziele des Vereins in Gefahr bringen, indem sie von einer Quarantäne in die nächste schlittern. Beim Champions-League-Match gegen Kiew reist folgerichtig ein mehr als angeschlagener Kader in die Ukraine.
Sané ärgert sich über fehlende Spieler: "Will, dass sie im Kader sind"
Bayern-Star Leroy Sané ärgerte sich auf der PK mächtig darüber, dass einige Spieler dem Klub erneut fehlen werden. "Ich will, dass die im Kader sind, dass sie zusammen mit uns auf dem Platz stehen und uns helfen können. Das sind wichtige Spieler, gute Spieler. Egal, wer jetzt von den anderen noch fehlt", erklärte der 25-Jährige (via kicker).
Zwar gab der Außenstürmer an, die Entscheidung der Betroffenen zu akzeptieren, bestätigte aber auch, sich mit Serge Gnabry wegen des leidigen Themas ausgetauscht zu haben. "Im Endeffekt bin ich einer, der für die Impfung steht. Ich bin ja auch selber geimpft. Ich habe es bei Serge einmal erwähnt", äußerte er sich.
Mehr wollte der Bayern-Star jedoch nicht sagen und sich stattdessen "auf das Spiel konzentrieren".
Nagelsmann versucht Gemüter zu beruhigen: "Glaube nicht, dass die Mannschaft daran zerbricht"
Trainer Julian Nagelsmann, der bereits vor dem Bundesliga-Spiel sichtlich genervt war, versuchte die aufgeheizte Stimmung ein wenig zu beruhigen und sieht den Teamgeist durch die sogenannten "Impfverweigerer" nicht als gefährdet an. Jedoch hatten seine Worte auf der PK durchaus auch etwas Mahnendes an sich.
"Es ist immer Auszeichnung einer Gruppe, dass man nicht immer einer Meinung ist. In einem funktionierenden Team muss aber jeder für jeden da sein. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft daran zerbricht, wir müssen daran wachsen. Durch die Nichtimpfung ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie ausfallen. Wir müssen aber für einander da sein, daran sollten wir wachsen", erklärte der 34-Jährige (via tz).
Maulwurf beim FC Bayern? Nagelsmann wütend über herausgeplauderte Internas
Was dem Trainer jedoch sauer aufgestoßen ist, ist die Tatsache, dass erneut interne Themen an die Öffentlichkeit geraten sind. Die ausbleibenden Gehaltszahlungen für Spieler in Quarantäne waren sicherlich eine Entscheidung, die der FC Bayern lieber für sich behalten hätte.
"Natürlich bin ich nicht glücklich, dass gewisse Internas herausgeplaudert werden, das ist nicht förderlich. Da geht es auch um private Dinge. Wer was zahlen muss und nicht. Es sind zu viele Dinge, die nach außen getragen werden. Das gefährdet aber nicht unseren sportlichen Erfolg. Es wäre schöner, wenn es ein bisschen verschlossener wäre", wünschte er sich.
Wenn man sich einer Sache aber sicher sein kann, dann ist es wohl die Tatsache, dass beim FC Bayern fast alles irgendwie den Weg in die Öffentlichkeit schafft. Schließlich gibt es an jeder Ecke Augen und Ohren, die bestrebt sind, genau dafür zu sorgen. Dieses bittere Los hat man als deutscher Rekordmeister nun mal gezogen. Derzeit liefert man unklugerweise auch noch selbst massig Futter.