FC Bayern Transfergerüchte: Die aktuellsten News im Check
Von Florian Bajus
Um den FC Bayern kursieren rund um die Uhr Transfergerüchte. 90min fasst die News der vergangenen Tage zusammen.
Wenn im Januar das Transferfenster öffnet, wartet ein anstrengender Monat auf die Klubverantwortlichen. Eigene Spieler können oder sollen entweder für eine angemessene Summe verkauft werden oder es soll noch der ein oder andere Neuzugang her, um den Kader zu optimieren.
In der Winter-Transferperiode hat der FC Bayern trotz der angespannten Personalsituation keinen Nachholbedarf. Wenn alle Spieler fit sind, verfügt Hansi Flick über ein breites Aufgebot, bei dem er in der Spitze die Qual der Wahl hat und dahinter auf einige interessante Talente zurückgreifen kann. Mit Blick auf den Sommer werden die Münchner aber mit einigen Spielern in Verbindung gebracht.
1. Lucien Agoume
Laut Sport Bild sollen sich die Bayern mit Lucien Agoume beschäftigen. Der 18-jährige Franzose ist im defensiven Mittelfeld zuhause und wurde für diese Saison von Inter Mailand an Spezia Calcio verliehen. Beim Serie-A-Aufsteiger kam Agoume allerdings erst in drei Pflichtspielen zum Einsatz, weshalb sein Berater gegenüber Tuttomercatoweb ankündigte, sich nach einem neuen Klub umsehen zu wollen (zitiert via Sky): "Er ist einer der besten jungen Spieler Europas. Aber in Italien haben die Trainer nicht den Mut, junge Spieler spielen zu lassen."
90min-Meinung: Eine Verpflichtung wäre der nächste Transfer der Marke Hasan Salihamidzic. Agoume ist jung, talentiert, entwicklungsfähig und wäre ein Neuzugang, der langfristig betrachtet die Zukunft mitgestalten könnte. Damit einher ginge gleichzeitig, dass Joshua Kimmich und Leon Goretzka auch in Zukunft das Mittelfeld-Duo sein werden, während sich Corentin Tolisso und Marco Roca dahinter bemühen, Spielpraxis zu sammeln. Mit Agoume und Tanguy Nianzou, der ebenfalls auf der Sechs spielen kann, sowie Tiago Dantas hätten die Bayern zudem drei hochveranlagte Talente in der Hinterhand.
Offen wäre allerdings die Frage nach der Spielzeit, denn laut Sport Bild soll Agoume als Nachfolger von Javi Martinez eingeplant werden; doch solch ein Spielertyp ist unter Flick nicht wirklich gefragt. Außerdem ist unklar, wie konkret das Interesse der Bayern ist. Daher sollte man nicht unbedingt erwarten, dass Salihamidzic sofort zuschlägt.
2. Dominik Szoboszlai
Dominik Szoboszlai wird Medienberichten zufolge von sämtlichen Top-Vereinen in Europa gejagt - laut Transfermarkt auch von Real Madrid und dem FC Bayern. Spätestens im Sommer dürfte der Ungar RB Salzburg verlassen, auch ein Winter-Transfer wird nicht ausgeschlossen. Die Ablösesumme soll sich Medienberichten zufolge auf festgeschriebene 25 Millionen Euro belaufen.
90min-Meinung: Szoboszlai ist ein Spieler, mit dem sich die Verantwortlichen auf jeden Fall beschäftigen dürften. Allerdings wäre es im derzeitigen Aufgebot schwer, eine Position für ihn zu finden. So spielt der 20-jährige Ungar derzeit auf der linken Außenbahn, die Bayern haben allerdings schon vier Flügelspieler. Auf der Zehn ist derweil Thomas Müller ohne Wenn und Aber gesetzt, und da der 31-Jährige während den Länderspielpausen regenerieren kann, dürfte er deutlich seltener geschont werden als beispielsweise Robert Lewandowski oder Leon Goretzka. Und sollte Müller doch eine Verschnaufpause erhalten oder ausfallen, steht mit Jamal Musiala ein extrem talentiertes Juwel bereit, das mit 17 Jahren schon reif für die Bundesliga und die Champions League ist.
Zwar kann Szoboszlai auch auf der Acht spielen, wodurch er für die offensive Position auf der vertikalen Doppelsechs interessant wäre, doch mit Goretzka, Tolisso und Musiala verfügt Flick auch hier über drei Optionen. Sollte ein Transfer im Januar nicht zustandekommen, könnte Szoboszlai im Sommer ein interessanter Spieler sein - aktuell würde eine Verpflichtung aber keinen Sinn ergeben.
3. Eduardo Camavinga
Neben Lucien Agoume nannte Sport Bild auch Eduardo Camavinga als Alternative für das zentrale Mittelfeld des FC Bayern. Der 18-Jährige gilt als eines der größten Talente weltweit, überzeugt bei Stade Rennes und ist mittlerweile auch Bestandteil der französischen Nationalmannschaft. Im Sommer soll Rennes über 80 Millionen Euro gefordert haben, wie die AS berichtet, verlange der französische Erstligist nun 50 Millionen Euro.
90min-Meinung: Unabhängig davon, wie hoch die Ablöseforderungen tatsächlich sind, dürfte der Preis für Camavinga zu hoch für den FC Bayern sein. Die Münchner sind seit der Corona-Pandemie auf Sparkurs, der 45 Millionen Euro teure Transfer von Leroy Sané war dahingehend eine Ausnahme. Grundsätzlich würde sich wohl niemand dagegen wehren, das Mega-Talent im Bayern-Trikot zu sehen, aufgrund der großen Konkurrenz könnte sich allerdings ein Wettbieten ergeben, das Salihamidzic & Co. lieber von außen betrachten dürften.
4. Florian Neuhaus
Mit Blick auf den Sommer handelt Sport Bild Florian Neuhaus als potentiellen Neuzugang für die Mittelfeld-Zentrale. Der 23-Jährige hat sich bei Borussia Mönchengladbach herausragend entwickelt, ist nicht mehr aus der Startelf von Marco Rose wegzudenken und spielt mittlerweile auch für die deutsche Nationalmannschaft. Sein Vertrag ist bis Sommer 2024 datiert, Gladbach hat das Heft des Handelns somit fest in der Hand.
90min-Meinung: Aufgrund der langen Vertragslaufzeit gibt es keinen Grund für Gladbach, Neuhaus unterhalb einer ordentlichen zweistelligen Millionensumme ziehen zu lassen. In Anbetracht seiner Entwicklung und seines weiteren Potenzials scheint eine Ablöse im Bereich von Rekordtransfer Granit Xhaka, der 2016 für 45 Millionen Euro zum FC Arsenal wechselte, nicht unrealistisch. Allerdings stellt sich auch hier wieder die Frage, ob sich die Bayern eine solche Ablöse leisten wollen, geschweige denn können. Rein sportlich wäre Neuhaus auf der Doppelsechs aber ein klarer Gewinn für den Rekordmeister. Dank seiner technischen Veranlagung kann er sich auf engstem Raum lösen, zudem verfügt er über einen feinen Fuß und eine herausragende Übersicht. Neuhaus und Kimmich würden ein äußerst spielstarkes Duo abgeben.
5. Denis Zakaria
Der Sport Bild zufolge soll auch Gladbachs Denis Zakaria bei den Bayern auf dem Zettel stehen. Der Vertrag des Schweizers endet 2022, sollten sich beide Parteien nicht auf eine Verlängerung einigen, dürfte er daher für eine angemessene Summe verkauft werden. Die Ablöseforderungen der Borussia sind allerdings unklar - im Sommer winkte Sportdirektor Max Eberl noch bei einer kolportierten Schmerzgrenze in Höhe von 50 Millionen Euro ab. Mit einem Wechsel beschäftigt sich Zakaria derzeit aber nicht.
90min-Meinung: Mit seiner Robustheit und Dynamik wäre Zakaria ein sehr guter Neuzugang für die Bayern, der zu Flicks Spielweise passt. Aufgrund der kürzeren Vertragslaufzeit könnte die Ablösesumme in den Verhandlungen etwas gedrückt werden, dennoch dürfte ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag fällig werden. Und sollte Zakarias Vertrag doch verlängert werden, wäre ein Abgang im Sommer vom Tisch.