Bei Lewandowski-Abgang: Mögliche Bayern-Kandidaten im Check
Von Dominik Hager
Fußball-Deutschland wartet gebannt darauf, dass die Bayern-Verantwortlichen endlich die Vertragsgespräche mit Robert Lewandowski starten. Sicher können sie sich allerdings nicht sein, dass der Pole auch unterschreibt, zumal man diesen in den letzten Wochen eher verärgert als besänftigt hat. Ein Transfer von Erling Haaland erscheint angesichts der wahnsinnigen Summe, die allein das Umfeld des Stürmers erhalten soll, ausgeschlossen.
Doch was machen die Münchner, wenn man am Ende ohne Lewandowski und Haaland dasteht? Diese acht Alternativen könnten eine Möglichkeit bieten:
1. Darwin Núñez
Darwin Núñez ist der Top-Stürmer schlechthin in der portugiesischen Liga. Der 22-jährige Benfica-Torjäger hat in dieser Saison bereits 20 Tore in der Liga und vier Tore in der Champions League erzielt.
Selbstredend steigt derzeit auch der Marktwert des Mittelstürmers aus Uruguay exponentiell. Die Konkurrenz für den FC Bayern wäre sicherlich gewaltig und das Preisschild ebenfalls - in diesen Sphären müssen die Münchner aber auch mitmischen.
Stellt sich lediglich die Frage, ob Darwin Núñez die Leistungen der aktuellen Leistungen dauerhaft zeigen kann.
2. Jonathan David
Der Landsmann von Alphonso Davies wurde bereits im November 2021 mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Konkretisiert hat sich das Interesse der Münchner jedoch noch nicht. Ein Lewandowski-Abgang könnte dies natürlich schlagartig ändern.
Jonathan David weist sowohl in Lille (13 Saisontore) als auch in der Nationalmannschaft (20 Tore in 27 Spielen) eine gute Bilanz auf und hat neben seiner Athletik und Torgefahr auch noch jede Menge Potenzial.
Der Stürmer ist schließlich erst 22 Jahre alt. Billig wäre er sicherlich nicht, das darf aber auch nicht das Hauptkriterium bei einem potenziellen Lewandowski-Nachfolger sein.
3. Romelu Lukaku
Romelu Lukaku wird bereits seit Jahren immer mal wieder mit den Münchnern in Verbindung gebracht. Der Belgier ist eine echte Sturmkante und knipst seit jeher praktisch ohne Pause.
Lediglich in dieser Saison mag es für den 28-Jährigen einfach nicht laufen. Fünf Tore in der Premier League sind für einen Stürmer dieses Formates ein Armutszeugnis. Die Chelsea-Taktik unter Tuchel scheint nicht so recht zum bulligen Stürmer zu passen.
Der Spieler hat noch bis 2026 Vertrag, was einen Transfer schwierig macht. Die ungewisse Situation um Chelsea und seine eigenen leistungstechnischen Probleme könnten die Sachlage aber entscheidend ändern.
4. Lautaro Martínez
Lautaro Martínez zählt zu den besten Stürmern in der Serie A und ist mit seinen 24 Jahren noch immer entwicklungsfähig. Abgesehen von Körpergröße und Kopfballstärke bringt der Angreifer enorm viel mit und gehört technisch zu den besten Angreifern weltweit.
Der Argentinier wäre definitiv ein würdiger Lewandowski-Nachfolger und eine Bereicherung für den Verein. Problematisch ist lediglich, dass sein Vertrag noch bis 2026 läuft. Selbst wenn Inter finanziell ziemlich klamm ist, wäre ein Martínez-Transfer finanziell schon eine Hausnummer.
5. Timo Werner
Timo Werner stand bereits vor seinem Wechsel zum FC Chelsea im Fokus von Bayern München. So gänzlich überzeugt waren die Verantwortlichen vom schnellen Stürmer aber nie. Werner ist ein guter Konterspieler, hat auf engem Raum gleichzeitig so seine Probleme. Das hat sich bei den Blues nicht verändert. In puncto Torgefahr und Effizienz hat er sich eher verschlechtert.
Eine Ideallösung wäre er nicht, andererseits wäre er vom Kostenfaktor her vermutlich recht locker zu stemmen. Dies hängt natürlich auch vom weiteren Entwicklungsverlauf bei den Blues ab.
6. Sébastien Haller
Der Ajax-Angreifer kommt als Stürmertyp Lewandowski recht nahe und würde dem FC Bayern gut zu Gesicht stehen. Haller ist torgefährlich, kopfballstark und kann Bälle gut halten und verteilen.
Dass er auch gegen die großen Kaliber treffen kann, hat er in der laufenden Champions-League-Saison bewiesen. Haller hat in dieser Saison wettbewerbsübergreifend bereits 32 Tore auf dem Konto stehen und damit seine schwache Zeit in der Premier League vergessen gemacht.
Mit seinen 27 Jahren befindet er sich im besten Alter und wäre auch bezahlbar. Die absolute Kracher-Lösung wäre er dennoch nicht.
7. Karim Adeyemi
Karim Adeyemi bevorzugt wohl einen Wechsel zu Borussia Dortmund. Das könnte sich aber selbstredend ändern, wenn Lewandowski die Münchner verlassen würde.
Adeyemi ist ein gänzlich anderer Spielertyp und würde die Taktik mehr in Richtung Konterfußball verändern, ist aber immerhin ein sehr treffsicherer und schneller Stürmer, der noch jede Menge Potenzial mitbringt.
Ob er der Aufgabe schon jetzt gewachsen wäre, Bayern-Stürmer Nummer eins zu sein, ist allerdings zweifelhaft. Der junge Nationalstürmer wäre eher ein Experiment als eine sichere Nummer. Ob sich der FCB darauf einlassen würde, Adeyemi als alleinigen Lewandowski-Ersatz zu verpflichten, ist fraglich.
8. Paulo Dybala
Paulo Dybala wird Juventus Turin im Sommer verlassen. Den Argentinier ablösefrei zu holen, stellt sicherlich eine Verlockung da. Seine fußballerischen Qualitäten im Team zu wissen, ebenfalls. Sein größter Befürworter beim FC Bayern war immer Karl-Heinz Rummenigge.
Der 28-Jährige ist leider nicht der Knipser in Person und auch keine alleinige Spitze. Als Lewandowski-Nachfolger wäre der demnach nur bedingt geeignet.