FC Bayern: 6 potenzielle Süle-Nachfolger im Check
Von Jan Kupitz
Der FC Bayern München muss sich im kommenden Sommer um einen neuen Verteidiger bemühen. Die Bild berichtet, dass Niklas Süle das Vertragsangebot des Rekordmeister abgelehnt hat. Demnach habe er den Verantwortlichen bereits mitgeteilt, am Saisonende eine neue Herausforderung anzunehmen. Nach Jerome Boateng und David Alaba ist er bereits der dritte Verteidiger innerhalb kürzester Zeit, der den Verein ablösefrei verlässt.
Wer könnte Süle beim FC Bayern beerben? 90min zeigt sechs potenzielle Kandidaten im Check.
6. Maxence Lacroix
Maxence Lacroix galt in der vergangenen Saison als der Shootingstar der Bundesliga. RB Leipzig und Borussia Dortmund buhlten um seine Dienste, holten sich jedoch beim VfL Wolfsburg einen Korb ab.
In dieser Saison leidet Lacroix unter den schwachen Vorstellungen der Wölfe und schafft es selbst nicht, sein Potenzial abzurufen. Man kann sich aber ausmalen, was ein Julian Nagelsmann aus dem 21-Jährigen langfristig herausholen würde.
Fazit: Betrachtet man das reine Potenzial, wäre Lacroix durchaus ein Kandidat für den FC Bayern. Mehr als Außenseiter-Chancen sollte man diesem Deal aber nicht einräumen, denn dafür ist der Franzose noch zu grün hinter den Ohren. Zudem liegt seine Ausstiegklausel bei 40 Millionen Euro - günstiger dürfte er kaum zu haben sein. Insgesamt ist Lacroix nur langfristig ein spannender Kandidat, kurzfristig dürfte es bessere Optionen für Bayern geben.
5. Matthijs de Ligt
Immer wieder gibt es Wechselgerüchte um Matthijs de Ligt - und immer wieder wird auch der FC Bayern als Abnehmer gehandelt. Weil Juventus Turin den Gürtel enger schnallen muss, spekuliert man in Italien, dass de Ligt im Sommer gehen soll.
Hasan Salihamidzic gilt als großer Fan des Niederländers; vor seinem Wechsel zu Juve soll es bereits vielversprechende Gespräche zwischen den beiden Parteien gegeben haben. Klappt es also in diesem Sommer, mit dreijähriger Verspätung?
Fazit: Auch wenn seine Entwicklung bei Juve zuletzt ein wenig ins Stocken geraten ist, so gilt de Ligt nach wie vor als einer der kommenden Abwehrstars der Welt. Er wäre auf Anhieb eine Verstärkung für die Münchener, es gibt allerdings ein großes Aber: die Ablösesumme. Laut Repubblica soll diese bei 65 Millionen Euro liegen. Viel zu hoch in Coronazeiten.
4. Matthias Ginter
Ein deutscher Nationalspieler ablösefrei auf dem Markt? Logisch, dass auch der FC Bayern sich mit dieser Personalie zumindest beschäftigen muss.
Viel falsch machen würden die Münchener mit einer Verpflichtung von Matthias Ginter wohl nicht. Der Noch-Gladbacher spielt seinen Stiefel (meistens) solide herunter und fällt nur selten negativ auf. Der ganz große Sprung nach oben ist bei ihm aber wohl nicht mehr drin.
Fazit: Als Kaderergänzung wäre Ginter eine sinnvolle Lösung. Für einen Stammplatz reicht es beim 28-Jährigen tendenziell nicht - sollte der FC Bayern bei größeren Namen leer ausgehen und nicht viel Geld ausgeben, sollte man Ginter im Auge haben.
3. Nico Schlotterbeck
Nico Schlotterbeck ist auf dem Weg, sich als einer der besten Verteidiger der Bundesliga zu etablieren. Seine Entwicklung ist natürlich auch den anderen Klubs nicht entgangen, weshalb es bereits Gerüchte um einen Wechsel zum FC Bayern, BVB oder in die Premier League gab. Dass er den SC Freiburg im Sommer verlässt, gilt als sehr wahrscheinlich. Als Ablöse standen zuletzt 25 bis 30 Millionen Euro im Raum.
Fazit: Als einer der kommenden deutschen Shootingstars ist es natürlich, dass sich auch der FC Bayern mit Schlotterbeck beschäftigt. Die Qualität, einen Stammplatz beim Rekordmeister einzuheimsen, hat er allerdings (noch) nicht - ein Wechsel zum BVB wäre für seine Entwicklung beispielsweise förderlicher. Aus Bayern-Sicht würde man mit 25 bis 30 Millionen Euro für einen potenziellen DFB-Star aber nicht viel verkehrt machen.
2. Antonio Rüdiger
Genau wie Süle wäre auch Antonio Rüdiger im Sommer ablösefrei zu haben. Der deutsche Nationalspieler fordert wohl ein Top-Gehalt, das ihm der FC Chelsea (noch) verwehrt.
Bleibt die Frage, ob der FC Bayern für Rüdiger tief in die Tasche greifen will. Zumal die Konkurrenz aus Paris und Madrid die Gehaltsvorstellungen weiter in die Höhe treiben dürften.
Sportlich wäre der Ex-Stuttgarter mindestens auf Süles Niveau, in der aktuellen Form womöglich sogar ein Upgrade - dazu kann er genau wie Süle im Notfall auch auf der Außenbahn aushelfen und sowohl in Dreier- als auch Viererkette verteidigen. Auch die Siegermentalität passt zu den Münchenern.
Fazit: Sportlich wäre Rüdiger eine hervorragende Lösung. Bundesliga-erfahren, auf Topniveau und flexibel einsetzbar. Dazu Stammverteidiger im DFB-Team. Die Gehaltsforderungen dürften am Ende den Ausschlag geben.
1. Andreas Christensen
Der zweite Chelsea-Verteidiger, der ab Sommer ohne gültigen Vertrag ist. Laut Bild-Angaben soll Christensen im Visier des FC Bayern stehen - mehr noch: die Münchener dürfen sich neben dem FC Barcelona wohl die größten Hoffnungen auf eine Verpflichtung machen.
Fazit: Christensen hat sich beim FC Chelsea zu einem Top-Verteidiger entwickelt. Seine Gehaltsforderungen sollten im Rahmen bleiben, zudem kennt er die Bundesliga und ist mit 25 Jahren in einem vielversprechenden Alter. Das Preis-/Leistungsverhältnis wäre beim Dänen am besten.