Bayern an Hofmann und Sabitzer interessiert: Finanzierbar ist aber nur einer
Von Dominik Hager
Wie bereits im letzten Transfer-Sommer haben die Bayern-Verantwortlichen in der Transferplanung die Ruhe weg. Neben den zähen Verhandlungen mit Vereinen und Spielern müssen die Münchner auch gegen den immer näher rückenden Deadline-Day (31. August) ankämpfen. Möglich ist, dass sich der FC Bayern in der Bundesliga bedient. Jonas Hofmann und Marcel Sabitzer sind die heißesten Kandidaten. Wir blicken auf den Stand der Dinge.
Die Wahrscheinlichkeit ist durchaus gegeben, dass Bayern-Coach Julian Nagelsmann seinen Wunsch nach Kader-Verstärkungen erfüllt bekommt. Das Interesse an Marcel Sabitzer ist bekannt, angeblich soll nun auch der Gladbacher Jonas Hofmann oben auf der Agenda stehen. Letzteres sei aber "nicht ansatzweise konkret", wie Nagelsmann am Freitag sagte. Und selbst wenn Einigkeit bestünde, wie schon berichter wurde, würden wir nicht von den ersten Deals sprechen, die an der Münchner Sparsamkeit gescheitert sind.
Bayern-Bosse wollen die Geldtaschen öffnen
Nichtsdestotrotz scheinen die Verantwortlichen auf der Transfer-Zielgeraden doch noch bereit zu sein, das nicht mehr ganz so prall gefüllte Festgeldkonto zu plündern.
Informationen von Sport1-Chefredakteur Florian Plettenberg ist der Klub nun auch bereit, ohne die Einnahmen durch Spielerverkäufe aktiv zu werden, sollten sie voll und ganz von einem Spieler überzeugt sein. Zuvor lautete der Tenor noch "erst verkaufen, dann kaufen".
Jonas Hofmann und Marcel Sabitzer könnten zu den Spielern gehören, von denen die Verantwortlichen absolut überzeugt sind.
Laut Plettenberg geht der Sabitzer-Deal in die heiße Phase. Allerdings soll Hasan Salihamidžić, warum auch immer, noch keine Verhandlungen mit den Leipzigern geführt haben. Allerdings sollen alle Parteien gewillt sein, dass der Deal zustande kommt. Nun hängt der Transfer nur noch davon ab, ob die Münchner die geforderten 12-13 Millionen zahlen möchten. Eigentlich ist es kaum zu glauben, dass die Verantwortlichen bei einem solchen Schnäppchen-Preis überhaupt noch zögern.
20 Millionen für Hofmann fällig: Transfer-Doppelschlag der Bayern unwahrscheinlich
Höchstwahrscheinlich liegt dies an der unsicheren Situation um Jonas Hofmann. Plettenberg erklärt in seinem Podcast "Meine Bayern-Woche", dass Nagelsmann nach dem Bundesliga-Auftakt ein langes Gespräch mit dem 29-Jährigen geführt hat. Die Münchner interessieren sich für den Fohlen, da dieser auf der rechten Seite alle Positionen abdecken kann. Allerdings fordern die Gladbacher immerhin 20 Millionen Euro für den vielseitigen Spieler.
Demnach würden Sabitzer und Hofmann im Doppelpack gut 30 Millionen kosten. Laut Plettenberg ist es unwahrscheinlich, dass beide Spieler bei den Bayern landen. Die Verantwortlichen werden voraussichtlich eine Entscheidung zwischen den beiden Bundesliga-Stars treffen müssen. Der Sport1-Redakteur tendiert dabei eher zum Leipziger.
Auf den ersten Blick ist dies auch naheliegend, da Sabitzer jünger ist, weniger kostet und fußballerisch mindestens das gleiche Potenzial mitbringt. Stellt sich nur noch die Frage, ob der FC Bayern im zentralen Mittelfeld überhaupt Bedarf hat. Nagelsmann scheint viel von Tolisso zu halten und auch Roca stünde als Ersatz bereit. Für den Österreicher spricht aber natürlich, dass er im Mittelfeld alle Positionen abdecken kann und in den nächsten Jahren möglicherweise sogar für mehr Geld verkauft werden könnte.
Nagelsmann möchte einen rechten Schienenspieler: Entscheiden sich die Münchner für Hofmann?
Jonas Hofmann bringt hingegen den Vorteil mit sich, dass er eher dem Profil eines schnellen Schienenspielers entspricht. Julian Nagelsmann soll sich einen Spieler wünschen, der rechts hinten oder als Schienenspieler agieren kann. Mit dem Gladbacher hätten die Münchner endlich eine offensivstarke Alternative zu Pavard.
Allerdings klingen 20 Millionen schon nach recht viel Geld für einen 29-Jährigen, der jetzt auch nicht zur Creme de la Creme zählt. Zum Vergleich: Den Niederländer Denzel Dumfries hätten die Münchner zwischen 10 und 15 Millionen Euro bekommen können. Der offensivstarke Rechtsverteidiger hätte noch besser ins Profil gepasst.
Wie nahe eine Hofmann-Verpflichtung wirklich ist, ist derzeit schwer abzusehen.
Auf der PK vor dem Union-Spiel hielt sich Gladbach-Sportdirektor Max Eberl bedeckt, als er sich zu den Gerüchten um Ginter und Hofmann äußerte.
"Es scheint, als hätten wir einen super spannenden Kader, wenn der FC Bayern so viele Spieler haben möchte", erklärte er schmunzelnd. "Ich lese auch sehr viel Meldungen, wodurch natürlich eine gewisse Unruhe da ist. Mit Brazzo telefoniere ich sehr häufig, aber nicht konkret über diese Spieler. Es gibt keinen neuen Stand und ich kann zur keiner Thematik etwas sagen", stellte er klar.
Sicher ist aber immerhin, dass wir spätestens am kommenden Dienstag schlauer sind.