FC Bayern ballert sich zur Herbst-Krone: Einzelkritik gegen Stuttgart
Von Dominik Hager
Der FC Bayern ist Herbstmeister! Mit einem 5:0 gegen den VfB Stuttgart hat sich auch die zuletzt ein wenig stockende Offensive eindrucksvoll zurückgemeldet. Mann des Spiels war Serge Gnabry, der mit drei Toren und zwei Vorlagen besonders effektiv agierte. Insbesondere in der zweiten Hälfte konnten jedoch auch noch andere Bayern-Stars auf sich aufmerksam machen.
Manuel Neuer:
Die VfB-Angreifer tauchten zwar insbesondere in den ersten 60 Minuten immer wieder im Dunstkreis der Münchner Nummer eins auf, wurden jedoch nicht gefährlich. Mehr als zwei, drei Kullerbälle gab es nicht zu halten. Neuer agierte souverän, wurde aber auch nicht ernsthaft gefordert.
Bewertung: 7/10
Benjamin Pavard:
Begann in der ersten Halbzeit überzeugend und schickte Gnabry mit einem wunderbaren langen Ball auf die Reise, die der Offensivspieler aber nicht erfolgreich abschließen konnte. Kurz darauf trat der Franzose selbst im Strafraum in Erscheinung, als er nach einer Sané-Flanke direkt aufs Tor schoss, jedoch an einem Schwaben hängen blieb. Leistete sich gegen Ende der ersten Halbzeit ein paar Leichtsinnsfehler. Ansonsten steht unter dem Strich ein sehr ordentlicher Auftritt auf dem Arbeitszeugnis.
Bewertung: 7/10
Niklas Süle:
Wirkte von Beginn an sehr präsent und ließ die VfB-Angreifer mit seinem wuchtigen Körper immer wieder abprallen. Blieb defensiv die gesamte Spieldauer über souverän und leitete das 4:0 mit einem tollen langen Zuspiel sehenswert ein. Wieder einmal eine extrem gute Leistung von Süle.
Bewertung: 9/10
Lucas Hernández
Agierte nicht ganz so auffällig wie Nebenmann Süle, gab sich gegen letztlich doch recht harmlose VfB-Angreifer aber ebenfalls keine Blöße. Wenn der Abstand zum Gegenspieler dann doch mal ein wenig zu groß war, konnten die Stuttgarter dies nicht nutzen.
Bewertung: 7/10
Alphonso Davies
Leistete sich im ersten Spielabschnitt ein paar Wackler und verursachte mit einem plumpen Handspiel eine gefährliche Freistoßsituation. Steigerte sich jedoch im weiteren Spielverlauf und ließ Silas dank seiner Schnelligkeit überhaupt keine Chance. Offensiv fehlte es dem Kanadier dagegen ein wenig an der letzten Genauigkeit.
Bewertung: 6/10
Marc Roca
Spielte genauso, wie man sich das erwarten bzw. erhoffen durfte. Bot sich im Mittelfeld immer wieder an und leistete sich im Passspiel praktisch keine Fehlpässe. Wirkte gegen den Ball zunächst nicht so ganz auf der Höhe, biss sich jedoch mit fortlaufender Spieldauer in die Zweikämpfe und konnte auch einige davon gewinnen. Unter dem Strich hat Roca einen sehr verlässlichen Part gespielt und für mehr Einsatzzeit beworben..
Bewertung: 7/10
Jamal Musiala
Wirkte von Beginn an sehr spielfreudig und ballsicher, wodurch er das Spiel auf seine Art prägen konnte. Der Youngster brachte 95 Prozent seiner Pässe an, obwohl er stets bestrebt war, das Spiel zu beschleunigen und auch mal Risiken einzugehen. Leitete mit seiner Balleroberung zudem das 4:0 ein. Musiala spielt im Mittelfeld schon jetzt wie ein "Alter Hase".
Bewertung: 8/10
Kingsley Coman
Erlebte als einziger Münchner einen ziemlich gebrauchten Arbeitstag. Fand in der Anfangsphase nicht so richtig ins Spiel und konnte bis zur 27. Minute kaum nennenswerte Aktionen verzeichnen. Musste dann verletzungsbedingt das Feld räumen.
Bewertung: 4/10
Thomas Müller
Agierte in der ersten Halbzeit über weite Strecken ein wenig zu fahrig. Steigerte sich im Anschluss jedoch und bereitete das 2:0 von Gnabry vor. Hatte später auch beim 5:0 seine Füße im Spiel, zumal Florian Müller seine Flanke genau vor die Füße von Gnabry prallen ließ. Vor allem in der zweiten Hälfte war der 32-Jährige wieder an fast jeder Situation entweder verbal oder mit seinen Füßen irgendwie beteiligt.
Bewertung: 8/10
Serge Gnabry
Der überragende Mann auf dem Platz! Genau für solche Leistungen wurden Bestnoten erfunden. Erzielte zwei sehenswerte Tore zum 1:0 und 2:0. Glänzte anschließend als Vorbereiter der beiden Lewandowski-Treffer. Nutzte dann auch noch einen Müller-Patzer und staubte zum 5:0 ab. Drei Tore und zwei Vorlagen - besser geht es nicht.
Bewertung: 10/10
Robert Lewandowski
Nahm wieder deutlich mehr am Spiel teil als noch gegen Mainz. Nach eher harmlosen Torannäherungen in der ersten Halbzeit, war Lewandowski im zweiten Durchgang eiskalt zur Stelle und schnürte einen Doppelpack. Hätte mit Gnabry sogar noch gleichziehen können, scheiterte in der Schlussphase allerdings am Pfosten.
Bewertung: 9/10
Leroy Sané
Bediente Gnabry beim 1:0, selbst wenn sein Pass eigentlich zu wenig in den Lauf kam. Wirkte spritzig und spielfreudig und war an einigen guten Aktionen beteiligt. Hatte zudem auch beim 5:0 seine Füße im Spiel, indem er Flankengeber Müller in Szene setzte. Im Abschluss passte er sich jedoch eher dem Niveau der Stuttgarter Offensive an. Seine Distanzschüsse gingen entweder über das Tor oder mutierten zu Kullerbällchen. Zudem hätte er eine Cuisance-Vorarbeit nach 78 Minuten veredeln müssen.
Bewertung: 7/10
Tanguy Nianzou
Kam in der 75. Minute, als die Messe längst gelesen war. Brachte im Anschluss alle Pässe zum Mitspieler, konnte jedoch keinen Zweikampf gewinnen. Unter dem Strich fiel er im defensiven Mittelfeld aber kaum auf.
Bewertung: 6/10
Malik Tilman
Kam ebenfalls 15 Minuten vor dem Ende ins Spiel. Konnte in der Schlussphase keine Ausrufezeichen setzen, leistete sich jedoch auch keine Fehler.
Bewertung: 6/10
Michaël Cuisance
Sogar Michaël Cuisance bekam heute mal wieder zwölf Minuten Spielzeit. Fügte sich mit einem Traumpass auf Sané gleich nach wenigen Sekunden hervorragend ein. Leider konnte sein Kollege das tolle Zuspiel nicht nutzen. Wirkte auch darüber hinaus motiviert und spielfreudig.
Bewertung: 8/10
Omar Richards
Kam in der Schlussphase für Davies und absolvierte unauffällige Spielminuten.
Bewertung: 6/10