Sturm-Revolution rückt näher: Welche Formation plant Nagelsmann beim FC Bayern?
Von Dominik Hager
Der FC Bayern steht durch den voraussichtlichen Abgang von Robert Lewandowski vor einigen möglichen Umstellungen. Eine Verpflichtung von neuen Kräften wie Mané oder Kalajdzic könnte auch Auswirkungen auf das zukünftige Spielsystem der Münchner haben. Bereits in der vergangenen Saison hat Trainer Julian Nagelsmann immer wieder das System vom 4-2-3-1 auf ein 4-1-4-1 oder 3-4-3-System umgestellt. Je nach weiterem Verlauf auf dem Sommer-Transfermarkt könnte in der kommenden Saison aber auch ein 4-3-3 oder ein 4-2-2-2-System zum Einsatz kommen. Wir stellen die möglichen Angriffsvarianten vor.
Lewandowski wird deutlich: "Ein Transfer ist die beste Lösung"
Die Causa Robert Lewandowski hält den Rekordmeister in Atem. Eigentlich will man den Polen nicht ziehen lassen und ihn notfalls erst 2023 ablösefrei abgeben. Was der Torjäger von diesem Plan hält, machte er am Montag auf einer Pressekonferenz beim polnischen Nationalteam deutlich. "Meine Geschichte bei den Bayern ist vorbei. Eine weitere gute Zusammenarbeit kann ich mir nicht vorstellen", gab er zu Protokoll.
Sollte Lewandowski tatsächlich schon diesen Sommer gehen, wird es zwangsläufig zu einem Einschnitt kommen. Kolportiert wird dann ein Transfer eines echten Mittelstürmers, sowie die Verpflichtung eines weiteren, flexiblen Angreifers. In die letztere Kategorie fällt Sadio Mané, der unbedingt vom FC Liverpool kommen soll. Mit Sasa Kalajdzic gibt es zudem einen Kandidaten, der in die Kategorie "echte Nummer neun" fällt.
Die möglichen Bayern-Spielsysteme 2022/23
1. 4-2-3-1-System
Im 4-2-3-1-System könnte Sasa Kalajdzic der neue Zielspieler im Sturmzentrum werden. Der VfB-Angreifer ist groß, kopfballstark, torgefährlich und versteht es, Bälle zu halten. Dies würde die Statik im Bayern-Spiel gewissermaßen ein wenig verändern und es würden mehr Flanken in die Spitze geschlagen werden. Die offensive Dreierreihe könnte dennoch so bestehen bleiben, wie es aktuell der Fall ist. Der Platz im Zentrum wäre demzufolge für Thomas Müller reserviert. Über die Flügel kommen Sané, Coman und womöglich auch Gnabry und Mané. Dennoch müsste man in diesem Fall überlegen, ob man nicht auf Mané und Kalajdzic verzichtet und lieber in einen etwas teureren Mittelstürmer wie Núñez investiert. Im Falle eines Gnabry-Verkaufs wäre Mané aber womöglich trotzdem zu haben und eine sinnvolle Verstärkung.
2. 4-3-3-System
Möglich wäre auch, dass der FC Bayern in die Fußstapfen von Liverpool und Manchester City tritt und es mit drei schnellen, quirligen und technisch starken Spielern in vorderster Front probiert. Hierfür müsste wohl der Mané-Transfer zustande kommen, selbst wenn Sport1 auch Ousmane Dembélé und Christopher Nkunku für eine solche Rolle ins Spiel bringt. Der 30-Jährige Senegalese würde den Platz im Zentrum einnehmen, jedoch dauerhaft mit dem linken und dem rechten Außenbahnspieler rotieren.
Die passenden Spielertypen in dieser Rolle wären Leroy Sané, Kingsley Coman und Serge Gnabry. Allerdings ist es eher unvorstellbar, dass Thomas Müller auf der Bank Platz nimmt. Der Routinier könnte einen etwas vorgezogenen Mittelfeldplatz einnehmen, wäre in dem Fall aber weiter weg vom Tor. Erst wenn der Raumdeuter in ein paar Jahren ein wenig kürzer tritt, wäre eine solche Formation sehr gut vorstellbar. Ryan Gravenberch oder Jamal Musiala könnten dann die verbliebene Mittelfeld-Position neben Kimmich und Goretzka einnehmen. Bei Thomas Müller sei aber ohnehin gesagt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar ist, wie er ohne Lewandowski funktioniert. Der 32-Jährige hat in den vergangenen Jahren enorm davon profitiert, dass sein Zusammenspiel mit dem Polen blind funktionierte.
3. 4-2-2-2-System
Natürlich ist es auch vorstellbar, dass der FC Bayern im kommenden Jahr mit Doppelspitze agiert. Kombinationsmöglichkeiten gäbe es genug, insbesondere wenn Kalajdzic und Mané tatsächlich den Weg an die Isar finden. Die beiden Neuzugänge könnten eine Doppelspitze abgeben, in der Kalajdzic als Wandspieler agiert und Mané den dauerhaften Unruhestifter gibt, der mit seiner Dribbelstärke und Wendigkeit Choas in der gegnerischen Abwehr verursachen würde.
Auf der halblinken Seite könnten Sané und Coman zum Einsatz kommen, wohingegen auf der halbrechten Seite Thomas Müller und zum aktuellen Zeitpunkt auch Serge Gnabry positioniert werden könnten. Allerdings wäre Thomas Müller erneut nicht ideal positioniert. Der Raumdeuter könnte aber auch ebenso wie Gnabry in einer Doppelspitze agieren. Lediglich die klare Aufteilung in Wandspieler und Wirbelwind ließe sich in diesem Falle nicht so leicht darstellen.