FC Bayern siegt in turbulentem Heimspiel-Auftakt gegen Leipzig
Von Adriana Wehrens
Insgesamt 41 Spiele lang sind die Frauen des FC Bayern München nun ungeschlagen. Im ersten Heimspiel der Saison zeigten die amtierenden Meisterinnen aufs Neue, warum sie aktuell die Nummer Eins in Deutschland sind. Gegen eine mutige Leipziger Mannschaft, die schon früh in der ersten Hälfte in Führung ging und über weite Strecken mithalten konnte, gelang es dem FCB nicht nur, das Spiel in ein 6:2 umzuwandeln, sondern auch, die volle Kontrolle zurückzuerlangen.
Auch wenn die Leipzigerinnen ihr erstes Bundesliga-Spiel der Saison genau wie der FCB für sich entscheiden konnten (2:1 gegen den 1. FC Köln), waren sie mit dem schmerzhaften frühen Aus im DFB-Pokal nach München angereist. Dort hatten sie sich Zweitligist Union Berlin mit 0:1 geschlagen geben müssen.
Leipzig gelingt Traumstart
Die Reaktion, die von RB-Trainer Jonas Stephan im Voraus angekündigt worden war, zeigte sich bereits in der dritten Spielminute. Die Münchnerinnen schienen etwas überrumpelt, als Angreiferin Vanessa Fudalla an der Strafraumkante relativ unbedrängt zum Abschluss kam. Die Schussbahn des Balles senkte sich gefährlich und schlug oben mittig in das Tor ein. Mala Grohs, die eigentlich gut zum Ball stand, bekam die Hand nicht mehr rechtzeitig dazwischen - kurzzeitige Erleichterung für Leipzig und ein etwas verdatterter FCB.
Das wollte sich die Heimmannschaft im eigenen Stadion jedoch nicht gefallen lassen und ließ Angriff auf Angriff folgen. In dem Zuge folgten auch die ersten Chancen, doch der bis dahin beste Versuch durch einen abgefälschten Fernschuss von Georgia Stanway landete nur knapp neben dem Kasten von Elvira Herzog (11.).
Die Gäste ließen sich davon nicht beirren und versuchten sich mit der Führung im Rücken im Aufbauspiel gegen hoch stehende Gegnerinnen. Nicht selten resultierten daraus Angriffe bis weit in die gegnerische Hälfte. Doch auch hier erfolgte die beste Annäherung zum Ausbau der Führung durch einen Versuch aus der Ferne - aus guter Freistoßposition setzte Fudalla dieses Mal das Leder über das Tor hinweg (23.).
Wie nur wenige Mannschaften in der jüngsten Vergangenheit gelang es den Roten Bullen zwischenzeitlich, den Bayern ihr eigenes Spiel aufzuzwingen: die Spielerinnen warteten im Aufbauspiel die erste Handlung der Münchnerinnen ab, gewannen wichtige Zweikämpfe im zentralen Mittelfeld und gingen bei Ballverlusten sofort ins Gegenpressing.
FCB dreht Spiel innerhalb kürzester Zeit
Kurz vor der Pause gewann das Spiel wieder an mehr Brisanz. Dem FCB gelang es dann doch noch, die Kontrolle zurückzuerlangen - per Doppelschlag. Nach einer schönen Spielverlagerung von Georgia Stanway nahm Linda Dallmann Fahrt auf und zog in allerbester Arjen-Robben-Manier nach innen und schlenzte den Ball in das linke Eck.
Nur kurze Zeit später kam Stanway nach einer Ecke zum Abschluss. Ähnlich wie bei der Partie Wolfsburg gegen Bremen am ersten Spieltag war nicht klar ersichtlich, ob der Ball die Linie tatsächlich überquert hatte. Die Linienrichterin entschied jedenfalls auf Treffer, wodurch es den Bayern noch in der ersten Hälfte gelang, das Spiel zu drehen.
Torreiche zweite Hälfte
Nach der Pause dauerte es nicht lange, da setzten die Bayern noch einen drauf. Dieses Mal war es Klara Bühl, welche sich die unsortierte Leipziger Hintermannschaft zunutze machte und ins lange rechte Eck zum 3:1 abschloss (55.). Bei den Gästen war eine gewisse Resignation verspürbar - kaum noch Platz für den Mut aus dem ersten Durchgang. Die Bayern zogen nun die Schlinge umso fester und setzten mit einem Doppelpack noch zwei Treffer hinterher (68. + 74.). Erst netzte erneut Bühl nach gekonntem Schnittstellenpass von Jovana Damnjanovic ein, dann gelang der mittlerweile eingewechselten Lea Schüller auch noch ein Jokertor.
Noch einmal kurz brenzlig wurde es, als Innenverteidigerin Linda Sembrant, die zuvor schon die gelbe Karte gesehen hatte, für ein vermeidbares Foulspiel im Strafraum das Feld verlassen musste. Fudalla trat darauf zum Elfmeter an. Die Torjägerin ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte ihren dritten Saisontreffer. Das letzte Wort gehörte jedoch erneut den Münchnerinnen, genauer gesagt Schüller, die im Alleingang gegen Herzog siegreich hervorging und zum 6:2-Endstand traf.
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