Sané und Gnabry schwächeln: Nagelsmann muss jetzt reagieren
Von Dominik Hager
Der FC Bayern steht vor dem vorerst wichtigsten Spiel der laufenden Saison. Beim Champions-League-Rückspiel gegen den FC Villarreal müssen die "Nagelsmänner" einen 0:1-Rückstand gerade biegen. Sorgen macht anders als über weite Teile der Hinrunde auch die Offensive. Demnach könnte der Bayern-Coach dazu gezwungen sein, einen überraschenden Schachzug zu ergreifen.
Lange sind die Zeiten gar nicht her, in denen Julian Nagelsmann Coman, Sané und Gnabry gleichzeitig wirbeln ließ, weil jeder der Spieler zu gut für die Bank war. Nun sieht er sich der Situation ausgesetzt, in der er sich fragen muss, welchen Kicker er überhaupt aufstellen sollte. Kingsley Coman dürfte gesetzt sein, da die Leistungen des Franzosen zwar nicht immer effektiv, aber immer mindestens solide sind. Serge Gnabry und Leroy Sané machen hingegen akut Sorgen.
Gnabry erhält Predigt von Hasan Salihamidzic
Schon die komplette Hinrunde über fielen die beiden Kicker mit Leistungsschwankungen auf und offenbarten mehr Tiefen als Höhen. Zuletzt konnten beide gegen Villarreal und Augsburg praktisch gar keine Akzente setzen. Während Sané bereits vor ein paar Wochen einen Rüffel vom Coach abbekam, nahm sich Hasan Salihamidzic nun offenbar Serge Gnabry vor. Der Münchner Sportvorstand soll laut BILD-Angaben 20 Minuten wild gestikulierend auf den Offensivspieler eingeredet haben, der anschließend nachdenklich gewirkt habe.
Frust bei Leroy Sané
Wenig zuvor war es jedoch abermals Sané, der bei den Münchnern für schlechte Stimmung sorgte. Der Nationalspieler stapfte nach seiner Ausswechslung wutentbrannt auf direktem Weg in die Kabine und ließ Nagelsmann seinen Frust spüren. Dieser galt aber wohl insbesondere sich selbst. Der Bayern-Coach wollte die Geschichte nicht zu hoch hängen und erklärte, dass man es akzeptieren müsse, "wenn er stocksauer ist und niemanden sehen möchte".
Dabei erwähnte er jedoch auch das Best Case-Szenario, in dem sich "Spieler auf die Bank setzen und die anderen Jungs anfeuern". Allerdings habe ein sauerer Spieler auf der Bank, "wenig Effekt", weshalb dieser dann noch lieber in die Kabine gehen sollte. Als Teamplayer tut sich Sané derzeit aber wahrlich nicht hervor. Demnach fiel der Spieler laut BILD-Angaben schon zuletzt durch zahlreiche kleine Verspätungen im Training auf. Nagelsmann kann und wird das nicht hinnehmen.
Gnabry und Sané schwächeln: "Jetzt muss Musiala ran"
Derzeit sieht es nicht so aus, als wären Sané und Gnabry mental bereit dazu, alles für den Verein geben zu können. Man kann davon ausgehen, dass die Verantortlichen stocksauer darüber sind, dass die zwei Schlüsselspieler gerade in der wichtigsten Saisonphase keine Stütze darstellen. Dies muss in Hinblick auf das Villarreal-Spiel Konsequenzen haben.
Logisch wäre demnach, dass weder Sané, noch Gnabry in der Startelf stehen und stattdessen Jamal Musiala die zweite Position auf dem Flügel neben Kingsley Coman einnimmt. Der Youngster kam in den vergangenen Monaten zwar meist im zentralen Mittelfeld zum Einsatz, ist mit seinen Dribblings und seiner Geschwindigkeit aber selbstredend auch auf der Außenbahn ein hochkarätiger Spieler. Musiala könnte die Ballsicherheit und Eins-gegen-Eins-Stärke auf den Platz bringen, die Sané und Gnabry zuletzt vermissen ließen.
Gegen Villarreal braucht man elf Spieler, die alles daran setzen für das Team zu kämpfen und mit einer starken Mannschaftsleistung das Ruder rumzureißen. Ein Achterboot kann schließlich auch nicht riskieren, im olympischen Finale mit sechs Mann anzutreten. Gnabry und Sané scheinen derzeit zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein.
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