FC Bayern fertigt Salzburg ab: Die Münchner in der Einzelkritik
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat dem RB Salzburg mit einem 7:1-Erfolg eine lupenreine Lehrstunde erteilt. Bereits früh im Spiel sorgte Robert Lewandowski mit einem Hattrick für klare Verhältnisse. Im Anschluss trumpfte auch Thomas Müller auf, der zwei Tore erzielen konnte. Zudem stehen auch die Namen Gnabry und Sané nach einem mehr als einseitigen Spiel auf der Anzeigetafel.
So haben sich die Bayern-Akteure beim Gala-Auftritt geschlagen:
1. Manuel Neuer
Der Bayern-Kapitän durchlebte einen eher geruhsamen Abend und musste in Abschnitt eins nur zwei Distanzschüsse von Ulmer und Adeyemi parieren. Dies gelang Neuer wie gewohnt souverän. In Halbzeit zwei sahen wir wieder einen klassischen Neuer-Ausflug, mit dem er eine gute Chance für Adamu vereitelte. Beim einzigen Gegentreffer war Neuer machtlos.
Bewertung: 7/10
2. Benjamin Pavard
Benjamin Pavard war der Münchner Startelf-Verteidiger, der am ehesten mal wackelte. In der elften Minute rutschte er vor der Seiwald-Chance ins Leere und auch in der 47. Minute leistete er sich einen Ballverlust in der gefährlichen Zone.
Beim Gegentor kann man ihm wenig vorwerfen, zumal er alleine gegen zwei Verteidiger ankommen muss. Insgesamt machte es Pavard nicht schlecht, fiel aber im Vergleich zu seinen Nebenmännern etwas ab.
Bewertung: 5/10
3. Niklas Süle
An Niklas Süle war auch heute praktisch kein Vorbeikommen. Der Abwehrspieler strahlte viel Ruhe aus und positionierte sich klug. Beeindruckend ist zudem seine Passquote von 98,6 Prozent. Süle war gegen harmlose Salzburger fast schon unterfordert.
Bewertung: 8/10
4. Lucas Hernández
Lucas Hernández wurde wenig gefordert und erlebte einen ruhigen Abend. Der Franzose stand aber auch sehr sicher und gewann die wenigen Zweikämpfe souverän. Eine gute und abgeklärte Performance, wenngleich auch auf ihn noch schwerere Aufgaben zukommen.
Bewertung: 8/10
5. Serge Gnabry
Serge Gnabry arbeitete defensiv wie offensiv mit viel Engagement, auch wenn mehr über die Coman-Seite ging. Nach einer halben Stunde profitierte der deutsche Nationalspieler von einer Vorlage von Coman und markierte mit einem strammen Abschluss und ein wenig Glück das 4:0.
Nach 45 Minuten wurde der Spieler vorzeitig durch Bouna Sarr ersetzt, was aber nicht an seiner Leistung festzumachen ist.
Bewertung: 8/10
6. Joshua Kimmich
War auch heute der unumstrittene Chef im Mittelfeld. Der 26-Jährige gewann praktisch aller wichtige Zweikämpfe und war mit seinen Diagonalbällen und Steilpässen immer wieder der Ausgangspunkt für tolle Angriffe. Grandios war beispielsweise sein Steilpass über 40 Meter auf Lewandowski, den dieser aber nicht veredeln konnte. Kimmich ist definitiv wieder zurück in alter Form.
Bewertung: 8/10
7. Jamal Musiala
Der Youngster erlebte einen ganz schlechten Start ins Spiel, als er mit einem verlorenen Zweikampf die Großchance von Copaldo einleitete. Musiala erholte sich jedoch von der Szene und erlangte schon bald wieder zu mehr Sicherheit. Immer wieder fand der 18-Jährige gute Lösungen, wenngleich nicht alles gelang.
Bewertung: 6/10
8. Kingsley Coman
Kingsley Coman bewahrte die Bayern mit seinem beherzten Einsteigen gegen Copaldo bereits in der zweiten Minute vor einem Rückstand. Der Franzose blieb umtriebig und genau in seinen Aktionen und war sowohl der Ausgangspunkt für den ersten Lewandowski-Elfmeter, als auch für das Gnabry-Tor.
In der zweiten Halbzeit glänzte er mit tollen Dribblings, mit denen er Kristensen zur Verzweiflung brachte. Dieser dürfte froh darüber gewesen sein, dass Nagelsmann den Flügelflitzer nach einer guten Stunde vom Feld nahm.
Bewertung: 9/10
9. Thomas Müller
Thomas Müller begann ein wenig fahrig und brachte mit einigen überhasteten Zuspiele und Flanken nur wenig Gefahr ein. Klasse war dann jedoch sein Pass auf Lewandowski, der diesen mit ein wenig Glück und sehr viel Willen veredeln konnte.
Nach der Lewandowski-Show begann immer mehr die Müller-Show, der zwei sehenswerte Treffer erzielen konnte und nach dem bitteren Eigentor gegen Leverkusen nun wieder voll in der Spur ist.
Bewertung: 9/10
10. Leroy Sané
Sané war in der ersten Halbzeit der schwächste Münchner. Dem Nationalspieler sprangen immer wieder die Bälle vom Fuß. Zudem machte er zu viele einfache Fehler. Bezeichnend war seine Szene in der 43. Minute, als er einfach mit dem Ball ins Aus lief.
In Durchgang zwei spielte der Offensivspieler dann wie verwandelt und legte zwei Tore vor und traf letztlich sogar selbst. Gegen einen noch stärkeren Gegner muss Sané dann aber auch wieder von Beginn an abliefern.
Bewertung: 8/10
11. Robert Lewandowski
Robert Lewandowski benötigte nur gut 20 Minuten, um RB Salzburg nach allen Regeln der Kunst auseinanderzunehmen. Der Top-Torjäger holte beide Elfmeter raus und verwandelte diese eiskalt, ehe er mit einer Energieleistung das 3:0 und damit einen lupenreinen Hattrick erzielte.
Zwar klappte es im Anschluss mit den eigenen Versuchen nicht mehr, jedoch legte er immerhin das Sané-Tor per Hackentrick vor.
Bewertung: 10/10
12. Bouna Sarr
Kam zur Halbzeit für Gnabry und wirbelte zu Beginn gut los. Immer wieder zeigte er schöne Dribblings und Bewegungen, wenngleich die letzte Effizienz fehlte. Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte blieb er zunehmend häufiger hängen und leistete sich ein paar Fehlpässe.
Bewertung: 6/10
13. Dayot Upamecano
Kam nach einer Stunde für Süle ins Spiel und machte keinen ganz so sicheren Eindruck wie sein Vorgänger. Ordentlich war seine Performance jedoch trotz der zuletzt schweren Wochen allemal. Einmal musste jedoch auch Sané mit einer tollen Defensiv-Aktion eingreifen, weil sich Upamecano schlecht positioniert hatte.
Bewertung: 6/10
14. Eric Maxim Choupo-Moting
Blieb wie schon in den letzten Spielen mehr oder weniger ohne Wirkung. Die Messe war allerdings auch schon gewissermaßen gelesen, als der Kameruner in der 66. Minute kam. Ein wenig mehr Torgefahr wäre dennoch wünschenswert gewesen.
Bewertung: 4/10
15. Marc Roca
Der Spanier legte nach seiner Einwechslung eigentlich wie immer eine unaufgeregte und sichere Performance hin. Seine eröffnenden Pässe und Diagonalbälle kamen zielsicher an. Lediglich in der Defensivbewegung war er hier und da nicht schnell genug.
Bewertung: 7/10
16. Tanguy Nianzou
Bekam über 20 Minuten Spielzeit, konnte sich aber nicht wirklich empfehlen. Verlor einen Zweikampf vor dem Gegentreffer und lief dabei nur hinterher. Ansonsten hatte er wechselhaften Erfolg beim Aufbauspiel und im Zweikampf.
Bewertung: 4/10