"Das ist amateurhaft": Salihamidzic knöpft sich Gnabry vor
Von Simon Zimmermann
Beim FC Bayern war vor der Englischen Woche einen Tag frei. Serge Gnabry nutzte die Gelegenheit am vergangenen Sonntag um nach Paris zur Fashion Week zu reisen. Eine Reise, die nun Konsequenzen nach sich zieht.
Julian Nagelsmann wollte sich vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln am Dienstagabend noch zurückhalten. Er sei grundsätzlich der Meinung, dass Spieler in ihrer freien Zeit machen können, was sie wollen. Solange es die Leistung nicht beeinträchtigt, schränkte er ein.
Ob das bei Serge Gnabry der Fall war, müssen die Bayern-Bosse nun beurteilen. Fakt ist, dass der FCB-Stürmer beim 1:1-Remis gegen Köln zur Pause ausgewechselt wurde. Seine Reise nach Paris könnte ihm nun um die Ohren fliegen. Sportvorstand Hasan Salihamidzic war jedenfalls alles andere als begeistert.
Salihamidzic wütet wegen Gnabry-Trip
Nach dem Spiel wütete er in der Mixed-Zone über Gnabrys Ausflug: "Das ist amateurhaft, genau das, was nicht Bayern München ist. Irgendwo rumzuturnen, wenn man einen freien Tag hat. Ein freier Tag gehört dazu, um sich auszuruhen, um dann beim nächsten Spiel Gas geben zu können. Darüber werden wir reden."
Salihamidzic kündigte ein ernstes Gespräch mit dem 27-Jährigen an: "Ich wollte die Jungs in Ruhe lassen, um sich auf das Spiel vorzubereiten. Aber das hat natürlich Gesprächsbedarf."
Julian Nagelsmann meinte nach dem 1:1 gegenüber der Bild allerdings, dass Gnabrys Auswechslung nichts mit seiner Reise nach Paris zu tun hatte. "Ich bewerte, was ich auf dem Feld sehe und ich bewerte, was ich auf der Bank habe. Ich hatte das Gefühl, dass wir frischen Wind brauchen. Das hat jetzt nichts mit dem Drumherum zu tun."
Deutlich aufgebrachter war sein Sportchef. Salihamidzic holte auch noch zur Generalkritik aus: "Es ist höchste Zeit, dass wir umschalten und verstehen, dass es um die Meisterschaft geht."