Bayern ohne Süle und Pavard: Wie löst Nagelsmann das Abwehr-Problem?
Von Dominik Hager
Der FC Bayern muss zumindest im kommenden Spiel ohne Niklas Süle auskommen. Der Innenverteidiger hat sich in der Trainingswoche einen Muskelfaserriss zugezogen. Damit stehen natürlich die Chancen gut, dass Dayot Upamecano in die Innenverteidigung zurückkehrt. Doch auch Tanguy Nianzou steht bereits, den Hasan Salihamidžić wohl gerne häufiger in der Startelf sehen würde. Julian Nagelsmann hat sich nun zur Abwehrsituation geäußert.
Mit Niklas Süle fällt der große Abwehr-Stabilisator fürs Erste aus. Trainer Julian Nagelsmann nahm im Rahmen der PK vor allem Lucas Hernández in die Pflicht, die Leader-Rolle zu übernehmen.
"Hernández muss diese Rolle übernehmen, er muss da lauter kommunizieren. Es geht darum, dass Luci diese Führungsrolle übernimmt. Das ist auch sein Anspruch. Er hat es im Kreuz", forderte der Coach und verwies auf die Sprachkenntnisse des Spielers, die Französisch, Spanisch und Deutsch umfassen.
Nagelsmann bringt Upamecano: "Hat mein Vertrauen"
Stellt sich nun die Frage, wer neben Hernández in der Abwehr aufläuft. Aufgrund der Corona-Erkrankung von Benjamin Pavard stehen die zuletzt ins Hintertreffen geratenen Dayot Upamecano und Tanguy Nianzou für eine Chance bereit. Zumindest einen von beiden werden wir gegen Union Berlin auch in der Startelf sehen.
Bei Dayot Upamecano kann man jedenfalls fest davon ausgehen. "Grundsätzlich hat er mein Vertrauen", beteuerte Julian Nagelsmann und forderte, dass er seine "große Stärke", nämlich "das Verteidigen", aufs Feld bringe. "Morgen hat er sicherlich interessante Duelle vor sich und kann seine Stärken einbringen", prophezeite er.
Nianzou darf hoffen: "Er wird wahrscheinlich auch spielen"
Die Möglichkeit wäre durchaus gegeben, dass mit Nianzou gleich der zweite Nagelsmann-Wackelkandidat in die Startelf rückt und die Dreierkette komplettiert. Erst heute machte Bild-Redakteur Christian Falk mit der Neuigkeit die Runde, dass Salihamidžić sauer darüber sei, dass Nianzou so gar nicht zum Zug komme. Nun wäre die Möglichkeit gegeben, dem jungen Franzosen Spielpraxis zu verleihen. Der Coach kritisierte diesen aber häufig dafür, zu viele Fehler zu machen und ließ ihn in den letzten Wochen praktisch komplett außen vor.
"In der ersten Saisonhälfte war es oft möglich, ihm diese Spielzeit zu geben, aber jetzt sind wir nicht in einer solch komfortablen Position", erklärte er. Klingt also ganz so, als würde Nagelsmann dem Spieler nicht vertrauen, wenn es um etwas geht.
Gegen Union sieht es für den jungen Franzosen dennoch gut aus. "Tanguy spielt natürlich auch eine Rolle. Er wird wahrscheinlich auch spielen", erläuterte er und hoffte darauf, dass er an seine "herausragende Leistung" aus dem Lissabon-Spiel anknüpfen kann. Lang ist's her.