Nagelsmann prophezeit Probleme in der Abwehr: "Werden zwischen Leipzig und Barcelona switchen müssen"
Von Dominik Hager
Als Bayern-Coach ist man auch in der Länderspielpause ein gefragter Mann. Julian Nagelsmann musste am Montag im Rahmen eines Q&A die Fragen der Fans beantworten. Dabei ging es unter anderem um Alphonso Davies, Lucas Hernández, Leroy Sané und Neuzugang Marcel Sabitzer.
Wenige Tage vor den Spielen gegen RB Leipzig und FC Barcelona dreht sich vieles um die Frage, wie die Verletzungssituation bei den angeschlagenen Profis aussieht.
Der neue Abwehrchef Dayot Upamecano konnte gar keine Qualifikations-Matches mit Frankreich bestreiten, da er sich bereits gegen die Hertha leicht am Oberschenkel verletzt hatte.
"Es gibt jetzt noch keine große Prognose bei Upamecano", hielt sich Julian Nagelsmann noch bedeckt.
Schock für die Bayern: Fällt Davies aus?
Den Münchnern plagen zudem auch noch neue Verletzungssorgen, da Alphonso Davies bei einem Länderspieleinsatz vorzeitig vom Feld musste. Erst vor wenigen Monaten verpasste der Kanadier die komplette Saisonvorbereitung nach einer Fußverletzung, die er sich in einem Länderspiel zuzog.
"Davies wurde gestern ausgewechselt. Er wird sich ins MRT begeben und wir bekommen hoffentlich im Laufe des Tages eine Rückmeldung, ob etwas strukturelles wäre", erklärte der 34-Jährige.
Die angeschlagenen Spieler, wie Thomas Müller, seien noch immer angeschlagen, aber auf dem Weg der Besserung. Eine Prognose für das Top-Spiel gegen Leipzig wollte er aber noch nicht wagen.
"Wir werden haushalten müssen mit den Kräften, was einzelne Spieler angeht. Upamecano, Hernández und Pavard werden wahrscheinlich switchen zwischen Leipzig und Barcelona. Wir haben einige Spieler, die wohl nicht beide Partien machen können", beschrieb der Bayern-Coach das Dilemma.
Nagelsmann schwärmt von Sabitzer: Ein herausragender Bundesliga-Spieler
Bei all dem personellen Problemen kommt Marcel Sabitzer als Neuzugang gerade recht, wenngleich der Österreicher leider eher kein Mann für die fast vollständig einsatzgefährdete Abwehrkette ist.
Welche Rolle der 27-Jährige vorrangig einnehmen wird, weiß der Coach aber vermutlich selbst noch nicht so genau.
"Das definiert der Spieler selber. Generell ist er ein herausragender Bundesligaspieler, der hervorragend zu den Bayern passt und viele Positionen spielen kann. Er ist ein polyvalenter Spieler, der verschiedene Positionen mit einer guten Qualität abdecken kann. Im Mittelfeld kann er eigentlich alles spielen und auch im Angriff hat er vor nicht all zu langer Zeit in der Nationalmannschaft gespielt. Er deckt eine gewisse Variabilität ab und wird uns noch viel Freude bereiten", versprach Nagelsmann.
Sané weiterhin auf mehreren Positionen eingeplant: Bin ein Trainer der für Variabilität steht
Leroy Sané verweilt derzeit bei der Nationalmannschaft und machte zuletzt gegen Armenien ein gutes Spiel auf der linken Seite. Dorthin wurde er auch bei den Bayern versetzt, nachdem es auf rechts einfach nicht mehr klappen wollte. Allerdings will sich Nagelsmann beim 25-Jährigen nicht auf eine Position einschießen.
"Ich bin ein Trainer der für Variabilität steht und von seinen Spielern verlangt, dass sie verschiedene Positionen spielen können. Man muss als Trainer beachten, dass der Spieler dort spielt, wo er sich wohl fühlt, dennoch wird es aber auch Momente geben, in denen er auf rechts oder zentral spielt. Auch das Zentrum ist eine Position, auf der er sehr gut spielt. Er hat die Qualität, überall auf dem Platz eine zentrale Rolle spielen zu können", lobte der 34-Jährige.
Nagelsmann setzt voll auf Thomas Müller: "Man will ihn ungern auswechseln"
Sonderlich viele Ausflüge von Leroy Sané auf die Zehn sind aber wohl nicht geplant. Dies ist schließlich die Stammposition von Thomas Müller. Nachdem der Offensivspieler unter Flick unersetzbar war, soll er auch unter dem neuen Coach eine große Rolle einnehmen.
Müller ist ein sehr wichtiger Spieler, der für die Stimmung wichtig ist und unglaublich intelligent die Dinge, die ein Trainer fordert, umsetzen kann. Auch wenn er keinen guten Tag hat, will man ihn ungern auswechseln, weil er die Jungs in den entscheidenden Momenten lenken kann und sehr clever ist", erklärte der Münchner Trainer. "Er hat auch die Gabe zu coachen und macht dies nicht belehrend, sondern oft mit einem guten Witz dahinter. Er ist entscheidend in meinen Planungen", stellte er klar.