FC Bayern: Neue Vorwürfe gegen den entlassenen Jugend-Trainer erhoben

Gegen den entlassenen Nachwuchstrainer des FC Bayern wird weiter ermittelt
Gegen den entlassenen Nachwuchstrainer des FC Bayern wird weiter ermittelt / AFP Contributor/Getty Images
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Gegen den mittlerweile entlassenen Mitarbeiter des FC Bayern wird weiterhin ermittelt. Gegenüber dem WDR-Hintergrundmagazin Sport Inside bestätigte die Staatsanwaltschaft ein zweites Verfahren.

Im Blickpunkt der weiteren Ermittlungen stehe "Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr", so die Staatsanwaltschaft. Sport Inside spricht von einer "möglichen Geschäftsbeziehung" zwischen dem beschuldigten Nachwuchstrainer, der Mitte August entlassen worden ist, und einem Spielerberater. Die Ermittlungen seien durch eine anonyme Anzeige ausgelöst worden, die bereits vor Monaten gestellt worden sei. Wie es heißt, seien Spieler und Eltern dazu gedrängt worden, sich von ihrem bisherigen Berater zu trennen und mit einem bestimmten Berater zusammenzuarbeiten. So sollen es Mitarbeiter und Eltern auch gegenüber Sport Inside berichtet haben.

Schon in einem der anonymen Briefe, die das Hintergrundmagazin im Zuge der Rassismus-Vorwürfe gegen den entlassenen Trainer erwähnte, habe es geheißen, dass "kein Wechsel zum FC Bayern zustande kommen" würde, wenn der Spieler nicht besagtem Berater zusammenarbeiten werde. Auch erhärten sich die Vorwürfe durch die Aussage eines Vaters, der gegenüber Sport Inside behauptet habe, dass sein Sohn aus dem Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters ausgemustert worden sei, da man einen Berater-Wechsel abgelehnt habe.

Trainer und Berater weisen die Anschuldigungen zurück

Der entlassene Nachwuchstrainer weist die Anschuldigungen zurück: "Unser Mandant weist darauf hin, dass er zu keinem Zeitpunkt gegen strafrechtliche Vorschriften verstoßen hat", wird dessen Anwalt, Christian Nohr, zitiert. Er sei von der Berater-Agentur "niemals bezahlt oder anderweitig vergütet" worden, auch habe er dem Berater "nie zu Verträgen mit Jugendspielern verholfen".

Der Spielerberater wehrt sich ebenfalls gegen die Vorwürfe: "Weder ich noch Kollegen unserer Agentur haben Trainer des FC Bayern dafür bezahlt, um an Verträge mit Talenten zu kommen. Die Spieler kommen auf anderen Wegen, wie über Scouting, zu uns. Es gibt selbstverständlich keine geschäftliche Beziehung zwischen uns und den Trainern." Gegen die Anschuldigungen wolle er "zivil- und strafrechtlich" vorgehen.