Kein Platz beim FC Bayern: Matthäus zweifelt an Müller-Zukunft
Von Franz Krafczyk
Unter Thomas Tuchel musste sich Thomas Müller beim FC Bayern zuletzt häufiger mit der Reservistenrolle zufriedengeben. Lothar Matthäus bezweifelt, dass sich die Lage künftig bessert und hält daher einen Abschied für denkbar.
Der Abschied von Julian Nagelsmann im März bedeutete für einige Bayern-Spieler eine neue Chance, sich zu beweisen. So auch für Thomas Müller, der aber auch unter Thomas Tuchel nicht die erhoffte Rolle als Stammspieler einnehmen konnte. Auf der Zehnerposition kommt gerade in wichtigen Spielen eher Jamal Musiala zum Einsatz.
Experte Lothar Matthäus sieht das aktuelle Bayern-System als Problem für Müller. "Er braucht einen Trainer, der ein System spielen lässt, in das Müller passt, so wie es bei Flick der Fall war", erklärt der 62-Jährige in seiner Kolumne bei Sky. Im derzeitigen 4-2-3-1 gäbe es die perfekte Müller-Position nicht. "Er ist eine Neuneinhalb, der ideal um einen Zielspieler wie Robert Lewandowski herumschwirrt", beschreibt der Ex-Nationalspieler die eigentliche Rolle Müllers.
Müller nur Bankdrücker? "Dann ist wohl der Punkt erreicht, ..."
Auch im Hinblick auf die kommende Spielzeit sieht Matthäus keinen Grund, um optimistisch zu sein. Ihn würde es "überraschen, wenn Müller plötzlich wieder zum Stammspieler wird", wodurch sich der Experte einen Abschied vorstellen könnte: "Dann ist wohl der Punkt erreicht, an dem er sich den Transfermarkt mindestens ganz genau anschaut, um nicht zu sagen geht. Denn das macht er nicht mit", ist sich Matthäus sicher.
Dass die Bayern dabei einen wichtigen Führungsspieler verlieren würden, der gleichzeitig langjähriger Publikumsliebling ist, weiß auch Matthäus: "Geht man vom rein Fußballerischen weg, ist er aber vor allem von seiner Persönlichkeit, Erfahrung, seinem Willen und seiner Ausstrahlung der Anführer Nummer eins dieser Mannschaft."
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Vor allem für die Anhänger wäre ein plötzlicher Müller-Abgang nach 23 Jahren an der Isar ein großer Schock. "Den Fans wird es nicht schmecken, denn er ist die Identifikationsfigur schlechthin des FC Bayern", so Matthäus.