Matthäus kritisiert: "Rumschieberei" von Kahn sorgt für "Unruhe in der Kabine"
Von Yannik Möller
Die Unklarheiten seitens des FC Bayern bei Vertragsverlängerungen ärgern Lothar Matthäus. Ausbleibende klare Worte seitens Oliver Kahn sorgen für unnötige Unruhe, kritisierte er.
Die Drähte von Lothar Matthäus zum FC Bayern sind nach wie vor kurz. Das ist auch immer wieder zu merken, wenn er bei Sky seine Meinung zu Themen rund um den deutschen Rekordmeister abgibt. Zurzeit sieht er vor allem Notwendigkeit für öffentliche Kritik.
Das liegt aus seiner Sicht allen voran an den anvisierten Vertragsverlängerungen von wichtigen Führungsspielern wie Robert Lewandowski, Thomas Müller und Manuel Neuer. Bei allen drei gibt es noch immer keinen Durchbruch, während klare Worte vermieden werden.
"Lewandowski gehört zum FC Bayern. Wenn Uli Hoeneß noch da wäre, hätte er nach dem Kahn-Interview gesagt: 'Hey, morgen früh kann er in meinem Büro sofort seinen Vertrag verlängern'. Da sind klarere Worte gesagt worden", kritisierte der Sky-Experte. Dabei bezog er sich auf die Aussage von Oliver Kahn, dass die Gespräche mit dem Rekord-Angreifer in eine wichtige Phase der Saison fallen - und damit auch ein wenig hinten anstehen müssen.
"Früher hätte man Klarheit gehabt": Matthäus mit Kritik an Kahn
Matthäus deutlich: "Diese Rumschieberei, das verursacht Unruhe in der Kabine." Damit fokussiert er sich mit seiner Kritik klar gegen den Vorstandsvorsitzenden, und das nicht nur wegen Lewandowski. So wichtige Spieler wie er, Neuer und Müller hätten unter Hoeneß noch am nächsten Tag "im Büro antanzen und ihre Verträge unterschreiben" können.
Angesichts so wichtiger Entscheidungen erwarte er "ein bisschen mehr Emotionen und mehr klare Antworten". Die FCB-Verantwortlichen hatten zwar zuletzt immer ihr Anliegen betont, mit allen Spielern zu verlängern. Allerdings bleibt der große Durchbruch weiter aus, der die Steine ins Rollen bringt.
"Ich weiß nicht, in welche Richtung Oliver Kahn weiter gehen will. Aber die Verhandlungen mit diesen drei Spielern zeigen doch, dass sich da etwas verändert hat", so der 60-Jährige weiter.
Auch aus Spielersicht halte er ein solch zurückhaltendes Vorgehen für unpassend. "Früher hätte man Klarheit gehabt zu dem Zeitpunkt. Alle drei stehen im Leeren", monierte Matthäus.