4:0 gegen Leverkusen: Effektive Bayern in der Einzelkritik

4:0 gegen Leverkusen: Der FC Bayern ist zurück
4:0 gegen Leverkusen: Der FC Bayern ist zurück / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Der FC Bayern hat sich mit einem 4:0-Erfolg gegen ein wehrloses und mitunter auch unglückliches Bayer 04 Leverkusen zurückgemeldet. Mann des Tages war einmal mehr Jamal Musiala, der ein Tor erzielte und zwei Treffer vorbereitete. Auch Leroy Sané und die zuletzt kriselnden Sadio Mané und Thomas Müller konnten ihre Torflaute beenden. Ein gewisser Anteil von Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky darf dabei aber nicht unerwähnt bleiben. Trotzdem war es eine reife Leistung der Münchner, was auch die Einzelkritiken beweisen.


1. Manuel Neuer

Der Kapitän war zum ersten Mal in der 34. Minute gefordert, als er einen strammen Distanzschuss von Diaby über die Latte fausten musste. Reaktionsschnell zeigte er sich kurz vor der Pause, als er nach einem verlängerten Eckball gerade noch vor Andrich an den Ball kam. Ganz stark war zudem sein Reflex gegen den freistehenden Adli, womit Neuer die Null sicherte. In Summe war es der beste Auftritt von Neuer in dieser Saison.

Bewertung: 9/10

2. Benjamin Pavard

Der Franzose wurde defensiv kaum gefordert, weshalb er sich häufiger als sonst mit nach vorne einschalten konnte. Zunächst fehlten seinen Flanken zwar der Dampf, in der 35. Minute setzte er jedoch Müller mit einer punktgenauen Hereingabe in Szene. Stark war auch seine Balleroberung gegen Andrich vor dem 3:0. In der zweiten Hälfte war Pavard zwar nicht mehr ganz so auffällig, spielte aber ganz cool seinen Stiefel runter.

Bewertung: 8/10

3. Dayot Upamecano

Upamecano ließ sich in der Anfangsphase einmal unnötigerweise von Diaby aus dem Weg schieben, was zum ersten Leverkusener Abschluss führte. Im Anschluss verteidigte der Innenverteidiger jedoch absolut konsequent und traute sich auch im Spielaufbau viel zu, wenngleich nicht jeder seiner langen Bälle sein Ziel fand. Eine Passquote von 93 Prozent und eine Zweikampfquote von 70 Prozent bestätigen seine starke Leistung.

Bewertung: 8/10

4. Matthijs de Ligt

Nach Bank-Frust in der Nations League durfte der Holländer wieder von Beginn an zeigen, was er kann. Dies gelang ihm brillant, indem er sich keinen einzigen Fehler erlaubte und kompromisslos in die Zweikämpfe ging. In Hälfte zwei wurde de Ligt dann sogar offensiv gefährlich. Sein Gewaltschuss aus der Distanz in der 55. Minute konnte nur durch einen sensationellen Reflex von Hradecky pariert werden. Pech hatte der Innenverteidiger, dass sein Einsatz gegen Kossounou vor dem zweiten Mané-Treffer zurückgepfiffen wurde. Letztlich war die Entscheidung aber eher richtig.

Bewertung: 9/10

5. Alphonso Davies

Der Kanadier war gut ins Angriffsspiel integriert und an der Entstehung einiger Chancen beteiligt. Lediglich der letzte Pass ging ihm ab und an zu schlampig vom Fuß. Defensiv konnte er mit seinem Speed die Leverkusener Offensive gut in Schach halten. Bei der Großchance von Adli war es aber Davies, der sich zu leicht von Diaby aus dem Spiel nehmen ließ.

Bewertung: 7/10

6. Joshua Kimmich

Der Denker und Lenker im Bayern-Mittelfeld war überaus präsent im Spiel mit dem Ball und gegen den Ball und legte eine disziplinierte Leistung hin. Hier und da konnte er trotzdem fußballerische Highlights setzen. Stark war zum Beispiel seine Ecken-Variante auf Sabitzer, der den Volley-Schuss jedoch über das Tor setzte. Kimmich hat die Antwort auf die zuletzt kritischen Stimmen gegeben.

Bewertung: 8/10

7. Marcel Sabitzer

Marcel Sabitzer zeigte eindrucksvoll, dass er aktuell die ideale Ergänzung zu Joshua Kimmich ist. Der Österreicher spulte wie eine Maschine sein Spiel ab und leistete sich auch in engeren Szenen überhaupt keine Fehler. Eine Passquote von 96 Prozent untermalt dies. Auch taktisch war das wieder eine reife Leistung von Sabitzer. Der Mittelfeldspieler muss nicht besonders hervorstechen, um wertvoll zu sein. Sein Volley-Abschluss nach Kimmich-Ecke war dennoch ein Hingucker.

Bewertung: 8/10

8. Jamal Musiala

Der Youngster ist derzeit einfach nicht aufzuhalten. Bereits nach drei Minuten bereitete Musiala mustergültig das 1:0 von Sané vor, ehe er mit ein wenig Glück das 2:0 gegen einen wackelnden Hradecky erzielte. Musiala fand immer starke fußballerische Lösungen und jagte den oft schläfrigen Leverkusenern einige Bälle ab. Nach einer kurzen Kunstpause bereitete der Offensivspieler auch das 3:0 durch Mané vor. In der zweiten Hälfte verzückte er die Zuschauer mit dem ein oder anderen atemberaubenden Dribbling, wovon eines zum aberkannten Mané-Treffer geführt hat. Lediglich in der Endphase verzettelte sich Musiala zu häufig, doch wen interessiert das schon?

Bewertung: 10/10

9. Thomas Müller

Der Bayern-Routinier spulte ein unfassbares Pensum ab und war besser ins Offensivspiel integriert als in den letzten Wochen. Mit seiner Vorlage zum 2:0 und dem Treffer zum 4:0 konnte er auch endlich wieder etwas zählbares vorweisen. Sicherlich hatte Müller aber auch ein wenig Glück, dass Hradecky kurz vor dem Ende nochmal zum Geschenke verteilen zumute war.

Bewertung: 9/10

10. Leroy Sané

Nach seiner enttäuschenden Leistung gegen England, zeigte Sané auf Anhieb, dass er sich viel vorgenommen hatte. Nach nur drei Minuten erzielte der 26-Jährige mit einem abgefälschten Schuss das frühe 1:0. Im Anschluss wirkte der Flügelstürmer sehr spielfreudig, ließ jedoch seine wenigen Abschlusschancen relativ klar liegen. Im zweiten Abschnitt ließ er mitunter die Konzentration vermissen. In Summe war es dennoch ein guter Auftritt von Sané.

Bewertung: 8/10

11. Sadio Mané

Dem Senegalesen war deutlich mehr Spielfreude als zuletzt anzumerken, wenngleich ihm bei Weitem noch nicht alles gelang. Kurz vor der Pause gelang ihm dann mit seinem abgefälschten Tor der lange ersehnte Befreiungsschlag. Im zweiten Abschnitt wirkte Mané viel selbstsicherer und konnte sich endlich auch im Dribbling behaupten. Pech hatte er lediglich, dass sein zweites Tor wegen eines Foulspiels von de Ligt aberkannt wurde.

Bewertung: 9/10

12. Serge Gnabry (ab 65. Minute)

Gnabry war der auffälligste Joker und kam selbst das ein oder andere mal gefährlich zum Abschluss und bereitete so manche Szene - wie beispielsweise die Gravenberch Kopfballchance - gut vor. Der 27-Jährige legte die Mentalität an den Tag, die man zuletzt vermisst hat.

Bewertung: 8/10

13. Leon Goretzka (ab 65. Minute)

Der 27-Jährige spielte nach seiner Einwechslung zunächst unauffällig aber ohne Fehler. Stark war seine Szene kurz vor Schluss, in der er Andrich den Ball abjagte und zu einem 50-Meter-Sprint in Richtung Leverkusen-Tor ansetzte. Leider fehlte beim Abschluss ein wenig die Kraft.

Bewertung: 7/10

14. Eric Maxim Choupo-Moting (ab 74. Minute)

Ein großer Jugendförderer ist Julian Nagelsmann derzeit wahrlich nicht. Es ist nicht ganz verständlich, warum er erneut auf den erfahrenen Choupo-Moting zurückgriff und Tel 90 Minuten auf der Bank ließ. Der Kameruner konnte in seinen gut 15 Minuten praktisch nichts zeigen. Zwei Ballkontakte sprangen in Summe raus.

Bewertung: 4/10

15. Ryan Gravenberch (ab 81. Minute)

Der Holländer kam zu seinen üblichen Kurzeinsatz und tauchte nach einer Gnabry-Flanke einmal gefährlich vor dem Tor auf. Sein Kopfstoß wurde jedoch abgefälscht.

Ohne Bewertung

16. Noussair Mazraoui (ab 81. Minute)

Der Marokkaner konnte nicht mehr groß in Erscheinung treten.

Ohne Bewertung


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