Müller mit Warnung an Konkurrenz: "Es geht noch mehr!"
Von Yannik Möller
Obwohl der FC Bayern die Herbstmeisterschaft klar gemacht hat, hätte die Hinrunde laut Thomas Müller noch besser laufen können. Der FCB-Star über die gezeigten Leistungen, seine eigene Rolle als Spieler und im Team, sowie zum inzwischen berühmten "Radio Müller".
Mit einem Abstand von drei bis neun Punkten wird der FC Bayern die Hinrunde als Erstplatzierter und somit auch als Herbstmeister beenden. Ein erstes Etappenziel, hinter das ein Haken gesetzt werden kann.
Zufriedenheit stellt sich in München dennoch nicht ein - zumindest nicht bei Thomas Müller. Im vereinseigenen "1:1 Talk" erklärte er (via Sky): "Ich habe immer das Gefühl, dass wir es eigentlich noch ein bisschen besser können und dass wir auch viel liegen lassen. Ich glaube, es geht noch mehr, bei all den Superlativen, die man sich trotzdem vielleicht zur Seite legen kann."
Dazu stellte er klar, dass man auch gar nicht zufrieden sein möchte. "Wenn du in der Champions League so eine Gruppenphase spielst, wie wir es jetzt gemacht haben, dann willst du auch ins Finale kommen. Und dazu sind perfektere Leistungen möglich als das, was wir jetzt schon manchmal dabei hatten", so seine Begründung.
Für derartige Leistungen und Erfolge hat Müller für sich selbst natürlich ebenso hohe Ansprüche. Seine Führungsrolle sieht er dabei als wichtigen Knackpunkt: "Gewisses Selbstvertrauen brauchst du dazu, um andere auf vermeintliche Schwachstellen anzusprechen. Ich habe in meiner Prioritätenliste ganz oben, dass wir das Spiel gewinnen und weiter unten kommt dann, ob ich mich dabei gut fühle oder nicht."
"Selbst wenn man mal die Klappe zu weit aufgerissen hat, kann es ja immer passieren, dass man den Bumerang zurückbekommt." Nach wie vor nimmt der 32-Jährige eine so wichtige wie spezielle Rolle innerhalb der Mannschaft ein. Schon als Spielertyp ist er der wandelnde Unterschied. Darin sieht er einen großen Vorteil für sich: "Es ist nicht so, dass meine Karriere aus dem Nichts kam, aber ich bin mit Vergleich zu meinen Mitspielern, was Körper und Athletik angeht, natürlich der schmeidige und bewegliche Typ."
Müller weiter: "Ich habe dadurch auch gelernt, andere Wege zum Tor zu finden und das hilft mir natürlich auch jetzt immer noch. Damals musste ich eben schon mit Spielintelligenz und Reaktionsschnelligkeit den Weg zum Torerfolg bahnen." Heutzutage weiß jeder, was gemeint ist, wenn beispielsweise von einem 'typischen Müller-Tor' gesprochen wird.
'Radio Müller' als Begriff "ein bisschen süffisant"
Teil seines ganz eigenen Stils ist inzwischen auch der Begriff "Radio Müller" geworden. Verstärkt durch die Geisterspiele, in denen die Zuschauer nahezu jede Wortmeldung des Nationalspielers wahrnehmen konnten.
Diese Bezeichnung an sich sei schon "ein bisschen süffisant", findet er: "Der trifft jetzt nicht genau das, was mit Kommunikation auf dem Fußballplatz gemeint ist, wenn da aus fußball-taktisch-technischer Sicht gesprochen wird. Es geht dabei um Kommandos, um Informationen und auch für mich selber im Spiel zu sein. Wenn ich viel spreche und in den Aktionen dabei bin, dann bin ich auch wach."
Etwaige Pausen, die man sich möglicherweise bei der Defensivarbeit nimmt, werden so ausgemerzt. "Und wenn du dann einen hast, der noch mal kurz mit der Peitsche dir liebevoll einen mitgibt, dann machst du die Meter", führte er aus.
Bayern-Gen als logische Konsequenz
In der Regel sind solche Extra-Ansagen aber nicht nötig. Der Grund: das Bayern-Gen. Natürlich hatte Müller auch dafür eine passende Erklärung parat: "[Es] entsteht dadurch, dass die besten Spieler" bei den Bayern spielen. "Wenn diese Ansammlung an Spielern dann zum FC Bayern kommt, dann ist es ja logisch, dass diese Truppe widerstandsfähiger ist, als Spieler in anderen Vereinen, die diesen Weg noch gehen müssen." Das sei allerdings auch ein selbstgewählter Anspruch.