Kalajdzic vor dem Absprung: Ist die Sturm-Kante ein Kandidat für den FC Bayern?
Von Dominik Hager
Sasa Kalajdzic hat verletzungsbedingt bislang eine Seuchensaison hinter sich und droht mit dem VfB abzusteigen. Der 24-Jährige Österreicher wird den Klub wohl unabhängig davon im Sommer verlassen und ist bei zahlreichen internationalen Klubs im Gespräch. Doch auch beim FC Bayern soll man bereits über die Sturm-Kante, die in etwa 20 Millionen Euro kosten würde, nachgedacht haben. Was spricht für und was gegen einen Transfer?
Pro: Kalajdzic ist körperlich eine Waffe
Mit seinen zwei Metern Körpergröße hat der Angreifer zwar eher die Maße eines Basketballers, jedoch ist genau das eine Waffe. Selbst die Abwehr-Hünen dieser Welt sind meist doch noch um einige Zentimeter kleiner. Bei Standards, langen Bällen und Flanken ist der 24-Jährige demnach immer eine ganz besondere Waffe. Auf der anderen Seite ist er aber auch kein eindimensionaler Spieler und kann schon auch mit den Füßen ordentlich kicken.
Insbesondere bei einem Rückstand sind solche Qualitäten durchaus enorm gewinnbringend zu erachten. Wenn gar nichts mehr geht und lange Bälle her müssen, ist es Gold wert, einen Spieler wie Sasa Kalajdzic vorne stehen zu haben. Diese enormen Fähigkeiten in der Luft hat in diesem Maße kein anderer Bayern-Spieler.
Pro: Der Zeitpunkt für einen Transfer wäre gut
Der Stürmer-Markt ist seit Jahren enorm überteuert. Beispiel gefällig? Ein gewisser Chris Wood wechselte im Winter für 30 Millionen Euro zu Newcastle United. Dagegen wirken die maximal 20 Millionen Euro für Sasa Kalajdzic wie ein Schnäppchen. Der Zeitpunkt für eine hohe Ablöse ist eben auch nicht so ganz gegeben. Der VfB ist schwach unterwegs und der Angreifer kommt gerade erst von einer Verletzung zurück.
Trotz allem kann er sich mit seinen 24 Jahren noch enorm entwickeln und im Wert deutlich steigen. Der Spieler weiß schließlich, wo das Tor steht und kann auch in einigen Jahren noch andere Klubs mit seiner Quote auf sich aufmerksam machen. Ein finanzielles Risiko wäre für den FC Bayern demnach kaum gegeben. Im Gegenteil: Die Chance auf einen Gewinn ist absolut drin.
Kontra: Kalajdzic ist weder ein Nummer-eins- noch ein Nummer-zwei-Stürmer
Was macht man mit einem Stürmer wie Sasa Kalajdzic? Der Österreicher hat zwar gewiss seine Qualitäten, jedoch bedarf es noch ein wenig mehr, um beim FC Bayern der erste Stürmer zu sein. Robert Lewandowski ist absolute Weltklasse und die Münchner müssten sich bei einem Abgang sicherlich einen Ersatz zulegen, der zumindest ansatzweise so stark ist. Kalajdzic ist bei aller Liebe doch noch ein ordentliches Stück von Lewandowski entfernt und hat gerade fußballerisch zu große Defizite.
Auf der anderen Seite ist der Spieler aber zu jung, zu ambitioniert und zu gut, um dauerhaft nur Ersatzstürmer zu sein. Ein Torjäger wie Kalajdzic wird sich nicht damit abfinden wollen, immer nur die zweite Geiger zu spielen. So wirklich ist demnach nicht abzusehen, wo genau der Platz für die Sturm-Kante bei den Bayern sein soll.
Kontra: Fragezeichen wegen Verletzungsanfälligkeit
Sasa Kalajdzic hat eigentlich erst eine wirklich grandiose Saison auf höchstem Niveau gespielt, was für einen 24-jährigen Stürmer dann doch ein bisschen wenig ist. Schuld ist hieran insbesondere seine große Verletzungsanfälligkeit. Bereits zu seiner Zeit in der österreichischen Liga hatte der Spieler mit einem Syndesmosebandriss und einem Mittelfußbruch zu kämpfen. Angekommen beim VfB zog er sich gleich mal einen Kreuzbandriss zu. In der Hinrunde fiel der Spieler dann aufgrund einer Schulterverletzung aus und auch zuletzt hatte er noch mit Wadenproblemen zu kämpfen.
Selbstredend kann all das auch einfach nur eine unglückliche Phase sein. Meistens ist es aber so, dass die Spieler ihre Verletzungsanfälligkeit die ganze Karriere über behalten. Für den FC Bayern wäre ein körperlich stabiler Angreifer wie Müller und Lewandowski natürlich besser.