FC Bayern lässt Impf-Debatte nicht los - Intern macht sich Frust breit
Von Yannik Möller
Beim FC Bayern werden die Impf-Debatten immer weiter und immer größer geführt. Intern soll es schon vor einigen Wochen Diskussionen gegeben haben, mit deutlichen Worten von Hasan Salihamidzic. Die angedachten Gehaltsstreichungen sorgen für weitere Anspannung.
Das Impf-Thema lässt den FC Bayern nach wie vor nicht in Ruhe. Während andere Klubs aus der Bundesliga scheinbar nur vereinzelt Probleme durch infizierte Spieler haben, ist beim deutschen Rekordmeister gefühlt die halbe Mannschaft in Quarantäne. Bei den Betroffenen herrscht dazu (noch) die Unwilligkeit vor, sich die Impfungen abzuholen. Dabei könnte das dem ganzen Umfeld Entspannung verschaffen.
Dazu ist es aber noch immer nicht gekommen. Das Gegenteil ist der Fall: die interne Stimmung scheint immer angespannter zu werden, neue Details kommen ans Licht. Wie spox und goal nun berichten, laufen die Debatten schon seit einigen Wochen rund um die Mannschaft. Die Vereinsverantwortlichen haben mit dem Mannschaftsarzt vor einer Situation wie dieser gewarnt.
Ungeimpfte Spieler müssten vermehrt in Quarantäne, weil die allgemeinen Fallzahlen im Winter steigen werden. Dazu das potenzielle Risiko, durch eine Infektion einen schlimmeren Verlauf mitsamt Folgeerkrankungen durchmachen zu müssen. Das hat Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric-Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance bis dato aber nicht umstimmen können.
FC Bayern: Zwischen Brazzo-Frust und rechtlichen Auseinandersetzungen
Was schon früh für Unmut sorgte, wandelte sich schnell in Frust um. Beim Hinspiel gegen Benfica saß Julian Nagelsmann aufgrund seines positiven Tests nicht auf der Bank. Sportvorstand Hasan Salihamidzic soll demnach die ungeimpften Spieler zusammengetrommelt und vor nicht zuletzt auch sportlichen Folgen ihrer Entscheidung gewarnt haben. Etwa die nun zu beobachtenden Ausfälle.
Zudem bestätigten die Portale die Meldung, dass es am letzten Donnerstag zum Rapport an der Säbener Straße gekommen sei. Dort wurde den Betroffenen angedroht, sie womöglich sogar vom Trainings- und Spielbetrieb auszuschließen. Zudem ist das Einbehalten der Gehälter während notwendiger Quarantäne-Zeit ein Thema.
Die fünf Spieler sollen sich vor den Kopf gestoßen gefühlt haben. Offenbar nicht das erste Mal, dass es zu Streitigkeiten wegen dieses Themas kommt. Laut Bild habe Salihamidzic schon zum Nagelsmann-Ausfall mit den Worten "Ich habe es euch doch gesagt, dass ihr euch impfen lassen sollt!" an sie gewendet. Ein indirekter Vorwurf, aber ganz sicher ein mit Frust geladener Brazzo.
Ein weiteres Problem, das sich nun auftut: manch ein Spieler soll aufgrund der Androhung, das Gehalt könnte wegen der Quarantäne einbehalten werden, über rechtliche Schritte nachdenken. Das meldete der BR zuletzt. Es wäre eine weitere Eskalationsstufe, die selbstverständlich auch in der Mannschaft ein Thema ist.
Alles andere als eine leichte Zeit für Nagelsmann. Der Trainer muss viele Pläne umstricken, auf diverse Spieler verzichten, zugleich für ein gutes Klima in der Kabine sorgen und - allen voran - für positive Resultate sorgen. Die Niederlage beim FC Augsburg dürfte nicht unbedingt für Lacher gesorgt haben.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer: zwar nicht alle, aber zumindest zwei oder drei der bislang ungeimpften Spieler überlegen laut TheAthletic zurzeit ernsthaft, sich zeitnah doch den kleinen Pieks geben zu lassen. Angeblich das Ergebnis nochmals intensivierter Gespräche mit Teamkollegen und Immunologen.