FC Bayern im Umbruch: Diese Veränderungen stehen noch bevor

Bei den Bayern steht diesen Sommer ein großer Umbruch an. Neben dem Kader könnte dies nun auch die Führungsebene betreffen, berichtet die 'Sportbild'.
Bei den Bayern stehen einige Veränderungen an
Bei den Bayern stehen einige Veränderungen an / Matthias Hangst/GettyImages
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Nach der titellosen Saison der Bayern ist die Konkurrenz um Bayer Leverkusen gewarnt. Wenn die Münchner keinen Erfolg feiern können, fällt die Reaktion meist umso heftiger aus. So ist die lange Erfolgsserie der letzten Jahre auch auf die Saison 2011/12 zurückzuführen, als der BVB seinen Titel in der Bundesliga verteidigte und die Dortmunder den Rekordmeister obendrein im DFB-Pokalfinale mit einem 5:2-Sieg demütigten. Es sollte die letzte titellose Saison der Bayern für mehr als ein Jahrzehnt sein, schon in der darauffolgenden Spielzeit 2012/13 spielten die Bayern mit Wut im Bauch die bisher beste Saison der Vereinsgeschichte und ließen der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance.

Ob die Bayern diesen in der Bundesligageschichte einmaligen Erfolg wiederholen können, bleibt abzuwarten, aber eines ist klar: Es muss Veränderungen geben. Sportdirektor Eberl hat bereits einen intensiven Sommer hinter sich. Mit Vincent Kompany wurde nach zäher Trainersuche ein neuer Coach präsentiert, mit Abwehrspieler Hiroki Ito, der für 23 Millionen Euro aus Stuttgart kam, und Michael Olise von Crystal Palace, bei dem die Bayern eine Ausstiegsklausel über 51 Millionen Euro zogen, sind auch die ersten teuren Transfers eingetütet. Weitere sollen folgen. Doch nicht nur bei den Spielern, auch in der Führungsetage könnte es zu personellen Veränderungen kommen.

Was wird aus CEO Dreesen?

Auf der Position des Vorstandsvorsitzenden beim FC Bayern, die derzeit von Jan-Christian Dreesen bekleidet wird, könnte es einen Wechsel geben. Wie die Sportbild berichtet, läuft Dreesens Vertrag nur noch bis zum 30. Juni 2025. Dreesen ist sich dem Bericht zufolge selbst nicht sicher, ob er diese Rolle darüber hinaus weiter ausüben möchte. Zudem könnte ihm der Rückhalt im Verein fehlen. Eine große Rolle könnten dabei Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß spielen, die Bayern-Urgesteine haben nach wie vor eine hohe Position im Verein. Zuletzt soll von Rummenigge und Hoeneß der Wunsch geäußert worden sein, den Verein wieder stärker vor Kritik von außen zu schützen und dafür wieder mehr Einfluss in Gremien wie der DFL auszuüben.

Dafür könnte am Ende der derzeitige Finanzvorstand der Bayern, Michael Diederich, Dreesen ablösen. Diederich soll bereits ein gutes Standing im Verein haben und könnte den Posten des CEO übernehmen. Die Sportbild berichtet weiter, dass der Verein diese Frage spätestens ein halbes Jahr vor Ablauf von Dreesens Vertrag geklärt haben will, spätestens die Aufsichtsratssitzung im November soll Klarheit bringen. Das Thema könnte aber schon bis zum 30. August brisant werden. Vier Tage vor Ende der Transferperiode trifft sich der Aufsichtsrat zum nächsten Mal, um unter anderem über die letzten Transfers zu entscheiden.

Weitere Transfers sollen folgen

Bis dahin soll der Kader im Idealfall aber schon weitgehend stehen. Dafür arbeitet Sportdirektor Max Eberl mit Hochdruck an weiteren Neuzugängen sowie Verkäufen.

Ein wichtiger Baustein in den Personalplanungen ist der Portugiese Joao Palhinha, der mit einem Jahr Verspätung für rund 50 Millionen Euro kommen soll. Der Deal scheint vor dem Abschluss zu stehen, der 29-Jährige wird zeitnah in München erwartet.

Außerdem soll weiterhin Xavi Simons von Paris Saint-Germain kommen. Der Niederländer gilt als Transferziel Nummer eins, die Bayern wollen den 21-Jährigen mit einer Kaufoption von den Franzosen ausleihen. Aber auch Leipzig ist noch im Rennen, würde Xavi auch ohne Kaufoption für ein weiteres Jahr ausleihen. Mit Xavi wollen die Bayern vor allem für mehr Variabilität im Spiel sorgen, der Kader soll sowohl mit Flügelspielern als auch mit zwei Zehnern auflaufen können, so wie es Deutschland bei der EM mit Jamal Musiala und Florian Wirtz gemacht hat. Xavi und Musiala könnten auf diesen Positionen gut harmonieren.

Um den Transfer von Xavi und möglichen weiteren Neuzugängen wie Jonathan Tah finanzieren zu können, wird der FC Bayern allerdings nicht umhin kommen, Spieler zu verkaufen. Ganz oben auf der Liste der möglichen Abgänge steht derzeit Matthijs de Ligt. Der Innenverteidiger soll einem Wechsel zu Manchester United bereits zugestimmt haben. Als Ablöse fordern die Bayern laut Sportbild mehr als 50 Millionen Euro.

Ein ähnliches Preisschild gilt auch für Kingsley Coman, der den Verein ebenfalls verlassen darf. Zuletzt wurde unter anderem über einen Wechsel zu PSG spekuliert. Unklar ist, was mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka passiert. Bei beiden steht ein möglicher Abgang im Raum. Goretzka will sich nach Sportbild-Informationen aber bei den Bayern durchsetzen und denkt nicht an einen Abschied. Kimmich wiederum hat seinen auslaufenden Vertrag bislang nicht verlängert, müsste also noch in diesem Sommer verkauft werden, um eine Ablösesumme zu erzielen. Zuletzt häuften sich die Berichte, dass ein Abgang immer wahrscheinlicher sei.

Wie es derweil mit Alphonso Davies weitergeht, scheint noch völlig offen. Ein vom Kanadier akzeptiertes Vertragsangebot sollen die FCB-Bosse nicht genehmigt haben. Zuletzt hieß es zudem, man sei vom Plan abgerückt, Davies auch ohne Verlängerung über 2025 hinaus zu halten. Statt der Gefahr den Linksverteidiger ablösefrei zu verlieren, will man im Falle eines Abschiedes noch eine marktgerechte Ablöse kassieren.


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