Gehaltsverzicht beim FC Bayern sehr wohl ein Thema - Spieler werden offenbar im Dunkeln gelassen
Von Florian Bajus
Das Thema Gehaltsverzicht beschäftigt die Stars des FC Bayern angeblich mehr, als es von Thomas Müller am Sonntagmorgen suggeriert wurde. Das berichtet die BILD. Demnach fragen sich die Profis, wofür die gesparten Gelder verwendet werden. Auch bei den Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle herrsche Unverständnis.
Am Mittwochabend hat Thomas Müller eine öffentliche Debatte über den Gehaltsverzicht und potentielle Transfers beim FC Bayern losgetreten. Es sei "ein bisschen paradox, wenn man immer über Neuzugänge spricht und gleichzeitig Gehälter eingespart werden", erklärte der 30-Jährige nach dem gewonnenen DFB-Pokal Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt.
Sportdirektor Hasan Salihamidzic stemmte sich am Samstag gegen die Worte des Ex-Weltmeisters ("Der Thomas hat sich nach dem Pokalspiel, als er nicht so zufrieden war mit der Leistung der Mannschaft, vielleicht in seiner Aussage verdribbelt"), Müller selbst beschwichtigte am Sonntagmorgen und behauptete, es gebe nicht "diesen internen Streit um Gehaltsverzicht in Bezug auf eventuelle Transfers im Sommer". Seine Aussage sei falsch interpretiert worden, denn einerseits verzichte man für die Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle auf einen Teil der Millionengehälter, andererseits wolle er selbstverständlich "den bestmöglichen Kader in der nächsten Saison" und forderte dahingehend Neuzugänge ein.
Mangelnde Transparenz: Gehaltsverzicht intern sehr wohl ein Thema
Wie die BILD erfahren haben will, soll intern allerdings doch über den Gehaltsverzicht diskutiert werden. Das wurde dem Boulevardblatt angeblich von mehreren Spielern bestätigt. Demnach seien alle damit einverstanden, für die Mitarbeiter auf Teile ihrer Gehälter zu verzichten, jedoch würden die Profis nicht wissen, wofür die Gelder tatsächlich verwendet werden.
"Es ist völlig in Ordnung, wenn die Spieler sich über so etwas unterhalten. Aber es muss alles auch weitergehen. Ich kann nur sagen, es wird Transfers geben - auch wenn wir auf Gehalt verzichten. Wir haben ja auch Abgänge", kündigte Cheftrainer Hansi Flick an. Der 55-Jährige forderte in den vergangenen Tagen zum wiederholten Male Neuverstärkungen, einen wie von Oliver Kahn ins Spiel gebrachten transferlosen Sommer kann er sich nicht vorstellen.
Manuel Neuer ist darum bemüht, beide Seiten zu verstehen: "Hasan vertritt den Verein und ist verantwortlich den Kader zu planen. Deshalb gibt es da zwei Perspektiven", wird der Kapitän zitiert.
Allerdings herrscht laut BILD auch auf der Geschäftsstelle Unverständnis. So sei es den Mitarbeitern sauer aufgestoßen, dass die teuren Arbeitspapiere von Leistungsträgern wie Müller oder Neuer verlängert wurden, ihre Gespräche über eine Gehaltserhöhung, die sich im Bereich von "ein paar hundert Euro" bewege, aber nicht fortgeführt wurden. Scheinbar ist der Aufschrei größer, als den Klubbossen lieb ist.