FC Bayern gegen Real Madrid 2:2 - Die Netzreaktionen zum Halbfinal-Hinspiel
Von Simon Zimmermann
Es war angerichtet! Der Klassiker zwischen dem FC Bayern und Real Madrid eröffnete das Champions-League-Halbfinale 2023/24. Der deutsche Rekordmeister wollte am Dienstagabend in der heimischen Allianz Arena zur 'Bestia Negra' werden und gegen die Königlichen eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel kommende Woche (Mittwoch, 8.4) im Bernabeu schaffen.
Schwarz sah man in München allerdings nicht. Unter dem Motto "alle in Rot" riefen die Bayern die Fans dazu auf, in Rot gekleidet ins Stadion zu kommen. 'Bestia Roja' wäre an diesem Abend also treffender...
Thomas Müller mit Champions-League-Meilenstein
Während Carlo Ancelotti für Real Madrid die erwartete Startelf ins Rennen schickte - mit Antonio Rüdiger, Toni Kroos und Jude Bellingham (der noch nie ein Pflichtspiel gegen die Bayern gewinnen konnte), hatte Thomas Tuchel durchaus eine Überraschung parat. Eigentlich war Jamal Musiala auf der Zehn erwartet worden und Raphael Guerreiro Linksaußen. Stattdessen kam Thomas Müller von Beginn an zum Einsatz und absolvierte damit sein 150. Champions-League-Spiel. Die FCB-Ikone ist erst der dritte Spieler, der diese Marke für einen einzigen Klub knackt (Iker Casillas 150 CL-Spiele für Real Madrid, Xavi 151 CL-Spiele für Barça).
- Startelf FC Bayern: Neuer - Kimmich, Dier, Kim, Mazraoui - Goretzka, Laimer - Sané, Müller, Musiala - Kane
- Startelf Real Madrid: Lunin - Vazquez, Rüdiger, Nacho, Mendy - Kroos, Tchouameni, Valverde - Bellingham - Rodrygo, Vinicius Jr
Beim Einlaufen zeigten die FCB-Fans eine beeindruckende Choreo - zu Ehren von Kaiser Franz Beckenbauer: "Als Dirigent auf dem Feld bekannt in der ganzen Welt."
Trikot-Kritik der Fans gab es aber auch noch. "Ein Stadion in Rot, eine Mannschaft in Rot-Weiß! Trikotexperimente beenden - Zusagen einhalten!" hieß es auf einem Banner.
Kroos und Vinicius schocken Bayern
Die Bayern begannen richtig stark und dominierten die Königlichen. In der Anfangsphase hatte Leroy Sané auch gleich zwei gute Chancen. Bei der ersten Szene scheiterte er an Keeper Lunin, hätte die Kugel aber besser in die Mitte zum einlaufenden Müller gelegt. Bei der zweiten Szene konnte er den Ball nicht richtig mitnehmen und musste deshalb aus spitzerem Winkel abschließen.
Real auf der anderen Seite beschränkte sich aufs Verteidigen. Zeigte aber auch die ganze Klasse, die in diesem Team steckt. Ein Traumpass von Kroos nutzte Vinicius Junior zum 1:0 in der 24. Minute. Der Brasilianer nutzte gekonnt aus, dass die FCB-Innenverteidiger aggressiv nach vorne verteidigten. Mit einer Lauffinte lockte er Kim weit raus, Kimmich rückte nicht ein und der Weg war frei in Richtung Tor. Der Worst Case für die Bayern war eingetreten.
Bayern-Doppelschlag dreht das Spiel
Aus der Kabine kamen die Bayern nicht mit der erhofften Energie. Nachdem Toni Kroos die erste Chance des zweiten Durchgangs hatte, war es der FCB, der dieses Mal aus dem sprichwörtlichen Nichts traf. Laimer trieb gut an und spielte Sané auf dem rechten Flügel frei. Dieser machte sich den hinterlaufenden Kimmich zunutze, zog nach innen und schloss trocken ins kurze Eck ab - 1:1 in der 53. Minute!
Nur vier Minuten später trat Harry Kane vom Punkt an. Zuvor hatte Müller nach einer tollen Ballmitnahme Musiala auf rechts freigespielt, der von Vazquez im Strafraum deutlich zu Fall gebracht wurde. Kane behielt dann seine 100-Prozent-Quote aus elf Metern bei und traf souverän zur Bayern-Führung.
Über die Bühne brachten die Bayern den Heimsieg aber nicht. Kim fällte mit seinem zweiten dicken Schnitzer des Abends Rodrygo im Sechzehner. Vinicius Jr hatte vom Punkt - wie Kane - keine Probleme. 2:2 in der 83. Minute.
Dabei blieb es auch. Ein packendes Duell endet Remis. Im Rückspiel kommenden Mittwoch im Bernabeu ist noch alles offen. Der leichte Vorteil liegt nun sicherlich bei den Königlichen im eigenen Stadion. RB Leipzig hat aber im Achtelfinal-Rückspiel gezeigt, wie man Real auf eigenem Rasen knacken kann.