Drei Punkte, drei Tore: die Einzelkritik zum Bayern-Sieg gegen Freiburg
Von Alina Ruprecht
Der FC Bayern war am Samstag auswärts gegen den SC Freiburg gefordert. Drei Punkte waren das ausgeschriebene Ziel, auch um den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Gesagt, getan: die Münchnerinnen dominierten über weite Teile des Spiels und konnten am Ende den Sieg bejubeln. Die Einzelkritik zu der Partie:
Mala Grohs (Tor): 6/10
Alles in allem trug sie dazu bei, dass der FC Bayern die Null hielt. Jedoch sah die junge Torhüterin bei langen Bällen nicht allzu souverän aus. Statt die hereinkommenden Flanken des SC Freiburg sicher zu fangen, gelang ihr dies häufig erst im Nachgreifen. Einige Male rutschte ihr das Spielgerät aus den Händen. Damit sorgte Grohs für brenzlige Momente im Strafraum, die die Gegnerinnen jedoch nicht für sich nutzen konnten.
Maxi Rall (Rechtsverteidigung): 7/10
Rall fremdelt nach wie vor mit ihrer defensiven Rolle. Gegen Freiburg hatte sie einen ihrer offensiven Tage und brachte sich aktiv ins Spiel ein. Sie verbuchte direkt drei Torschüsse, von denen einer nur knapp über die Latte des gegnerischen Tores rauschte. Solange ihr Drang nach vorne die Münchnerinnen nicht in Bedrängnis bringt, lässt sich darüber hinweg sehen.
Tainara (Innenverteidigung): 8/10
Wie gewohnt strahlte Tainara viel Ruhe und Souveränität aus. Sie spielte wach und aufmerksam auf und war dem Angriff des SC Freiburg oft einen Schritt voraus. Auch wird die Neuverpflichtung immer wichtiger für das Aufbauspiel der Münchnerinnen von hinten. In der Innenverteidigung harmoniert sie gut mit Abwehrchefin Viggosdottir und lieferte eine solide Performance über 90 Minuten hinweg.
Glodis Perla Viggosdottir (Innenverteidigung): 8/10
Es war ein gelungenes Spiel für die Isländerin: wie auch ihre Nebenfrau Tainara las sie das Spiel gut und ließ sich kaum von Angriffen der Freiburgerinnen überrumpeln. Bei Standardsituationen der Gegnerinnen hätte sie aktivere Klärungsversuche unternehmen können. Im Spielaufbau liefen viele Fäden bei ihr zusammen und sie spielte zahlreiche wichtige Pässe präzise nach vorne. Alles in allem machte sie das ganze Spiel über einen starken Job und erzielte in der 62. Minute per Kopf 2:0.
Carolin Simon (Linksverteidigung): 7/10
Die erfahrene Verteidigerin übernahm eine tragende Rolle beim Sieg über Freiburg. Sie assistierte zweien der drei Treffer und führte die Standards für die Münchnerinnen gekonnt aus. Besonders Simons Eckstöße sorgten für ordentlich Torgefahr. Sie hatte jedoch teils Mühe, mit den jungen Angreiferinnen des SC Freiburg Schritt zu halten, sobald diese in eine Konter-Situation kamen. Dies machte sie jedoch mit souveränen Klärungsaktionen wieder wett.
Sarah Zadrazil (defensives Mittelfeld): 8/10
Die Österreicherin übernahm in der zeitweisen Abwesenheit von Lina Magull deren Amt als Kapitänin. Sie überzeugte gegen Freiburg mit ihrem Positionsspiel und ackerte viel im Mittelfeld, das sie mit ihren Kommandos lautstark dirigierte. Zadrazil behielt stets den Überblick über das Geschehen auf dem Rasen. Ballverluste glich sie mit starken (Rück-)eroberungen aus. In der 70. Spielminute gelang ihr schließlich noch ihr erstes Saisontor.
Georgia Stanway (zentrales Mittelfeld): 7/10
Mit ihrer konstanten Leistung überzeugt die Europameisterin auch weiterhin. Gegen Freiburg suchte sie die direkten Duelle mit den Gegnerinnen, machte viele Meter im Mittelfeld gut und agierte dort als Verbindung zum Sturm. Wie gewohnt schreckt Stanway bei ihren Aktionen nicht vor vollem Körpereinsatz. Da dieser jedoch am Samstag mit der fünften gelben Karte in sieben Liga-Spielen geahndet wurde, wird die Engländerinnen ihrem Team mit einer Sperre fehlen. Sie muss disziplinierter agieren, vor allem um ihre Mitspielerinnen nicht in Schwierigkeiten zu bringen.
Franziska Kett (linker Flügel): 8/10
Das Eigengewächs des FC Bayern überzeugte bei ihrem ersten Startelf-Einsatz der Saison von der ersten Minute an. Wieselflink lief sie auf dem linken Flügel auf und ab und spielte zahlreiche sehenswerte Pässe in den Lauf der Angreiferinnen. Das Nachwuchstalent zeigte sich kreativ und ließ sich von der Freiburger Abwehr nicht aus dem Konzept bringen. Wenn sie ihre Leistungen auf diesem Niveau weiterhin abrufen kann, steht weiteren Starts für die Münchnerinnen nichts im Wege.
Klara Bühl (rechter Flügel): 8/10
Für die Nationalspielerin war es eine Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte. Ihrem ehemaligen Team machte sie jedoch als permanenter Unruheherd das Leben schwer. Bühl setzte zahlreiche gefährliche Impulse auf der rechten Außenbahn und brachte die Gegnerinnen vor allem mit ihren präzisen Hereingaben vor's Tor in Bedrängnis. Sie assistierte gekonnt dem Tor von Zadrazil und überzeugte bis zu ihrer Auswechlung durchweg.
Linda Dallmann (Angriff): 7/10
Die zuletzt so torgefährliche Mittelfeldfrau rückte gegen Freiburg in den Sturm. Sie lief die Gegnerinnen gemeinsam mit Lea Schüller früh an und setzte sie unter ständigen Druck. Jedoch konnte sie im Angriff nicht ihre übliche Kreativität auf den Platz bringen und nutzte ihre Chancen in der Box nicht. Dennoch trug sie einen großen Teil zur Teamleistung des FC Bayern bei.
Lea Schüller (Angriff): 7/10
Endlich schüllerte es wieder. Nach einer kurzen Durststrecke trug sich die Stürmerin wieder in die Torschützinnen-Liste ein. Einen Eckstoß von Carolin Simon verwandelte sie souverän mit dem Kopf (23. Minute). Danach war sie vor allem damit beschäftigt, die Freiburgerinnen früh anzulaufen und im Spielaufbau zu stören. Auch wegen anhaltender Knieprobleme ließ Schüller es aber eher ruhig angehen und wurde in der zweiten Hälfte aus Gründen der Belastungssteuerung ausgewechselt.
Einwechselspielerinnen (alle ohne Bewertung)
Lina Magull (69. für Dallmann)
Die Bilder ihrer Kopfverletzung, die Magull sich im UWCL-Spiel gegen Benfica Lissabon zugezogen hatte, ließen Schlimmes erahnen. Dem war aber zum Glück nicht so und die Mittelfeldspielerin konnte wieder genesen für ihr Team auflaufen. Sie brachte vor allem Ruhe ins Spiel.
Jovana Damnjanovic (69. für Schüller)
Wie üblich jagte Damnjanovic jedem Ball hinterher und brachte sich aktiv ins Spiel ein. Abgesehen von ihrer Beteiligung am Spielaufbau zum dritten Tor blieb sie jedoch unauffällig.
Emelyne Laurent (77. für Kett)
Die Neuverpflichtung ist für ihre Explosivität und Dynamik bekannt. Dank dieser brachte sie am Ende des Spiels kurzzeitig nochmal Schwung auf den Platz.
Saki Kumagai (85. für Rall)
Nach ihrer Einwechslung spielte Kumagai unauffällig und kam zu keinen nennenswerten Aktionen.
Jana Kappes (85. für Bühl)
Die Nachwuchsspielerin sammelte wichtige Spielminuten in der Bundesliga, dabei blieb es jedoch auch.
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