Absage erst am Wochenende: Bayern hoffte bis zuletzt auf Erling Haaland
Von Dominik Hager
Endlich herrscht Gewissheit! Erling Haaland wird ab kommender Saison für Manchester City auflaufen. Wenngleich sich der Transfer schon abgezeichnet hatte, haben die Bayern laut BILD-Angaben dennoch bis zum vergangenen Wochenende gehofft, doch noch die Zusage vom BVB-Knipser zu bekommen. Nun drohen die Münchner mit komplett leeren Händen aus der Angelegenheit herauszugehen.
Vieles deutete darauf hin, dass das Gesamtpaket Erling Haaland für den FC Bayern einfach zu teuer sei. Darauf schlossen jedenfalls die meister Aussagen der Münchner Verantworltichen. Offenbar war man jedoch viel dichter am Norweger dran, als es von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde.
Erst am vergangenen Wochenende soll sich Sportvorstand Hasan Salihamidzic eine endgültige Absage eingehandelt haben. Dazu passt auch die Aussage, die der 45-Jährige nach dem Stuttgart-Spiel getätigt hat. "Wir sicher nicht", beantwortete er die Frage, ob man Haaland in der Liga halten könne. Zu diesem Zeitpunkt wusste der Sportvorstand bereits von der Einigung mit City.
Mehrstündiges Gespräch mit Haaland: Salihamidzic kämpfte um Haaland-Transfer
In den Wochen zuvor herrschte in Sachen Erling Haaland aber offenbar mächtig Betrieb. BILD-Angaben zufolge gab es im März ein stundenlanges Treffen zwischen dem Angreifer und Salihamidzic. Im Anschluss räumte auch Oliver Kahn ein, dass man seinem Job nicht gerecht werden würde, wenn man sich nicht mit einem Stürmer wie ihm beschäftigen würde. Es war wohl die offensivste Kahn-Aussage in Bezug auf Haaland, selbst wenn er einräumte, dass "das Paket sehr weit weg von den Vorstellungen" sei.
Die Münchner sollen trotzdem bereit dazu gewesen sein, die eigenen Schmerzgrenzen für Haaland zu überdehnen. Offenbar tat man dies aber dann auch nicht konsequent genug. "Real Madrid und Manchester City waren sehr klar, dass sie ihn haben wollen. Sie waren sehr aktiv", erklärte der Haaland-Vertraute Jan Aage Fjörtoft. Beim FC Bayern sah das erzwungernermaßen anders aus. "Sie wussten, wenn sie sich zu sehr bemühen, verletzen sie Robert Lewandowski. Aber in der Endphase waren sie genauso verzweifelt dran, Haaland zu bekommen, wie die anderen beiden", führte der Norweger aus.
Bayern zu langsam und unkonsequent: Nun droht auch noch der Lewandowski-Abgang
Wieder einmal waren die Bayern aufgrund von unkonsequenten Verhaltens nicht schnell genug. Bereits bei Schlotterbeck schien der Klub so lange hin- und hergerissen zu sein, dass sich dieser für den BVB entschied. Beim FC Bayern wird zu selten eine klare Kante gefahren, wenngleich dies bei Haaland durchaus verständlich war. Wie verhält man sich, wenn man den neben Benzema besten Stürmer der Welt im Kader hat, während man den vielleicht stärksten Stürmer von morgen eventuell verpflichten kann?
Tatsächlich war die Situation für die Verantwortlichen maximal ungemütlich. Es besteht ja auch keine Möglichkeit, intensiv mit Haaland zu verhandeln, ohne dass es Lewandowski mitbekommt. Leider bekommt man aber einen Star wie den Norweger halt auch nicht, wenn man nicht zu 100 Prozent dahinter steht.
Nun ist gewissermaßen der Super-GAU eingetreten. Erling Haaland ist weg und Robert Lewandowski angesichts des Flirts der Münchner verärgert. Der Pole möchte die Münchner wohl verlassen und könnte dies auch im Sommer 2023 ablösefrei tun. Womöglich sehen sich die Bayern auch gezwungen den Spieler doch schon im Sommer gegen eine ordentliche Ablöse abzugeben. In diesem Fall hätte man zumindest mehr Geld für einen potenziellen Nachfolger. Die Top-Lösung mit Haaland ist aber leider vom Markt.
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