Drei Kandidaten: Welcher Bayern-Verteidiger muss de Ligt weichen?
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat mit Juventus Turin laut übereinstimmenden Medienberichten eine Einigung im Poker um Matthijs de Ligt erzielt. Lediglich die Unterschrifft der Niederländers steht noch aus. Mit dem neuen Superstar in der Abwehr verfügt der FC Bayern über sechs Innenverteidiger im Kader. Mit de Ligt, Pavard, Upamecano und Hernandez gibt es vier erfahrene Spieler mit klaren Stammplatz-Ambitionen und zudem mit Nianzou und Richards zwei Talente. Da stellt sich automatisch die Frage, wer die Münchner noch verlassen wird.
Stand jetzt ist es wohl ziemlich wahrscheinlich, dass Chris Richards den FC Bayern verlässt. Der zuletzt nach Hoffenheim ausgeliehene Verteidiger möchte Spielzeit, wird diese in München aber nicht bekommen. Anfragen gibt es für den 22-Jährigen wohl immer wieder. Derzeit soll Leeds United die Absicht verspüren, den US-Amerikaner zu verpflichten.
Bei einem wohl bevorstehenden Richards-Abgang wird es aber wohl nicht bleiben. Sky-Informationen zufolge wird es noch einen Spieler aus Benjamin Pavard, Dayot Upamecano und Tanguy Nianzou treffen.
Nianzou zeigt sein Potenzial zu selten: Verkaufs-Favorit von Nagelsmann?
Würde man Julian Nagelsmann entscheiden lassen, könnte man davon ausgehen, dass er am liebsten auf Nianzou verzichten würde. Der Bayern-Coach kritisierte den jungen Abwehrspieler schon häufiger und vertraut diesem in wichtigen Spielen (noch) nicht. Bislang konnte der Franzose sein nachgesagtes Talent auch in keinster Weise auf den Platz bringen. Ein Abgang wäre verschmerzbar, jedoch könnte man zum jetzigen Zeitpunkt wohl nicht so viel Geld generieren.
Nianzou hat in den letzten beiden Jahren kaum gespielt, worunter auch sein Standing gelitten hat. Sollte der Spieler jedoch bei den Bayern bleiben und weiterhin kaum spielen, würde sein Marktwert nur noch weiter sinken. Der Zeitpunkt eines Verkaufes könnte gekommen sein, wenngleich man sich in München zuletzt wohl eher über eine Leihe Gedanken gemacht hat.
Das Problem bei einem Nianzou-Verkauf: Sitzen dann zwei aus Upamecano, Pavard, Hernandez und de Ligt auf der Bank, ist Ärger vorprogrammiert. Insbesondere die rechte Innenverteidigung ist überbesetzt. Demnach könnte es auch Pavard oder Upamecano treffen.
Pavard oder Upamecano vor Abschied? Bei beiden Spielern sprechen Argumente dagegen
Für einen Upamecano-Verkauf spricht, dass sich der als hochtalentierte Innenverteidiger geltende Spieler in den letzten Jahren kaum entwickelt hat. Seine Fehlerquote ist noch immer zu hoch und diese stellt gegen starke Gegner Risiken dar. Trotz allem weiß man aber auch, dass ein Upamecano, der sein gesamtes Potenzial ausschöpft, mehr drauf hat als Benjamin Pavard. Dieser ist ein sehr solider und verlässlicher Spieler, gehört aber nicht ganz der Weltklasse an. Der große Vorteil von Pavard ist jedoch die Tatsache, dass er auch in der Rechtsverteidigung spielen kann. Für diese Rolle wurde zwar Noussair Mazraoui geholt, jedoch weiß keiner so genau, ob man die defensiven Fähigkeiten von Pavard nicht trotzdem noch gebrauchen könnte.
Es ist kein Wunder, dass Julian Nagelsmann bereits anmerkte, gerne mit Pavard weitermachen zu wollen. Trifft es demnach nun Upamcano? Es wäre schon ein wenig erstaunlich, wenn die Bayern einen 42,5-Millionen-Euro-Transfer nach nur einem Jahr ziehen lassen würden.
Passieren kann Stand jetzt alles. Sportlich am besten wäre für den FCB wohl, Tanguy Nianzou zu verkaufen und Pavard vorwiegend als Rechtsverteidiger-Alternative einzuplanen.