FC Bayern: Die 7 wichtigsten Gründe für den Titelgewinn
Von Dominik Hager
Der FC Bayern ist wieder einmal Deutscher Meister. Nach der Niederlage der Leipziger und dem eigenen 6:0-Erfolg gegen Gladbach ist dem Rekordmeister der Titelgewinn nicht mehr zu nehmen. Vor der Saison rechneten einige Experten mit einer schwierigen Saison für die Münchner. Hansi Flick und Co. schafften es jedoch, alle Widerstände zu beseitigen und waren für die Konkurrenz erneut nicht zu fassen. Das sind die Top-7-Gründe, warum es auch in diesem Jahr zum Titelgewinn gereicht hat.
1. Bayern mit überraschend starkem Saisonstart
Trotz einer langen Vorsaison hat der FC Bayern mit sechs Siegen in den ersten sieben Spielen einen sehr guten Start hingelegt. Dies gilt vor allem für den imposanten 8:0-Triumph gegen Schalke 04.
Damit haben sich die Münchner eine solide Basis geschaffen. Selbst wenn in den Wintermonaten nicht alles glatt lief und sich die Bayern mit der ein oder anderen Mini-Krise herumplagen mussten, wurde der Rückstand auf Rang eins zu keiner Zeit besorgniserregend groß. Ohne einem Top-Start im Rücken hätte dies ein wenig anders ausgesehen.
2. Lewandowski und Müller nicht zu stoppen
Ganze 92 Tore haben die Münchner in dieser Saison bereits geschossen. Dementsprechend erscheint es gar nicht unmöglich, dass der Verein die 100-Tore-Marke knacken wird.
Zu verdanken hat man dies insbesondere Robert Lewandowski, der trotz Verletzungspause den Rekord von Gerd Müller jagt. Nach dem Dreierpack gegen Gladbach fehlt dem 39-Tore-Mann nur noch ein Treffer, um mit der Münchner Stürmer-Legende gleichzuziehen.
Beachtlich ist aber auch die Bilanz von Thomas Müller, der bereits 19 Torvorlagen auf dem Konto hat und in dieser Kategorie mit Abstand der beste Spieler der Liga ist.
Satte 79 Scorer hat das Duo in dieser Saison auf dem Konto. Damit sind die beiden Bayern-Stars das erfolgreichste Gespann im europäischen Vereinsfußball. Wer einen solchen Angriff hat, kann es sich auch erlauben, dass die Flügelspieler Sané und Gnabry mit dem ein oder anderen Formtief zu kämpfen hatten.
3. Leon Goretzka und Joshua Kimmich dominieren das Mittelfeld
Mit Leon Goretzka und Joshua Kimmich hat der FC Bayern die perfekte Doppel-6. Die beiden 26-Jährigen haben Thiago über weite Strecken der Saison fast vergessen gemacht, was bei der Extra-Klasse des Spaniers schon etwas Besonderes ist. Das Duo harmoniert auf und neben dem Platz perfekt miteinander und ergänzt sich in den Fähigkeiten nahezu ideal.
Joshua Kimmich hat seine Qualitäten im Aufbauspiel und glänzt mit klugen Pässen und einer guten Technik. Leon Goretzka ist ein echtes Laufwunder, das an beiden Enden des Platzes effizient mitarbeitet. Der Ex-Schalker trägt mit seiner Torgefahr und Robustheit zum Erfolg des Teams bei.
Beide vereint, dass sie eine unglaubliche Mentalität an den Tag legen und jedes Spiel unbedingt gewinnen wollen. Dadurch haben die Bayern ausreichend spielerische Qualität und Kampfwille auf einer Position, die am Ende viele Spiele entscheidet.
4. Bayern bei den Big-Matches voll da
Seit Jahren sind die Bayern bekannt dafür, gerade die Spiele zu gewinnen, die gewonnen werden müssen. Aus den Spielen gegen Leipzig, Dortmund und Wolfsburg holte die Flick-Elf 16 Punkte. Nur in der Hinrunde gab man beim 3:3 gegen Leipzig zwei Zähler ab. Als es dann in der Rückrunde wirklich drauf ankam, konnten die Münchner auch das Team von Julian Nagelsmann in die Knie zwingen.
Mit einem 2:1-Erfolg gegen den damaligen Tabellenführer aus Leverkusen haben die Bayern auch in der Hinrunde trotz schwacher Form gezeigt, dass sie alle Angriffe der Konkurrenz parieren können.
Der FC Bayern bleibt also der Meister in den direkten Duellen. Sollte die Konkurrenz daran nichts ändern können, dürfte es auch in den kommenden Spielzeiten schwierig werden.
5. Leipzig und Dortmund nicht stark genug
Den Bayern-Verfolgern RB Leipzig und Borussia Dortmund wurden in dieser Saison gute Chancen ausgerechnet. Allerdings gelang es beiden Teams nicht, die Schwächephasen der Bayern ideal zu nutzen.
Insbesondere der BVB ließ gegen kleine Gegner unzählig viele Punkte liegen und hat mit 55 Punkten deutlich weniger Zähler als erwartet geholt.
RB Leipzig agierte da schon konstanter und stärker, konnte den Bayern aber letztlich auch nicht gefährlich werden. Dies ist eigentlich auch nicht möglich gewesen, zumal die torgefährlichsten Leipziger Spieler gerade einmal sieben Tore auf dem Konto haben. Ohne wirklichen Torjäger werden viele Spiele einfach extrem zäh, die bei den Bayern dank Lewandowski spielerisch einfach sind. Dies raubt Punkte und am Ende auch Energie.
In den kommenden Jahren müssen Dortmund und Leipzig an ihren Problemstellen schrauben und vor allem die Pflichtaufgaben souveräner bestreiten.
6. 22 Punkte aus 14 Rückständen: Bayern-Spieler zeigen tolle Moral
Es ist schon höchst ungewöhnlich, dass der FC Bayern innerhalb von einer Saison 14 Mal in Rückstand geraten ist. Allerdings verloren die Münchner lediglich vier Partien davon und sicherten sich noch stolze 22 Punkte nach einem misslungenen Spielbeginn.
Dies gelang in der Bundesliga keiner anderen Mannschaft. Die Bayern konnten sich meist auf ihre Qualität verlassen und haben das Selbstverständnis, nach einem Rückschlag nicht die Ruhe zu verlieren. Natürlich trug vor allem die offensive Power und die aggressive Spielweise von Hansi Flick dazu bei, dass die Bayern noch zahlreiche Partien drehen konnten.
Zum Vergleich: Borussia Dortmund geriet sogar 18 Mal in Rückstand und konnte dabei nur noch 16 Punkte generieren. Die Leipziger erzielten nach elf Rückständen lediglich neun Zähler - weil halt eben die offensive Waffe fehlt. Im Meisterschaftskampf waren die Comeback-Qualitäten mit Sicherheit ein entscheidender Faktor für den Triumph.
7. Team ließ sich nicht von internen Nebenkrieg-Schauplätzen verunsichern
Der FC Bayern hat es in kürzester Zeit vom Champions-League-Sieger zurück zum FC Hollywood geschafft. Die internen Streitigkeiten zwischen Hansi Flick und Hasan Salihamidzic und die Frage über die Zukunft des Bayern-Coaches haben in der Rückrunde hohe Wellen geschlagen. Dabei traten sowohl in der internen, als auch in der externen Kommunikation viele Mängel auf.
Allerdings hat das Theater zu keiner Zeit Auswirkungen auf die Mannschaft gehabt. Hansi Flick hat den Draht zu den Spielern nie verloren und sich immer auf seine Aufgaben als Trainer fokussiert.
Der FC Bayern hat natürlich auch eine große Erfahrung darin, trotz Stress und Streitigkeiten erfolgreich zu bleiben. Teams wie Borussia Mönchengladbach oder zuletzt Eintracht Frankfurt wirken da weniger gefestigt.