FC Bayern: Darum war der Verkauf von Matthijs de Ligt richtig

Der Verkauf von Matthijs de Ligt an Manchester United sorgte im Umfeld des FC Bayern für Kritik. Doch schon nach wenigen Wochen erwies sich die Trennung als richtig.
Tut sich auf der Insel schwer: Matthijs de Ligt
Tut sich auf der Insel schwer: Matthijs de Ligt / Visionhaus/GettyImages
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Nur zwei Jahre nach seiner Verpflichtung hat der FC Bayern Matthijs de Ligt im Sommer wieder verkauft. Für den einstigen 67-Millionen-Euro-Mann gingen die Münchner ein Verlustgeschäft ein, um ihn an Manchester United abzugeben. Dennoch spülte der Innenverteidiger immerhin 45 Millionen Euro in die Kassen und wurde damit zum teuersten Verkauf der Vereinsgeschichte (gemeinsam mit Lucas Hernandez und Robert Lewandowski).

Der Verkauf von de Ligt stieß vor allem bei Fans und Experten auf Kritik, schließlich zeigte der Niederländer in der vergangenen Saison unter Thomas Tuchel beachtliche Leistungen und spielte sich in die Herzen der Fans. Nach schwachen Vorstellungen von Dayot Upamecano und Min-jae Kim konnte de Ligt im Zusammenspiel mit Eric Dier die anfällige Innenverteidigung etwas stabilisieren.

Für einen Titel reichte es aber auch mit de Ligt in der Startelf nicht, die Zeichen standen im Sommer frühzeitig auf Abschied. Unter Vincent Kompany sollte erneut das zuvor so fehleranfällige Duo Upamecano und Kim wieder eine Chance erhalten, auch Dier findet sich seit Saisonbeginn nur noch in der Rolle des Backups wieder. Grund für die Verkaufshaltung bei de Ligt in München soll vor allem die Kombination aus dessen hohem Gehalt und seiner Verletzungsanfälligkeit gewesen sein.

Nach Stolperstart: Upamecano und Kim überzeugen

Nach dem ersten Spieltag der neuen Saison sahen sich die nicht wenigen Kritiker schnell im Recht, da Upamecano und Kim die Bayern gegen den VfL Wolfsburg an den Rand einer Niederlage brachten, die durch eine starke Offensive gerade noch in einen 3:2-Sieg umgewandelt werden konnte.

Doch in den folgenden Wochen wurden Upamecano und Kim immer stärker und zahlten das Vertrauen zurück. Nur zwei Gegentore in den letzten vier Bundesliga-Spielen sprechen für die Qualität des Südkoreaners und des Franzosen, die nur wenige Chancen zuließen und die meisten Zweikämpfe für sich entscheiden konnten.

Gerade für Kompanys offensive Spielweise, die die Innenverteidiger dazu zwingt, sehr hoch zu verteidigen, sind die schnellen und mittlerweile auch passsicheren Upamecano und Kim deutlich besser geeignet als Dier und de Ligt. Spätestens nach dem 1:1 gegen Leverkusen dürfen sich die Bayern bestätigt fühlen, auf Upamecano und Kim gesetzt zu haben. Beide wussten auch gegen den deutschen Rekordmeister zu überzeugen.

Währenddessen ist de Ligt bei Manchester United noch längst nicht richtig angekommen und zeigte nicht nur in der Nationalmannschaft im September sein Formtief, als ihm zwei Patzer unterliefen, die zu Gegentoren führten. Bei der 0:3-Heimniederlage gegen Tottenham Hotspur am vergangenen Wochenende wurde de Ligt mit seinem schwachen Stellungsspiel zum Sündenbock. Mit den Red Devils steht der 25-Jährige derzeit nur auf dem 13. Tabellenplatz der Premier League.

Während der Niederländer auf der Insel in der Krise steckt, scheinen die Bayern endlich ihr Innenverteidiger-Duo gefunden zu haben. Derzeit deutet nichts darauf hin, dass die Münchner den Verkauf des einstigen Publikumslieblings eines Tages bereuen werden.


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