Nagelsmann ärgert sich wegen ungeimpften Spielern: "Gefahr deutlich größer"

Julian Nagelsmann ist genervt von Corona-Themen
Julian Nagelsmann ist genervt von Corona-Themen / CHRISTOF STACHE/GettyImages
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Kaum ein Bundesligist ist seit dem Pandemie-Start derart vom Coronavirus betroffen wie der FC Bayern. Zuletzt erwischte es Julian Nagelsmann, wohingegen Niklas Süle und Josip Stanišić aktuell erkrankt sind. Zudem fehlte Joshua Kimmich vor dem Augsburg-Spiel beim Training, da er Kontakt zu einem Corona-Verdachtsfall hatte und ohnehin seit Wochen im Fokus der Presse steht. Kein Wunder, dass der Bayern-Coach einfach nur noch genervt ist.


Eigentlich sollte man meinen, dass die zahlreichen Corona-Fälle im Klub alle Spieler dazu veranlasst hätten, sich impfen zu lassen. Dennoch zählen Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Eric Maxim Choupo-Moting und Jamal Musiala noch immer zu den Ungeimpften.

Für die Münchner ist dies auf zahlreichen Ebenen ein echtes Problem. Schließlich steigt für die Betroffenen das Risiko, an Corona zu erkranken und einen schweren Verlauf zu erleiden. Ebenso problematisch ist jedoch, dass die Spieler bei jedem Kontakt zu einer Corona-positiven Person in Quarantäne müssen. Demnach setzen sie sich stetig der Gefahr aus, Trainingseinheiten und Spiele zu verpassen.

Nagelsmann von Corona-Diskussionen genervt: "Niemand hat nach dem Spiel gefragt"

Im Rahmen der PK vor der Partie gegen Augsburg zeigte sich der Bayern-Coach zunehmend genervt in Bezug auf Corona. "Natürlich ist das Thema ärgerlich, es ärgert jeden. In 24 Stunden spielen wir gegen Augsburg, aber noch hat niemand nach dem Spiel gefragt. Alle reden über Corona. Früher haben die Leute nur über 3G gesprochen, wenn es um Mobilfunknetze ging, jetzt ist es etwas anderes", erläuterte er.

Der Unmut des Trainers richtete sich jedoch wohl nicht nur auf das Thema allgemein, sondern auch gegen seine ungeimpften Spieler. Selbst wenn Nagelsmann bekräftigte, keinen Unterschied im Umgang zu machen, niemanden als schlechteren Menschen zu betrachten und sich mit den Meinungen der Spieler auseinanderzusetzen, war ihm sein Missfallen durchaus anzumerken.

Nagelsmann kritisiert Kimmich und Co unterschwellig: "Liegt auf dem Präsentierteller"

Auf die noch nicht geimpften Spieler lauert die stetige Gefahr, wichtige Spiele zu verpassen und die Ziele der Mannschaft zu gefährden. Einem Trainer kann das natürlich nicht schmecken.

"Das ist Fakt. Ich habe schon den Anspruch, dass die nicht geimpften Spieler verstehen, dass die Gefahr deutlich größer ist, Spiele und Trainingseinheiten zu verpassen. Ich glaube, da ist kein Spieler dabei, dem ich das klarmachen muss. Das kriegt der Spieler, glaube ich, schon mit. Das liegt quasi auf dem Präsentierteller", erklärte er schnippisch.

Alleine das Beispiel Kimmich zeigt, wie schnell man von einer Quarantäne in die nächste purzeln kann. Der 26-Jährige hatte Kontakt mit einer Verdachtsperson, weswegen sein Einsatz in Augsburg in der Schwebe steht und ein erneuter, siebentägiger Ausfall droht.

"In 48 Stunden kann man schon einen Menschen sehen, wir leben ja nicht in Alaska. Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass man einen Menschen trifft, der Corona hat. Aber ich kann Ihnen versichern, dass es nicht während seiner Quarantäne war. Wir werden abwarten", so der Bayern-Coach.

Auch hier ist an der Wortwahl von Nagelsmann zu erkennen, dass ihn die Thematik stört. Unrecht hat er nicht. Bei ca. 60.000 Neuinfektionen in Deutschland am Tag und einer besonders brenzligen Lage in Bayern, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Corona-Begegnung mittlerweile von Tag zu Tag.